· 

#199 Kalter Schweiss

©Kinowelt
©Kinowelt

Bronson in einem Euro-Thriller von Bond Regisseur Terence Young

 

Kalter Schweiss (6/10)


Story:
Der einstige Verbrecher Joe Martin (Charles Bronson) will mit seiner Familie (Liv Ullmann) an der Cote D'Azur ein ehrbares Leben führen. Doch seine Vergangenheit holt ihn wieder ein, als sich vier seiner ehemaligen Kollegen (unter anderem James Mason) wieder bei ihm melden, um mit ihm das ganz große Ding zu drehen. Als Joe ablehnt, schrecken sie nicht davor zurück, seine Familie zu entführen. Im Alleingang und ohne die Polizei zu informieren versucht Joe mit den Verbrechern fertig zu werden..

 

Kalter Schweiss stellte die erste Zusammenarbeit zwischen Regisseur Terence Young und Charles Bronson dar. Es folgten noch Rivalen unter roter Sonne (mit Alain Delon) und Die Valachi Papiere (mit Lino Ventura).
Young ist berühmt dafür 3 der ersten vier Bond Filme als Regisseur geleitet zu haben und das Franchise geprägt zu haben. Dr. No, Liebesgrüße aus Moskau und Feuerball sind legendäre Filme und zeigen das der Mann ein großer seiner Zunft war. Vor allem visuell wusste der Mann einfach was gut aussieht.

In diesem Film wird die Côte d'Azur schön in Szene gesetzt und gibt dem Film einen gewissen Flair der ihm gut zu Gesicht steht, auch die Musikuntermalung ist gelungen.

 

Der Plot spielt an einem Tag wirkt aber nicht gehetzt sondern nimmt sich Zeit für die Charaktere. Nicht immer ist jede Handlung der Charaktere nachvollziehbar, da wird ab und an die Logik im Sinne der Story geopfert.

 

Bronson bekommt mal wieder eine Rolle die ihm auf den Leib geschrieben ist. Er kann seine Körperlichkeit voll einbringen (der Mann war damals unfassbar fit), sein natürliches Charisma und seine Härte ohne extrem gefordert zu werden. Seine Frau wird von Liv Ullmann dargestellt, da ist leider nicht wirklich viel Chemie zwischen den beiden vorhanden.
Der große James Mason veredelt jeden Film nur sein Südstaatenakzent (im Original) ist grausig...In der Synchronfassung fällt einem das natürlich nicht auf.

Alle anderen Darsteller machen das ordentlich bis gut, nur der unvermeidliche Auftritt von Bronsons Frau: Jill Ireland fällt da etwas ab. Sie war halt keine wirklich gute Darstellerin und auch das Charisma ging ihr ab.

 

Wer knallharte Action erwartet der sollte sich klar werden das wir über einen Film von 1970 aus Frankreich reden. Die Kämpfe sind kurz und nicht sehr ausgefeilt. Highlight ist definitiv eine Verfolgungsjagd. Die ist überzeugend wurde sie doch von Bond Veteran und Stuntfahrer Rémy Julienne inszeniert. 

 

Der Film ist recht spannend inszeniert auch wenn er für heutige Sehgewohnheiten schon recht zahm daherkommt und auch etwas altbacken wirkt. Das sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen das das immer noch handwerklich sehr gut und sauber inszeniert ist.

 

Fazit: Solider Euro Thriller dem man sein Alter zwar etwas ansieht, der aber aufgrund des Settings und der Darstellerleistungen immer noch gut funktioniert.