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#156 Escobar -Paradise Lost-

©Universal
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Grandioser Del Toro der aber nicht im Fokus des Films steht.

 

Escobar -Paradise Lost- (7,5/10)

 

Story:

Nick (Josh Hutcherson) und Dylan haben sich an der kolumbianischen Küste ihren Traum von einer kleinen Surfschule erfüllt. Fast paradiesisch wird es, als Nick sich in Maria, die Nichte des Drogenbarons Pablo Escobar (Benicio Del Toro), verliebt. An den wenden sich die Brüder um Hilfe, als ihnen lokale Kleinganoven zusetzen. Der mächtige "Patron" regelt die Dinge für seinen neugewonnenen "Sohn", verlangt dafür aber schon bald Gegenleistungen. Und so findet sich Nick plötzlich in einem Kreislauf aus Korruption, Gewalt und Blutvergießen wieder.

 

Ich muss sagen ich bin ziemlich zwiegespalten. Es ist schwierig den Film zu bewerten. Da ich mir einerseits einen anderen Ansatz für den Film gewünscht hätte, aber andererseits den Film genossen habe, da er einfach gut gemacht, unterhaltsam und spannend ist.

 

Ich habe das Buch Killing Pablo ja gelesen und hätte mir den Film lieber als Crimedrama gewünscht. Zwei Männer auf der Jagd nach Escobar der dadurch im Fokus steht….das hätte mir einfach besser gefallen.

 

Ich muss jedoch zugeben dass der Ansatz wie sie ihn hier gewählt haben auch funktioniert hat und das überraschend gut, da ich sehr große Vorbehalte gegenüber dem Film hatte. Der Film wird getragen von Del Toro, der auch äußerlich Escobar sehr nahe kommt. Der Mann ist in einem Drogenfilm auf jeder Seite des Gesetzes einfach Klasse (Traffic, Sicario).

 

Del Toro spielt das aus meiner Sicht wieder überragend. Diese wirklich aufregende und so komplexe Figur füllt er mit unglaublich viel Leben. Leider hat er am Ende, nach meinem Geschmack, etwas zu wenig Screentime. Bissl mehr Fokus auf ihn hätte den Film für mich noch besser gemacht.

Ich hatte auch riesen Vorbehalte gegen Hutcherson…so ein Bubi will ich eigentlich nicht sehen, vor allem so ein schauspielerisch limitiertes, aber auch hier wurde sauber gecastet. Er passt perfekt zur Rolle und ich nehme ihm auch die Verzweiflung und Naivität vollkommen ab. Er merkt gar nicht in was er da hereingerät.

 

Grundsätzlich sind die Rollen wirklich alle gut gecastet. Negativ habe ich aber noch anzumerken das die Phase vom Aufstieg und dann Niedergang/Flucht von Escobar viel zu schnell abgehandelt wird. Das liegt halt am verschobenen Fokus des Films, hier wird aber deutlich Potenzial verschenkt. Das Ende passt zur düsteren Stimmung des Films. Insgesamt hat mich der Film jedoch positiv überrascht.

Fazit: Überragender Del Toro trägt den Film auch wenn er nicht wirklich im Fokus steht. Der Ansatz des Films ist zu Beginn gewöhnungsbedürftig, aber funktioniert überraschend gut.