· 

#558 Kuffs -Ein Kerl zum Schießen

Der Beste Buddy- Action-Solo-Film ,den ihr noch nicht gesehen habt!

 

Kuffs ein Kerl zum schießen (9/10)


Story:
George Kuffs (Christian Slater) wandelt locker und flockig auf der sonnigen Seite und geht jeder Art von Verpflichtung aus dem Weg. Gerade gibt er seiner geschwängerten Freundin Maya (Milla Jovovich) den Laufpass, da wird sein großer Bruder Brad (Bruce Boxleitner)- Chef der San Francisco-Patrol-Special - über den Haufen geschossen. Als Erbe ist KUFFS plötzlich der Boss. Und siehe da, schon bald stehen den Ganoven die Haare zu Berge. Unverfroren pfuscht er den Spitzbuben von Frisco ins Handwerk. Kuffs schlägt sich mit Freund und Feind, kassiert eine Kugel, opfert seine Einbauküche, erledigt den Brudermörder, findet zu seiner Freundin zurück, kommt auf den Hund, wird überwältigt, verhaftet und um ein Haar in die Luft gejagt...

 

Die Anzahl der Leute, die “Kuffs - Ein Kerl zum Schießen kennen, ist verschwindend gering. Immer wieder, wenn ich mit Leuten über diesen Film spreche, stoße ich auf Unwissen, Unverständnis oder Desinteresse.Es hilft natürlich auch nicht, dass es den Streifen bisher (in Deutschland) weder auf DVD noch auf Blu Ray gibt.

 

Man bekommt nur eine US-Version zu kaufen, die auf hiesigen Playern nicht funktioniert. Dazu wird der Film auch vom Fernsehen sträflich versetzt. Ich kann mich kaum an eine letzte Vorführung im heimischen Muggel-Fernsehen erinnern.Also klage ich Fernsehanstalten, Fans und Film-Vertriebler an: Entdeckt diese Perle wieder!

 

Für mich ein total unterschätzter Klassiker. Ein richtig spaßiger Gute Laune-Film. Frech, lustig, unterhaltsam, infantil, voller Action, mit einem guten Cast und einem überragenden Christian Slater. Für mich persönlich war Slater damals auf dem Höhepunkt, er war nie besser! Noch jung, auf dem Gipfel seiner Popularität, charmant und sich auch nicht zu schade, sich ein wenig selbst auf den Arm zu nehmen. Einfach eine coole Socke, die perfekt zur Rolle passt. Das Drehbuch und dieRolle wurden ihm auf den Leib geschrieben!

 

Ungewöhnlich macht den Film sicherlich das Durchbrechen der 4. Wand, wobei Kuffs immer wieder mit dem Zuschauer redet und ein paar lustige Sprüche zum Besten gibt (I got women to do, places to see). Das funktioniert weil man merkt, dass Slater das nicht wirklich ernst nimmt und einfach mit der Sache mitgroovt. Der Film schwitzt einfach aus jeder Pore gute Laune.

 

Auch der restliche Cast weiß zu überzeugen und passt sich - aus meiner Sicht - der Spiellaune Slaters an. Da merkt man mal wieder, was ein gut gelaunter, motivierter und engagierter Lead aus so einer Truppe rausholen kann. Ein Highlight ist hier auf jeden Fall Milla Jovovich, die zum damaligen Zeitpunkt grade mal 15 Jahre alt war. Sie arbeitete damals bereits als Model und drehte den Film in einer Pause zu den Dreharbeiten für Die Blaue Lagune 2. So süß und natürlich, wie sie damals war, stellt einen harten Kontrast zur knallharten Kampfamazone aus den Resident Evil-Filmen dar. Die Chemie mit Slater funktionierte jedenfalls herrvorragend.

 

Auch für die Rolle des Partners hatte man sich für eine ungewöhnliche, aber geniale Besetzung entschieden. Tony Goldwyn spielte in seiner restlichen Karriere eher den Bösewicht (z.B. the 6thDay). Hier darf er den tollpatschigen, ernsten aber mit gutem Kern ausgestatteten Partner von Slater spielen. Man findet ihn sympathisch, seine Ausraster sind komisch (dieses komödiantischePotenzial hätte ich ihm kaum zugetraut) und die Chemie passt. Wenn dann noch der Hund dazukommt, wird das Ganze nur besser und besser.

 

Auch der restlliche Cast macht Spaß. Ashley Judd ist in einer ersten kleinen Rolle zu sehen, dazu kommen bekannte Gesichter wie Bruce Boxleitner (als großer Bruder), Aki Aleong, Leon Rippy (als herrlicher Bösewicht), Don S. Davis, Julie Strain, uvm. Für mich sticht wie gesagt noch einmal Rippy heraus, der als Kontrast zu Slater gut funktioniert.

 

Regisseur Bruce Evans hat außer bei Kuffs nur bei Mr. Brooks (mit Kevin Costner) Regie geführt. Bei der Qualität beider Filme muss man sich echt wundern, dass dem Mann nicht mehr Filme anvertraut wurden. Als Drehbuchautor war der Mann aktiver und sogar erfolgreicher. Dass er Regie führen kann, hat er für mich jedenfalls schon alleine mit Kuffs unter Beweis gestellt.

 

Der Film spielt in San Francisco und diese Umgebung passt hervorragend zum lockeren Ton. Dazu kommt ein guter Score von Harold Faltermeyer, der zwar nicht an seine ganz großen Melodien heranreicht, aber immer noch deutlich über Genre-Durchschnitt liegt.

 

Der ganze Film wirkt wie ein Kind der 80er, trägt aber schon Elemente der 1990er in sich und entspricht wie sein Jahrgang (1992) auch etwas diesem Übergang zwischen den zwei Jahrzehnten.

 

Der Film steht und fällt jedenfalls mit Christian Slater. Slater ist Kuffs, mit einem anderen Darsteller würde das nicht funktionieren und man würde vieles wohl peinlich finden. Mit ihm jedoch ist das herrliches Popcornkino. Immer mit einem Lächeln auf dem Gesicht und dem Wissen, dass man hier nichts Realistisches abliefert oder Preise gewinnen wird, aber durchaus die Herzen der Zuseher.

 

Wenn ihr die Möglichkeit habt, dann holt euch Kuffs, auf welchem Wege auch immer und macht euch eine schöne Zeit. Knappe 100 Minuten Actionspaß der besten Sorte.

 

Abschließender Appell: Bitte erbarme sich einer und bringt den auf einer anständigen Blu Ray raus!


Die Kritik gab es übrigens das erste mal in der Video Freaks Volume 7 zu lesen und das lohnt sich:

Video Freaks Volume 7


Fazit: Kuffs ist eine unterschätzte und sträflich unbekannte Perle! Frech, lustig, unterhaltsam, infantil, voller Action, mit einem guten Cast und einem überragenden Christian Slater. Das ist ein Fest der guten Laune!