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#113 Bone Tomahawk

©Constantin Film
©Constantin Film

Ein wilder Genre Mix der keine Gefangenen nimmt!

 

Bone Tomahawk (7/10)

 

Story: 
Das Jahr 1800. Irgendwo in der Nähe der Grenze zwischen Texas und Mexiko. Unwissentlich führt ein Gesetzloser (David Arquette) eine Gruppe kannibalischer Höhlenbewohner in die friedliche Westernstadt Bright Hope. Dort verschwinden nach und nach einzelne Siedler, darunter auch die Frau des örtlichen Rinderbarons (Patrick Wilson). Dieser begibt sich, trotz seines verletzten Beins, gemeinsam mit dem Sheriff (Kurt Russell), seinen alternden Deputys (Richard Jenkins) und einem zu allem entschlossenen Revolverhelden (Matthew Fox) auf Rettungsmission. Was folgt ist die Hölle auf Erden, die durch die Brutalität der furchtbaren Gegner keine Gnade kennt...

 

Ich bin ein großer Fan von Kurt Russell und bin sehr froh das er nach ein paar ruhigeren Jahren wieder mehr Filme dreht. So ist Bone Tomahawk nach dem Tarantino Film (The Hateful Eight) der zweite Western innerhalb eines Jahres. Die Filme könnten jedoch kaum unterschiedlicher sein auch wenn sie oberflächlich betrachtet beides Western sind. Bone Tomahawk ist vllt. der erste Horrorwestern den ich in meinem Leben gesehen habe.

 

Wirklich ein toller Cast den Regisseur Zahler in seinem Debüt Film zusammenbekommen hat.

Kurt ist für solche Rollen einfach geboren. Er ist einfach der Inbegriff von cool und flößt durch seine Aura einfach schon Respekt ein.
Bisher war ich kein großer Fan von Patrick Wilson, er kann ein super schmieriger Bösewicht sein (in A-Team fand ich ihn toll), aber hier wirkt er wirklich sympathisch und man fiebert mit ihm mit. Matthew Fox ist ok, aber weiß mich nicht vollkommen zu überzeugen. Richard Jenkins ist der Showstealer. Sein verwirrter, redseliger und herzlicher Deputy gibt dem Film viel Herz. Denn auch wenn sich der Film viel Zeit lässt sind die meisten Charakter doch recht oberflächlich.

 

Als Filmfan haben mich die kleinen Auftritte von James Tolkan, Michael Pare, Sean Young und Sid Haig sehr gefreut. Sie haben keinen großen Einfluss auf den Film, aber man spürt die Liebe des Regisseurs zum Film an sich. Auf David Arquette hätte ich eher verzichten können.

 

Der Film startet als klassischer Western und lässt sich viel Zeit, schon ein wenig zu viel Zeit. Mehr als eine Stunde vergeht ohne dass allzu viel passiert. Da hätte man die Zügel etwas straffer ziehen können, vor allem wie bereits erwähnt dass die Charaktere nicht sehr tief gezeichnet sind.

 

Der Film schafft es aber dauerhaft bei mir ein gewisses Gefühl der Beklemmung hervorzurufen. Man hat die ganze Zeit das Gefühl und das bevor wirklich etwas passiert, dass die ganze Reise kein gutes Ende nehmen kann. Sobald die Truppe aber auf die Kannibalen trifft wird es wirklich heftig. Hier wird nicht mit Blut und harten Szenen gespart. Der Bruch im Film ist abrupt und sehr heftig. Auch ist die eine oder andere Gewalteinlage mir doch etwas zu hart und effekthascherisch…und ich bin wirklich nicht zart besaitet. Hier hat der Regisseur auf jeden Fall keine Angst gehabt in die vollen zu gehen. Sehr explizit das Ganze.

 

Das wird auch der Punkt sein wo sich die Geister scheiden. Leute die einen klassischen Western haben wollten, werden eventuell erschrocken sein. Menschen die es etwas härter mögen, den könnte der Beginn zu langweilig sein.

 

Ich hatte durchaus meine Freude an diesem Film. Sicherlich kein gewöhnlicher Film. Man muss sich auf ihn einlassen und wenn man das kann, dann wird man mit einem interessanten Mix beschenkt der so ziemlich einmalig sein sollte. Die guten Schauspieler werten den Film durch die Bank auf.

 

Fazit: Harter Stilmix der sehr interessant ist, der aber sicherlich auch nicht allen gefallen wird. Man sollte auf keinen Fall einen klassischen Western erwarten.