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#130 Blackhat

©Universal Pictures Germany GmbH
©Universal Pictures Germany GmbH

Von Michael Mann erwartet man deutlich mehr!

 

Blackhat (5/10)

 

Story: Ein Angriff auf die globalen Finanzmärkte von nie gekanntem Ausmaß versetzt Regierungen und Geheimdienste in Panik - so sehr, dass sie sogar Nicholas Hathaway (Chris Hemsworth) aus dem Gefängnis holen, um den Kampf gegen die geheimnisvollen Cyberkriminellen zu gewinnen. Hathaway, ein zu 15 Jahren verurteilter Hacker und Computergenie, ist der einzige, der es mit den Gangstern hinter der Web-Attacke aufnehmen kann. Für das Versprechen, ein freier Mann zu sein, wenn er die Täter aufspürt, lässt er sich anheuern. Doch was für Hathaway fast als sportliche Herausforderung beginnt, wird sehr schnell zu einem erbarmungslosen Spiel auf Leben und Tod.

 

Der Film lässt mich irgendwie ratlos zurück. Ratlos in der Hinsicht was ich von diesem Film halten soll und ratlos was mit einem meiner Lieblingsregisseure: Michael Mann, passiert ist.


I
ch bin ein großer Fan von Michael Mann. Er hat als ausführender Produzent eine der wichtigsten Serien aller Zeiten (und meine absolute Lieblingsserie): Miami Vice ins Leben gerufen. Er hat uns tolle Filme geschenkt wie: Blutmond, der letzte Mohikaner, Ali und Insider!

 

Der Einzelgänger ist für mich ein richtiger Klassiker den ich liebe und was soll man über Heat noch sagen, von Ausstattung, Kameraarbeit, Story, Schauspieler…ist das für mich der perfekte Film! Einer der objektiv besten Filme aller Zeiten und für mich subjektiv der Beste, Punkt!

 

Mit Collateral hat er 2004 noch einen richtig tollen Film hingelegt und seitdem geht es irgendwie bergab. Miami Vice (2006) war ok und unterhaltsam, aber gemessen an der Vorlage eine Enttäuschung. Das gleiche gilt für Public Enemies, wo aus der Geschichte und mit diesen Schauspielern eigentlich ein Klassiker hätte entstehen müssen….am Ende wurde es ok. Der Tiefpunkt folgt jetzt mit Blackhat.

 

Der an sich (von einem anderen Regisseur vielleicht ok wäre, gemessen an den Filmen von Michael Mann, aber einfach erschreckend schwach ist. Die Story ist eigentlich ziemlich aktuell…Hackerangriffe auf Systeme von Reaktoren und Manipulationen der Börse…ist jetzt mal kein Hirngespinst sondern eine reale, mögliche Gefahr. Leider wird das irgendwie alles so belanglos abgehandelt und tritt dann irgendwann total in den Hintergrund und der Film entwickelt sich zu einem Rachefilm.

 

Nur weder ist ersteres, noch der Racheaspekt zufriedenstellend ausgearbeitet. Irgendwie ist alles furchtbar belanglos und Spannung kommt kaum auf. Zur Optik braucht man aus meiner Sicht nicht viel zu sagen, Michael Mann weiß Szenen, Oberflächen, Landschaften zu inszenieren und hat ein phänomenales Auge.

 

Richtig schlecht ist auch keiner der Darsteller, aber auch nicht richtig gut. Irgendwie alles sehr platt, oberflächlich, so richtig sympathisch ist auch keiner. Emotionen kommen keine auf und wollen auch beim Zuseher nicht aufkommen. Die Romanze, da sprüht der Funke überhaupt nicht über.

 

Auch der Score reiht sich da ein, alles ziemlich austauschbar, nicht was einem in Erinnerung bleibt. Der Film geht knapp 140 min. Nach diesen 140 min fragt man sich willkürlich wofür die Zeit drauf gegangen ist. Keine Szene bleibt wirklich in Erinnerung, kein Dialog. Einzig die Schießereien wissen zu überzeugen. Klar auch diese kommen nicht an Heat heran, aber sie sind gut inszeniert.

 

So leid es mir für Michael Mann tut ist der Film völlig zu Recht ein finanzieller Flop geworden.

 

Fazit: Ein Film der mich ratlos macht, ein enttäuschender Film. Viel belangloses, kaum Spannung. Von Michael Mann erwartet man mehr!