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#49 John Carpenters Vampire

©Studiocanal
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Ein genialer Genre Mix der einfach grandios unterhält!

 

John Carpenters Vampire (10/10)

  

Story:
Im Geheimauftrag des Vatikans betreibt Jack Crow (James Woods) sein martialisches Geschäft. Im Schutz des Tageslichtes vernichtet er mit seinen Gefolgsleuten Vampirnester. Als bei einem nächtlichen Überfall der Untoten seine gesamte Crew dahingemetzelt wird, können nur Jack und ein treuer Begleiter (Daniel Baldwin) fliehen. Sie schwören Rache! Mit Hilfe eines Pastors stößt Jack auf Valek den „Meister“ (Thomas Ian Griffith). Seit 600 Jahren ist der einstige Priester in einer Mission unterwegs: Er sucht das legendäre Kreuz von Bezier, mit dem Vampire das Sonnenlicht ertragen könnten – ein Alptraum für die Menschheit. Das Duell entwickelt sich zum Wettlauf mit der Zeit und findet sein grandioses Finale im Wüstensand.

Kann ein Film von 1998 ein Klassiker sein? Für mich schon!
Ich liebe diesen Film, diesen Crossover zwischen Vampirfilm und Western.
Selbst Carpenter sagte er hätte diesen Film gemacht weil er einem Western nie näher kommen würde.

So hat der Film viele Anleihen eines Western, kreuzt und vermischt das aber herrlich mit einem Action und Vampirfilm und erschafft so etwas ganz eigenes.

Der Film ist hart, die Szene als das Team von James Woods abgeschlachtet wird ist hart und derb. Da stechen im wahrsten Sinne des Wortes zwei Situationen heraus: Das eine Teammitglied wird quasi gespalten und bei einem anderen wird die Hand durch den Bauch gestoßen um eine Frau dahinter zu würgen. In diesem Film sind Vampire einfach blutrünstige Bestien und keine romantisch verklärten Liebhaber.
Die ganze Action und die Gore Effekte sind so herrlich Handgemacht das ist noch wahres Handwerk!

 

Der Film ist herrlich lakonisch, die Dialoge reduziert, cool, überhöht und herrlich machomäßig.
Das Setting in der Wüste passt perfekt zu den Charakteren und setzt die richtige Stimmung für den Film der wie so häufig bei Carpenter, aus wenig einfach sehr viel macht.

James Woods war in seiner Karriere eigentlich immer eher auf den Bösewicht festgelegt, aber hier darf er den Anführer der Vampirjäger spielen. Er wäre aber nicht Woods würde er seine Rolle nicht einige dunkle Schattierungen geben. So ist ihm eigentlich nur eines wichtig, Vampire zu töten, dabei schert es ihn nicht ob er Frauen beleidigt oder Priester schlägt. Woods sieht nicht aus wie ein Actionheld, aber er hat die Klappe von einem. Seine Besetzung ist ein echter Coup und er spielt den Antiheld mehr als überzeugend. Man merkt einfach wie viel Spaß ihm diese Rolle und dieser Film gemacht hat.

Ihm zur Seite steht mit Daniel Baldwin wohl so etwas wie das schwarze Schaaf der Baldwin Brüder. In emotionalen Szenen weiß er sogar zu überzeugen, dafür wirkt er in anderen unfreiwillig komisch. Die Szene bei der er auf der Couch aufwacht, bringt mich immer zum Lachen, dieser Gesichtsausdruck...ein Fest.

Sheryl Lee ist sehr sexy, der großartige Maximilian Schell verleiht dem Film mit seinem Auftritt Gewicht und Thomas Ian Griffith bringt viel Charisma und Bedrohlichkeit in seine Rolle des Obervampirs. Da passt das Casting einfach. 

So etwas die Schau stiehlt Tim Guinee als Priester der sich einige tolle Wortgefechte mit James Woods liefern darf. Die Chemie passt zwischen den beiden und gibt ihren Szenen eine ganz eigene Dynamik.


Den einzigen, kleinen, negativen Kritikpunkt den ich habe ist das das Team um James Woods (bis auf Daniel Baldwin) doch recht farblos und bisschen verschenkt ist. Ich denke da vor allem an Cary-Hiroyuki Tagawa den man übersehen könnte wenn man nicht wüsste das er mitspielt.

Noch ein paar Fun Facts am Rande: Einer der männlichen Vampirmeister wird von Chad Stahelski dargestellt (berühmter Stuntmen und Regisseur von John Wick 1 und 2). Ein kleines Cameo hat auch Frank Darabont, Regisseur von Der Nebel, The Green Mile und vor allem die Verurteilten.

 

Fazit: Ich liebe diesen Film! Ein genialer Vampirwestern mit tollem Setting, klasse Charakteren der von der ersten bis zur letzten Minute einfach nur Spaß macht und nie langweilig wird.