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#587 Mortal Kombat (2021)

©Warner Bros.
©Warner Bros.

Leider nicht der erhoffte große Wurf!

 

Mortal Kombat (2021): 6/10

 

Story:

Seit Jahrhunderten wird die Menschheit von finsteren Kräften aus Outworld bedroht. Ein Turnier ist der zentrale Konflikt des Streits und es gilt die Regel: Sollte Outworld zehn „Mortal Kombats“ in Folge gewinnen, wird der finstere Shang Tsung (Chin Han) für immer Kontrolle über die Erde erlangen. Bei neun Siegen steht Outworld jetzt. Der weise Donnergott und Erdenbeschützer Lord Raiden (Tadanobu Asano) hat die schwierige Aufgabe, jene Kämpfer zu finden, welche die Erde verteidigen können. Der Mönch Liu Kang (Ludi Lin) gehört zu den letzten Kämpfern, die noch um das Turnier wissen und ihr Leben lang darauf vorbereitet wurden. Es braucht daher Alternativen! Können ausgerechnet Ex-Elite-Soldatin Sonya Blade (Jessica McNamee), ihr Mentor Jax Briggs (Mehcad Brooks) oder der abgehalfterte Ex-MMA-Champion Cole Young (Lewis Tan) die Erde verteidigen?

 

Review:
Ich muss vorweg nehmen das ich nicht der allergrößte Fan der Game Reihe bin. Klar ich hab die in der Jugend gerne gezockt und sogar letztens mal den zehnten Teil der Reihe, aber ihc bin sicher kein Hardcore Fan. Ich mag aber immer noch den Film von 1995 mit Lambert und Robin Shou. Der war zwar etwas zahm, aber verspielt und mega unterhaltsam.

 

Nach dem Trailer von dieser neuen Verfilmung hatte ich richtig Bock auf den Film und meine Erwartungen waren recht hoch, bis ja bis die ersten Bewertungen und Reviews reinkamen, die waren etwas ernüchternd und nach der Sichtung verstehe ich warum.

Dabei beginnt der Film richtig gut mit Sanada und Taslim und etwas Vorgeschichte. Der Beginn ist auch okay blutig und macht Spaß auf mehr, nur dann macht der Film wenig daraus.

Das Problem des Films ist das Drehbuch. Es gibt nicht wirklich einen roten Faden und das wirkt eher wie einige kleine Episoden und leider sind manche Teile schlechter als andere und zusammen fügt sich das nicht wirklich zu etwas homogenem zusammen. 

Der Film varriert auch immer wieder im Ton, mal etwas leichter, mal etwas dramatischer, aber auch hier: das wirkt nicht richtig homogen. Auch nicht katastrophal schlecht, aber auch nicht wirklich stark, das wirkt einfach so unschlüssig, es gibt viele gute Ansätze die dann aber nicht richtig verfolgt oder fallen gelassen werden.

 

Der Film führt die Charaktere auch sehr unterschiedlich ein, das ein Charakter der extra für den Film geschaffen wurde im Mittelpunkt steht das muss man auch nicht unbedingt verstehen. Übrigens nix gegen Lewis Tan, der hat Star Appeal, aber warum gibt man ihm nicht ein bestehenden Charakter? 

Lewis Tan ist übrigens der Sohn von Philipp Tan, häufig gebuchter Goon in den 80ern/90ern in Filmen wie Batman (mit Michael Keaton) oder Tango und Cash. Der junge hat mehr Starappeal und Potenzial als sein Vater, aber schauen wir mal, hier hat man ihm mit dem Charakter nicht unbedingt einen Gefallen getan.

 

Wenn die Kämpfer dann zum Training kommen, ist dieser Teil viel zu schnell abgehandelt und auf einem geht es um die Welt, das ist viel zu abrupt und etwas underwehelming, wenn auch ein paar Fights dann Spaß machen.

Bei den Darstellern geht es auch mit Hit und Miss weiter. Sanada ist zu wenig zu sehen, aber toll. Taslim aus The Raid ist das Highlight des Films als Sub Zero. Toller Darsteller, richtig gute Intensität! Auch Tan macht das ordentlich, auch wenn es seine Rolle nicht gebraucht hätte. Selbst die Darstellerin von Sonya Blade ist definitiv besser als Bridgette Wilson aus dem Original. Auch der Darsteller von Kano macht Laune, nur kann sich der Film hier nicht entscheiden ob Kano Bösewicht, Held oder Comic Relief ist, am Ende ist er nichts so richtig.

Auf der Miss Seite gibt es auch leider einige Einträge: Chin Han ist ein entäuschender Shang Tsung, verdammt hätten sie einfach wieder Cary Tagawa genommen. Auch Asano als Lord Raiden bekommt erstens zu wenig zu tun und Lambert war im Original einfach so charismatisch und eigenartig, da kann Asano einfach nur verlieren, da wirkt er einfach farblos dagegen.

Die Darsteller von Liu Kang und Kung Lao sind auch etwas enttäuschend. Robin Shou war grandios im Original, Ludi Lin wirkt wie ein Schuljunge, trotzt der ganzen Muskeln, er wirkt zerbrechlich. Mit dem Charakter von Kung Lao kann ich halt einfach zu wenig anfangen, aber immerhin hat er mit Abstand den geilsten, lustigsten und brutalsten Kill des ganzen Films. Den hab ich gefeiert.

Ansonsten wirken die Gore Szenen etwas arg kalkuliert. Das wirkt nicht so flüssig. Das macht zwischendrin immer wieder Laune, aber es wirkt im Gesamtkonstrukt nicht zu 100% stimmig. Trotzdem machen die Szenen Laune, aber vieles davon wird im Trailer schon verbraten, Anscheinend mussten auch paar Sachen für die R-Rated Freigabe rausgeschnitten werden, ob es da noch ne Unrated geben wird, schauen wir mal.

 

Die Fights an sich sind aber ganz gut choreographiert und halten eine bei der Stange. Die letzten 20 Minuten haben auch ein gutes Tempo, aber kann bitte jemand einmal Goro richtig hinbekommen? Das CGi ist besser als die Mechanik im Orginal, aber gut eingesetzt ist der immer noch nicht....schade, da wurde wieder eine Chance verpasst bzw. er einfach verbraten.


Ob es so sinnvoll war Simon McQuoid (erfahrener Werbeclip Regisseur) zum Regisseur dieses Films zu machen, sei mal dahingestellt. Er hat ein gutes Auge für das visuelle, aber aus den Schauspielern holt er nicht gerade besonderes heraus.


Der Film schein ein (für die Corona Zeit) relativer Erfolg zu werden und eine Fortsetzung scheint im Bereich des möglichen. Ein besseres Drehbuch könnte helfen eine richtig starke Fortsetzung zu erhalten, das Potenzial ist ja reichtlich vorhanden.

 

Fazit: Der Film ist solide, aber kann den Hype nicht rechtfertigen. Der Film schwächelt am Drehbuch und der unausgegorenheit. Manche Szenen wirken wie reingepresst und nach einem starken Beginn flacht er etwas ab und wirkt zerfahren. Fans werden aber durchaus auf ihre Kosten kommen.