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#6 Savage Dog

©WVG Medien GmbH
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Ein sehr ambitionierter Adkins Kracher der schwer zu greifen ist!

Savage Dog (6/10)


Story:
1959: Indochina wird von vietnamesischen Warlords und europäischen Kriegsverbrechern kontrolliert. Gefangen an diesem grausamen Ort, hat sich der frühere Preisboxer Martin Tillman (Scott Adkins) einen Namen im Turnierkampf gemacht. Als Tillmans Entlassung naht, möchte er eigentlich nur nach Hause. Aber die korrupten Gefängnisbosse tun alles, um seine Freilassung zu verhindern. Nachdem Tillman auf brutale Weise alles entrissen wird, was ihm lieb und teuer war, nimmt er Rache.

Nach der ersten Sichtung musste ich den Film erst einmal sacken lassen und überlegen was ich hier gesehen habe.
Ein interessantes Setting, harte Action und abwechslungsreiche Kämpfe also eigentlich alles was man möchte, von einem B-Action Film.

Auf der anderen Seite bekommt man eine recht untypische Story, einen Gewaltexzess, schräge Dialoge und krampfhaft stilisierte Charaktere.

Ein schräger Mix, schwer zu greifen, aber irgendwie doch sehr interessant.

Adkins spielt eine Rolle, die ihm auf den Leib geschrieben ist.
Der harte Hund, mit einem weichen Herz der nach Vergeltung und Frieden sucht.
Körperlich ist er wie immer hervorragend in Form.

Gegenspieler hat er in diesem Film genug: Vladimir Kulich spielt den Nazi Steiner mit sehr viel Spielfreude, man merkt richtig das er Spaß an der Rolle hatte. Auch ist er schauspielerisch in der Lage diese richtig auszufüllen. Zwar ist er kein Gegenspieler in kämpferischer Form, aber er trägt den Film mit.

Cung Lee ist schauspielerisch mehrere Klassen tiefer anzusiedeln aber ein ausgebildeter MMA Kämpfer. Sein Kampf gegen Adkins ist recht ansehnlich, auch wenn seine Rolle insgesamt nicht wirklich wichtig ist. Seine Karriere hat nach Dragon Eyes (vom Universal Soldier Regeneration und Day of Reckoning Regisseur John Hyams und mit Van Damme) eh nicht wirklich Fahrt aufgenommen, da kam noch ein Film mit Dolph Lundgren (a Certain Justice) und das war es dann.

Hauptgegner ist wie in Undisputed 3 Mark Zaror, der hier einen Franzosen spielen darf. Auch er ist schauspielerisch noch nicht so weit den Charakter richtig auszufüllen, aber es ist besser als bei Cung Lee.
Der Endkampf zwischen ihm und Adkins ist sicherlich das Highlight des Films, warum Adkins hier am Ende noch ein Organ essen muss, weiß wohl nur der Regisseur.

Grundsätzlich wirkt hier die ein oder andere Gewaltspitze etwas deplatziert (wie ein schlechter, explodierender Kopf). Auch kann keiner der bösen Jungs wirklich schießen.

Regisseur ist Jesse V. Johnson, der sich einen guten Namen in den letzten Jahren im Rahmen der B-Action gemacht hat und sich so weit hochgearbeitet hat, dass er aktuell einen Film in der Pipeline hat mit Tiger Chen, Iko Uwais, Tony Jaa, Michael Jai White und Scott Adkins.
Man bekommt hier einfach das Gefühl, das er zu viel wollte.
Hier sollte ein künstlerischer Film entstehen, was auch in Ansätzen gelingt aber nicht insgesamt.

Nach der Hälfte des Films entwickelt sich ein Rachefeldzug der sich kurzfristig überhöht in einen Albtraum/Fiebertraum steigert, um sich dann wieder zu normalisieren.

Neben Adkins, Zaror, Cung Lee und Vladimir Kulich sind noch Aki Leong (wenn auch nur sehr kurz) sowie Matthew Mardsen und Keith David zu sehen. Ein guter Cast für einen B-Film.

Fazit: Ein interessanter wenn auch recht schwierig zu greifender Film. Inszenatorisch hier und da etwas holprig und überambitioniert, aber die Action ist wie immer stark inszeniert. Der Film hat einen überraschend hohen Härtegrad.