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#258 Sudden Death

©Universal
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Sehr unterschätzter Die Hard Klon

 

Sudden Death (8/10)

 

Story:

Im Civic-Stadion fiebern 17 000 begeisterte Eishockey-Fans dem Finale um den Stanley-Cup entgegen - unter ihnen auch der Vizepräsident der Vereinigten Staaten (Raymond J. Berry). Keiner von ihnen ahnt, dass Terroristen planen, das Stadion samt Zuschauern in die Luft zu sprengen.

Van Damme ist Darren McCord, ein Vater, der seine beiden Kinder zu diesem Endspiel der Pittsburgh Penguins gegen die Chicago Blackhawks mitgenommen hat. Als aber auch seine Tochter plötzlich als Geisel in die Hände der Terroristen fällt, beginnt für McCord ein tödlicher Wettlauf gegen die Zeit.

 

So nach einem Review zu Van Damme mit John Hyams (Sohn) machen wir doch eins von Van Damme mit Peter Hyams (dem Vater). Der hier nicht nur die Regie sondern auch wieder die Kamera übernahm.

 

Nach dem Erfolg von Timecop (immer noch der größte Box Office Success von Van Damme) kam es recht schnell zu der erneuten Zusammenarbeit von Peter Hyams und Jean Claude Van Damme. Van Damme war auf dem Sprung (den er schlussendlich nicht schaffte) auf die Ebene mit Sylvester Stallone und Arnold Schwarzenegger.

 

Um seine Karriere mit einem sicheren Hit quasi weiter aufzubauen (schließlich hatte Universal große Pläne mit ihm) wurde ein Die Hard Klon Skript genommen (was zuvor schon Sly und Arnie angeboten wurde), dieses Mal halt in einem Eishockey Stadion. Schlussendlich kam die große Karriere leider nicht zu Stande. Sudden Death wurde nicht der erwartete und erhoffte Erfolg, Van Damme hatte einige persönliche Probleme, so dass der Film leider die letzte Arbeit von Van Damme mit Universal bedeutete.

 

So sehr ich Van Damme liebe, ich bin ein riesiger Fan und so sehr er auch in den letzten Jahren einige gute Filme hatte und schauspielerisch sich unglaublich entwickelt hat, so muss man sagen das er den Status zwischen 92-95 (mit einigen wirklich großen Budgetfilmen: Universal Soldier, Harte Ziele, Timecop, Sudden Death) nie wieder erreichen konnte. Spätestens nach dem Flop seiner eigenen Regiearbeit, The Quest war der große Zug abgefahren und er musste kleinere Brötchen backen. Auch Hyams konnte an die alten Erfolge nur noch bedingt anknüpfen (Nach Das Relikt und End Of Days wurde es doch recht ruhig um ihn und die Filme wurden nicht mehr so erfolgreich).

 

Aber genug zur Karriere der beiden Männer, zurück zum Film der leider wenig beachtet wird und viel besser als sein Ruf ist. Der Film ist sehr gute Popcornunterhaltung und definitiv einer der besseren Die Hard Kopien.

 

Die Story ist natürlich unrealistisch, trieft vor Klischees (der Held mit dem Schicksalsschlag) aber sehr stringent, macht Spaß und nimmt sich auch nicht zu ernst. Das Setting mit dem Meisterschaftsspiel und der Eishockeyarena bietet genug Abwechslung ohne sich zu oft zu wiederholen.

 

Die Action ist ausgewogen und bietet ordentliche Highlights und ist (das darf man von einem Hyams immer erwarten) sehr gut gefilmt und in Szene gesetzt. Persönliches Highlight ist der Kampf gegen das Maskottchen, etwas drüber, aber sehr unterhaltsam inszeniert. Auch die Szene auf dem Eis ist rasant inszeniert und bietet Abwechslung.

 

An der ein oder anderen Stelle merkt man zwar eine etwas veraltete Tricktechnik, aber dafür ist extrem viel Handgemacht. Der Sound ist erinnerungswürdig genug und pusht das Geschehene nach vorne.

 

Schauspielerisch hat man den Cast auch gut zusammengestellt. Van Damme überzeugt in seiner Rolle und spielt das sehr sympathisch, man ist einfach sofort auf seiner Seite. Raymond J. Barry als Vizepräsident spielt souverän und routiniert seinen Stiefel runter. Auch wenn sich der FIlmsohn von Van Damme mehr als dämlich verhält sind die Kinder nicht so nervig wie vielleicht beführchtet.

 

Highlight ist aber definitiv Powers Boothe als Bösewicht. Man merkt richtig wieviel Spaß er an dieser Rolle hat. Ein Charakter ohne Gewissen der weder vor Frauen noch Kindern Halt macht, dabei aber mit seinem Charisma spielt so dass man sich seiner Präsenz nicht entziehen kann. Einen erinnerungswürden Henchmen hätte er aber noch gebrauchen können.

 

Insgesamt ist das einfach ein sehr unterhaltsamer Film, mit ordentlichem Tempo, handwerklich hervorragend gemacht, ohne Längen, aber auch ohne der große Klassiker zu sein. Ein guter Actioner den man sich immer wieder anschauen kann, nicht mehr, aber auch nicht weniger!

 

Fazit: Die Hard in einem Eishockeystadion. Der Film ist viel besser als sein Ruf. Gut gespielt, stringent inszeniert, ansprechende Action und gut gefilmt. Es ist schade dass Van Damme und Hyams nach Timecop und Sudden Death erst viele Jahre später erneut zusammengearbeitet haben.