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#164 Star Wars Episode VII -Das Erwachen der Macht-

©Walt Disney
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Perfekter Fan Service, aber nichts innovatives!

Star Wars Episode VII –Das Erwachen der Macht (7,5/10)

 

Story:

Kylo Ren (Adam Driver) und die finstere Erste Ordnung haben sich aus der Asche des Imperiums erhoben, doch Luke Skywalker (Mark Hamill) ist verschwunden, als die Galaxis ihn am meisten braucht. Nun liegt es an Rey (Daisy Rdley), einer Schrottsammlerin, und Finn (John Boyega), einem abtrünnigen Sturmtruppler, sich mit Han Solo (Harrison Ford) und Chewbacca zu einer verzweifelten Suche aufzumachen, um die einzige Hoffnung auf Frieden in der Galaxis zu finden.


Gleich vorab, ich bin nicht mit Star Wars aufgewachsen.
Weder mit Han Solo, noch mit Luke Skywalker, Yoda, Darth Vader oder dem Todesstern.
Die Filme habe ich zum ersten Mal komplett gesehen, da war ich ungefähr 18.

Die Faszination Star Wars kann ich jedoch nachvollziehen (bzw. ich kann mich ihrer nicht entziehen) und vor allem das Imperium schlägt zurück empfinde ich als einen Klasse Film!

Aber ich bin weder ein glühender Anhänger der alten Teile, der alles an ihnen verehrt (z.B. kann ich mit den Ewoks nichts anfangen), noch empfinde ich alles an der anderen Trilogie als grauenhaft (mir gefällt hier vor allem Episode III mit dem düsteren Grundton und der Verwandlung von Anakin in Darth Vader, außerdem Ewan Mcgregor ist ein verdammt perfekter Obi Wan!).

Ich traue mir also zu, ziemlich objektiv auf die siebte Episode zu schauen.
Mit J.J. Abrams wurde jemand als Regisseur verpflichtet der bereits Erfahrung damit hat bekannte Franchises neu auszurichten, ohne alte Fans (in Massen) zu verlieren (siehe Star Trek).

----- ab hier sind Spoiler erhalten----

Als Erfolg kann definitiv erwähnt und bewertet werden, das mit Harrison Ford, Carrie Fisher und Mark Hamill Stars der alten Teile dazu geholt werden konnten. Es ist schön alle wieder in ihren Rollen zu sehen, vor allem Harrison Ford hat mächtig Spaß in seine Rolle (Han Solo) zurück zu kehren und er besitzt den gleichen Charme wie zu alten Zeiten. Das Zusammenspiel mit Chewie funktioniert auch wie eh und je und macht einfach so viel des Charmes der Filme aus.
C-3PO und R2-D2 tauchen wieder auf, auch wenn hier BB-8 der Droide der Herzen ist.
Einen richtig guten Marketingcoup haben sie mit dieser kleinen Figur geschaffen.

Eine Reihe neuer Hauptfiguren wird auch eigeführt. Sei es Daisy Ridley als Heldin Rey, John Boyega als Finn (Mischung aus Sidekick, eigener Held und ehemaliger Stormtrooper) und Adam Driver als Bösewicht Kylo Ren.
Dessen Herkunft als Sohn von Han Solo und Prinzessin Leia wird sehr früh und relativ unspektakulär enthüllt, das fand ich etwas schade, damit hätte man mehr spielen können.

Daisy Ridley (sehr süß) gefällt mir sehr gut in ihrer Rolle, auch Boyega hat mich positiv überrascht und bringt viel Humor in seine Rolle. Bei Driver als Kylo Ren bin ich noch etwas unschlüssig.
Er spielt die Zerrissenheit der Figur sehr überzeugend, aber ob er mal so viel Eindruck hinterlässt wie ein Vader oder ein Darth Maul (der dafür nur einen Auftritt benötigte) werden wohl erst die nächsten Teile zeigen. Er wirkt leider sehr weich.

Auch Oscar Isaac als Flug Ass und Widerstandskämpfer Poe Dameron sowie Domhnall Gleeson als General Hux (der eine faschistische Attitüde ausstrahlt) stoßen zum Cast dazu.
Supreme Leader Snoke (quasi der neue Imperator) wird wie könnte es bei einer Motion Capture Figur anders sein, von Andy Serkis dargestellt. Persönlich sehr gefreut hat es mich den großen Max von Sydow in einer kleinen Rolle zu Beginn erleben zu dürfen.

So viel Liebe, wie in diesem Film in die kleinen Details gelegt wurde (Vaders Maske, Lukes Sachen im Millennium Falcon) das sollte man anerkennen. Ich bin mir sicher, dass hier Hardcore Fans noch viel mehr Dinge entdeckt haben als ich.

Das Drehbuch und die Story sind, wenn man das positiv formulieren will, doch sehr von Episode V und VI inspiriert.
Rey erinnert von der Art und dem Schauplatz (Wüstenplanet) der Einführung doch sehr an Luke.
Poe Dameron hat von seiner Art viel von Han Solo.
Die Suche nach Luke erinnert an die Suche nach Yoda.
Kylo Ren tötet seinen Vater, das hat etwas von Vader tötet seinen Ziehvater Obi Wan.

Die größte Parallele und das hätte man sich wirklich ersparen sollen ist der Todesstern 2.0.
Egal ob das Ding fünffach so groß ist und 3 Planeten gleichzeitig auslöschen kann, es bleibt ein Todesstern. Auch die Zerstörung erinnert frapierend an die alte Saga.
Das sind dann irgendwann einfach zu viele Reminiszenzen und man hat es sich auch etwas zu einfach gemacht, da erkennen schon Gelegenheitsseher die Wiederholungen!

 

Man ist da doch zu sehr auf Nummer sicher gegangen.
Die Risiken lagen hier nur bei der Auswahl der neuen Schauspieler vor (da man die Charaktere nah genug den alten angeglichen hat).

Der Tod von Han Solo war zum einen zu erwarten (Ford wollte ihn ja schon in Episode VI sterben lassen, aber Lucas wollte das nicht) und bleibt doch erschreckend emotionslos.
Liegt aus meiner Sicht daran, dass man keine Szenen hat die einen nachvollziehen lassen was zwischen ihm und seinem Sohn passiert ist. So ist das zwar Schade, aber es schockt einen irgendwie nicht. Wieder eine große Chance vertan.

Visuell erfüllt der Film erwartungsgemäß höchste Standards.
Es gibt tolle Schauwerte zu sehen, gute Raumschlachten und tolle Landschaftsaufnahmen. Alles State of die Art und sehr beeindruckend.
Auch der Sound macht Spaß. Von der Titelmelodie bis auf den Sound der Lichtschwerter, dass alles überträgt diese einzigartige Star Wars Atmosphäre und wenn der Film etwas richtig macht dann definitiv das man sich sofort in die alten Filme transportiert fühlt, nur halt etwas zu viel ;)

Fazit: Der Film ist verdammt unterhaltsam und transportiert das Star Wars Gefühl von Anfang bis Ende. Er geht jedoch eine Nummer zu sicher und bietet wenig neues.
Als Einstieg in eine neue Trilogie vollkommen ok, aber Teil 8 muss da schon mehr bieten.