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#76 Deadpool

©20th Century Fox
©20th Century Fox

Der Film nimmt nichts und niemanden ernst und macht dabei alles richtig!

Deadpool (9/10)

 

Story: 
Basierend auf Marvels unkonventionellstem Anti-Helden, erzählt DEADPOOL die Geschichte des ehemaligen Special Forces Soldaten und Söldners Wade Wilson (Ryan Reynolds), der - nachdem er sich einem skrupellosen Experiment unterzieht - unglaubliche Selbstheilungskräfte erlangt und sein Alter Ego Deadpool annimmt.
Mit schwarzem, schrägen Sinn für Humor und ausgestattet mit neuen Fähigkeiten begibt sich Deadpool auf die unerbittliche Jagd nach seinen Peinigern, die beinahe sein Leben zerstörten.

Was für ein Film. Schwer in Worte zu fassen, was man alles geboten bekommt.
Ein wilder Ritt: von der grandiosen Opening Sequenz (inklusive genialem Song) über zahlreiche Pop Kulturelle Referenzen und Anspielungen sowie Seitenhiebe auf Superheldenfilme (schwierig alle zu erhaschen) bis hin zu einem abgedrehten Finale wird hier wahnsinnig viel geboten.
Es gibt kaum Zeit Luft zu holen oder durch zu schnaufen. Ständig passiert etwas.

Man kann Ryan Reynolds (ob man ihn jetzt mag oder nicht) nur Respekt dafür zollen so hartnäckig geblieben zu sein und an seine Vision geglaubt zu haben. Gegen alle Widerstände.
Es ist eigentlich ein Wunder das man diesen Film so zu Gesicht bekommen hat.
Wenn man sich die Superheldenfilme vor Deadpool ansieht, dann fällt dieser mit seiner Over the Top Gewalt, seines (oft unter der Gürtellinie) Humors total aus der Reihe.

Die Wichtigkeit von Deadpool lässt sich alleine schon daraus erkennen, dass nach dem riesigen Erfolg des Films die Chance für Rated R Filme mit größerem Budget doch deutlich gestiegen ist.

Aber zurück zum Film. Ryan Reynolds ist perfekt für die Rolle des Merc with a Mouth. Er besitzt Charisma, ist Vorlaut, total selbstironisch (Die Gags auf die Kosten von The Green Latern sind köstlich) und man merkt ihm die Liebe zu diesem Film an.
Die Chemie mit Monica Baccarin stimmt total. Diese verrückte und bekloppte Liebesgeschichte funktioniert, obwohl ich manchmal nicht erklären kann warum überhaupt.

Der Bösewicht: Ed Skrein ist für mich der einzige größere Schwachpunkt des Films. Er wirkt nicht bedrohlich oder wahnsinnig genug, für diesen wahnwitzigen Film.
Sein Sidekick wird von meiner geliebten Gina Carano gespielt…die hier ordentlich Ärsche kickt und böse guckt. Das kann sie Sie wirkt nur etwas massiver/breiter in diesem Film als sonst.

Die Einbeziehung der beiden X-Men ist witzig geworden und ganz gut gelungen…obwohl ich mir gewünscht hätte das Collosus so dargestellt wird wie in den X-Men Filmen…damit man eine Brücke zwischen den Filmen hat.
Der beste Kumpel von Wade Wilson aus der Bar hat mit die lustigsten Sprüche…auch die Beziehung mit der blinden, schwarzen Oma würde wohl so in keinem anderen Film funktionieren.

Das durchbrechen der 4.Wand wird nicht so oft eingesetzt wie ich es befürchtet hatte und wirkt komischerweise überhaupt nicht deplatziert.

Wie gesagt viele Situationen, Dialoge würden einen anderen Film vollkommen vor die Wand fahren, aber nicht hier. Der Film ist in sich stimmig, man merkt die Hingabe aller Beteiligten.

Die Film hat nicht so überbordende Actionsequenzen wie andere Superheldenfilme der letzten Jahre, aber das passt stimmig zu diesem Film.
Der Film nimmt keinen Blatt vor dem Mund und nimmt keine Gefangenen. Er nimmt das Genre, viele bekannte Vertreter und sich selbst auf die Schippe. Das ist schon beinahe eine Superheldensatire. Der Film will gar kein gewöhnlicher Superheldenfilm sein und das ist gut so. Davon gibt es schon zu viele.

Wer sagt das ist eine der schlechtesten Comicverfilmungen, der sollte sich mal die Comics zu Gemüte führen, der Film atmet die Comics! Ich bin schon sehr auf die Fortsetzung gespannt und ob man hier das unglaublich hohe Niveau halten kann.

Fazit: Ein kaputter, ein verrückter, aber auch einfach nur geiler Film! Eine Achterbahnfahrt der verrückten Ideen und Anspielungen.