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#295 Sworn to Justice

©Fokus Media
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Ein ungewöhnlicher Rothrock Streifen

 

Sworn to Justice (5/10)

 

Story:
Stell Dir vor, Du kommst nach einer Geschäftsreise zurück nach Hause. Der anstrengende Flug sitzt Dir noch in den Knochen, Du wünschst Dir nichts sehnlicher, als Dich von Deinen verschwitzten Klamotten zu trennen und Dich entspannt in die Badewanne zu legen. Und dann betrittst Du deine Wohnung und findest sie vollkommen verwüstet vor. Zwischen der ganzen Unordnung entdeckst Du einen leblosen Körper und Du hörst, dass sich die Eindringlinge wohl noch im Haus befinden. Geistes-gegenwärtig folgst Du den Geräuschen, dann kommt die Ernüchterung: Du siehst, wie auch Deine Schwester kaltblütig getötet wird, kannst ihr nicht mehr helfen...

 

Sworn to Justice entstand 1996 und solle laute Regisseur Paul Maslak ein etwas anderer Rothrock Streifen werden und das kann man schon einmal festhalten, das ist ihm gelungen. Er wollte Cynthia etwas sexier zeigen als in ihren bisherigen Filmen und das hat er schon beinahe mit der Brechstange versucht.

 

Ich verstehe schon das dieser Film einer der Lieblingsfilme von Cynthia ist, so durfte sie doch sich viel weiblicher zeigen, hatte romantische und dramatische Szenen, nur leider macht das ja nicht automatisch einen Film zum Klassiker.

 

Also die erste Sequenz ist schon recht ordentlich, das hätte einen schöner, kleiner und fieser Rachefilm mit Cynthia werden können nur man merkt recht schnell, das der Film (leider) mehr sein will. Dieser ganze übernatürliche Hokuspokus, diese Visionen sind echt ne schräge Prämisse für einen solchen Film. Dazu passen dann auch die Auftritte von Walter Koenig (Chekov) und dem legendären Mako. Beide Auftritte auch total verschenkt.

 

Wäre das nicht schon genug Abwechslung für einen Rothrock Actioner so kommt die Erotik schon mit dem Holzhammer daher. Klar Cynthia Rothrock ist eine hübsche Frau und natürlich kann sich ihr Körper sehen lassen, aber das ist schon etwas ungewohnt und sie irgendwelche Martial Arts Übungen halbnackt durchführen zu lassen, ist auch eher schräg. Wer aber Lust hat bekommt die erste topless Szene von ihr in ihrer Karriere zu sehen.

Ihr Love Interest wird überraschenderweise von Kurt McKinney (Karate Tiger 1) dargestellt. Ich hätte mir nicht vorstellen können das die Chemie passt, aber das tut sie sogar. McKinney zeigt hier auch immer mal wieder das er eigentlich Potenzial für noch mehr in seiner Karriere gehabt hätte.

 

Die Fightszenen sind natürlich und erwartungsgemäß das Highlight des Films (außer die im Supermarkt, die ist grässlich auf Comedy getrimmt) und man merkt ganz deutlich die Hong Kong Einflüsse.

Der Film hat in knapp 90 Minuten doch ein paar Längen, was vor allem der Regie von Maslak zuzuschreiben ist. Er kann sich nicht ganz entscheiden bzw. er will einfach zu viel. Er will Action, Rache, Drama, Eifersucht, Mystische Themen, Romantik und Humor miteinander vermischen und verhebt sich dabei.

Mit Rothrock und McKinney konnte er wohl gut umgehen, diese zeigen gute Leistungen. Bei anderen fragt man sich warum sie ein Teil vom Film waren. Auch Brad Dourif gehört in letztere Kategorie. Der Mann ist klasse, nur hier nur kurz und sinnlos besetzt. Auch bei Tony Lo Bianco fragt man sich wie er sich in diesen Film verirrt hat. Schön ist es Max Thayer (Karate Tiger 2 mit Cynthia) wieder zu sehen und die positive Überraschung ist Kenn Scott. Bei American Karate Tiger war das nix, hier ist er ein überzeugender Bad Guy.

 

Zur Edition:

Fokus Media muss man echt Danke sagen. Der Film hat ein schönes Mediabook spendiert bekommen. Das Booklet von Mike Blankenburg ist herrlich geschrieben. Sehr offen, ohne den Film besser zu machen als er ist und es werden alle obskuren Geschehnisse besprochen. Daneben gibt es noch recht aktuelle Interviews mit den Machern des Films sowie ein kurzes Making Of. Mehr als man bei einem solchen Film eigentlich erwarten darf.

 

Fazit: Definitiv eine Ausnahme in der Filmografie von Cynthia Rothrock, zwar bekommt man hier einige Fights geboten, aber auch Drama, Mystery, Erotik. Leider nicht rund, manchmal etwas langatmig und die Prämisse ist natürlich drüber, dafür bekommt man einen netten Cast zu sehen. Die Edition von Fokus Media ist aber klasse!

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