· 

#84 The President's Man

Ordentlicher TV Film mit Chuck!

 

The President’s Man (4/10)

 

Story:
Eigentlich sollte die Befreiung der amerikanischen Präsidentengattin aus den Händen von Terroristen sein letzter Fall gewesen sein. Doch Joshua Mccord (Chuck Norris), Spezialagent des Präsidenten, kommt nicht zur Ruhe: nach der Suche nach seinem Nachfolger und der Rettung der Tochter eines US-Senators aus den Klauen einer Sekte, wartet die kolumbianische Drogenmafia mit einer bösen Überraschung auf: Sie hat sich mit einem Feind aus der Vergangenheit verbündet und einen amerikanischen Atomwaffen-Experten gekidnappt.

 

In kurz: Wie eigentlich immer muss hier ein amerikanischer Held (bzw. 2) die Welt retten.
Das Konzept (weder neu, noch weltbewegend) hat eigentlich schon Potenzial und kann funktionieren, nur leider war das Budget wohl sehr überschaubar.
Zu Überschaubar um den Ambitionen gerecht zu werden. Es wirkt doch recht billig, wenn immer wieder die gleiche Location bzw. Soundstage genutzt wird um Kolumbien zu doubeln…man hat das Gefühl die Protagonisten drehen sich im Kreis.
Wenn die Präsidentengattin (wie in der Eröffnungssequenz) so in der Realität geschützt wird, dann gute Nacht. Der Secret Service und die Terroristen überbieten sich in Unfähigkeit.

 

Die ganze Eröffnungssequenz wirkt unfreiwillig komisch und dieses Gefühl wird noch durch die recht schlechte Bondmusik Imitation verstärkt. Auch wie Mccord die Dame rettet ist schon schräg.


Das Chuck Norris ein ziemlich erzkonservativer Republikaner und Patriot ist sollte inzwischen jedem bekannt sein. Das die U.S.A in seinen Augen das beste Land der Welt ist überträgt sich auch auf seine Filme, die eine recht
einfache Gut/Böse Sicht und Einteilung haben. Ihm war es wichtig, klassische Heldenrollen zu spielen die seine Art der Moral und seine Wertevorstellungen transportieren. Die Rolle in the President’s Man passt da wie die Faust aufs Auge.

The President’s Man stammt aus dem Jahr 2000 und entstand während seiner Walker Texas Ranger Zeit.
In dieser Phase suchte man nach Projekten in denen man Norris prominent platzieren konnte und langsam aber sich Nachfolger für ihn aufbauen konnte bzw. ihn in Rollen des Lehrers, Mentors einsetzen konnte.

Die Action ist für die TV Stoffe der damaligen Zeit durchaus annehmbar. Es gibt paar Explosionen und Kämpfe. Nichts was einem dauerhaft in Erinnerung bleibt, aber auch nichts für das man sich schämen muss.

Chuck ist für seine damals 60 Jahre in super körperlicher Verfassung. Schauspielerisch (und er war nie wirklich gut) scheint er nicht gerade der motivierteste gewesen zu sein. Sehr lustlos, fast schon abwesend wirkt er.
Seinem Alter musste auch Tribut gezollt werden und es kam zum erhöhten Einsatz von Doubles.

Sein Schüler wird gespielt von Dylan Neal. Ein Fernsehgesicht, der seine Sache ganz ok macht (besser als gedacht), aber auch nicht wirklich glänzen kann und nicht in Erinnerung bleibt. Schauspielerisch stärker als unser Chuck, aber hat nicht im Ansatz dessen Präsenz oder Charisma.
Die Beziehung zwischen Lehrer und Schüler wird leider auch nicht richtig beleuchtet. Ich erwarte hier kein Drama, aber etwas mehr hätte hier schon sein können.
Auch die Trainingssequenzen hätten mehr Pep vertragen können.

Sein Erzfeind wird gespielt von Soon-Tek Oh der schon in Missing in Action 2 den Widersacher von Norris gab und in Hollywood auf die Rolle des bösen Asiaten festgelegt war. Beide haben einen Kampf der an Missing in Action 2 erinnert. Das ist ein guter Kampf, nur leider merkt man die Doubles doch recht deutlich, zu deutlich, es reißt einen doch aus dem Geschehen.

Verschenkt, aber doch erwähnt werden sollten noch Stuart Whitman (Oscarnominiert und hat auch mit John Wayne gespielt) sowie Ralph White (Waltons, Cliffhanger) die beide ein paar wenige Minuten im Film auftauchen.

Regie geführt hat Michael Preece, der vor allem für TV Arbeiten bekannt ist (Dallas, MacGyver und Walker). Stunts wurden von Chucks Norris Sohn, Eric Norris, konzipiert. Hier wurde also alles getan das sich Chuck wohlfühlt.

Der Film wirkt ein wenig wie ein Pilotfilm und wäre ein netter Ansatz für eine Serie geworden, aber am Ende kam noch ein zweiter Fernsehfilm bevor die Rolle des Joshua Mccord begraben wurde.

Fazit: Kein Highlight, aber ein ganz akzeptabler Fernsehfilm.