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#307 Rush

©Universum Film GmbH
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Brühl ist fantastisch doch der Film lässt mich etwas kalt.

 

Rush (7/10)

 

Story:

Anfang der 70er kämpfen die unterschiedlichen Rivalen, der ehrgeizige Perfektionist Niki Lauda (Daniel Brühl) und das Naturtalent und Playboy James Hunt (Chris Hemsworth) um einen Platz im Rennfahrer-Olymp. Ihre Rivalitäten tragen sie nicht nur in spektakulären Rennen aus, sondern auch in Wortgefechten jenseits der Rennbahn. Bis zum legendären Rennen 1976, auf regennasser Fahrbahn baut Lauda einen dramatischen Crash. Mit schier übermenschlichem Willen kämpft er sich zurück und tritt nur wenige Wochen später zu einem erneuten Showdown mit Hunt an. Wieder regnet es stark, das Rennen soll abgebrochen werden, doch beide Rivalen liefern sich ein atemberaubendes Duell.

 

Nach vielen doch sehr positiven Kritiken hatte ich mir insgesamt etwas mehr vom Film erwartet. Bitte mich nicht falsch verstehen, der Film ist gut und hat auch seine Stärken, keine Frage, nur aus dem Hocker reißt er mich nicht. 

Aufgrund des Todes von Niki Lauda, habe ich mir den Film noch einmal angesehen und auch beim zweiten mal hat sich mein Eindruck nicht wirklich verändert.


Ja der Film hat Stärken, die Liebe zum Detail, zum Thema Formel 1 an sich, eine angenehme Realitätstreue und (mit kleinen Abstrichen) bleibt der Film stark bei den Fakten.
Die Musik von Hans Zimmer und die Ausstattung runden den qualitativ hochwertigen Eindruck ab.

Hemsworth spielt seinen Part charismatisch und besser als erwartet (ich finde ihn abseits von Thor nicht immer überzeugend). Überragend ist Brühl als Lauda, die Golden Globe Nominierung war mehr als verdient. Der Charakter Lauda ist für mich das Beste, aber auch das Schwierigste am Film.

Auch der reale Lauda war immer eine interessante und eindrucksvolle Persönlichkeit, aber ein wirklicher Sympathieträger? Für mich nicht und deshalb fällt es mir schwer mich auf seine Seite zu schwingen, als Bad Guy taugt er aber auch nicht. 

Vielleicht liegt es an mir, aber bei einem klassischen Duell mag ich eine gewisse, einfache Rolleneinteilung und die finde ich hier nicht. Wie gesagt der Charakter Lauda, mit dem werde ich halt nur bedingt warm. Die Leistung von Brühl nötigt mir jedoch vollen Respekt ab. Vielleicht war er nie besser als hier.

 

Den Rest vom Cast fand ich leider ziemlich farblos. Olivia Wilde finde ich leider verschwendet und auch Alexandra Maria Lara, die ich übrigens bildhübsch finde, hätte es verdient gehabt mehr von ihrem Können zeigen zu können.

 

Also auch wenn das Setting, die damalige Stimmung gut eingefangen wurden und auch die Rennszenen zu überzeugen wissen, so springt der Funke nicht wirklich rüber. Irgendwie fehlen mir abseits von Brühl die Highlights vor allem die emotionalen. Insgesamt hat der Film mich also nicht aus dem Sitz gerissen.

 

Fazit: Das Duell zweier Menschen auf der Überholspur weiß zu überzeugen, vor allem Brühl als Lauda brilliert. Der Film ist auch ein schönes Porträt der Formal 1 als sie noch deutlich gefährlicher war. Irgendwie werde ich mit dem Film nicht ganz warm, es fehlen die Highlights und die Identifikationsfiguren.