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#324 Sinola

©Universal Pictures
©Universal Pictures

Kein schlechter, aber ein belangloser Genre Beitrag!

 

Sinola (6/10)

 

Story:

New Mexiko, Ende des 19. Jahrhunderts: Louis Charma (John Saxon) führt eine Gruppe von mexikanisch-amerikanischen Bauern im Kampf um ihr Land an, nachdem der Beweis ihres Besitzes bei einem Brand in dem zuständigen Gerichtsgebäude zerstört worden ist. Der reiche Frank Harlan (Robert Duvall), der ebenfalls Ansprüche an das umkämpfte Land stellt, will das Rechtsystem umgehen, indem er eine Gruppe von Killern engagiert, die Charma beseitigen sollen. Revolverheld Kidd (Clint Eastwood), der Harlans Angebot zunächst ausgeschlagen hat, ändert seine Meinung, als er herausfindet, dass Charmas Pferde gestohlen sind. Doch als er sieht, wie Harlan mehrere Mexikaner erschießt, muss Kidd die Motive seines Arbeitgebers überdenken.

 

Noch vor dem großen Erfolg von Dirty Harry hatte sich Eastwood für Sinola verpflichtet. Während er den Film drehte wurde Dirty Harry ein Riesen Erfolg. Nicht nur wegen Dirty Harry war sich Eastwood seiner steigenden Macht bewusst. Durch Malpaso (seine Produktionsfirma) hatte er eh immer mehr Einfluss auf die Produktion seiner Filme.

Bei Sinola wollte er unbedingt mit John Sturges zusammenarbeiten, der Regisseur wurde durch Klassiker wie Die glorreichen Sieben und Gesprengte Ketten ein richtig bekannter Name. Da Eastwood von Regisseuren wie Siegel (der sehr effizient arbeitet) geprägt wurde und mit Sadistico auch seinen ersten eigenen Film als Regisseur gedreht hatte, hatte er immer genauere Vorstellungen von den Dreharbeiten.

Es zeigte sich das die Art von Sturges und Eastwood nicht wirklich kompatibel waren. Sturges war eher bedächtig und abwartend, während Eastwood ein Fan von schnellen effizienten Takes und Aufnahmen ist. Das alles ging so weit das Eastwood einzelne Szenen selbst als Regisseur übernahm und auch den finalen Cut übernahm.

 

Das ist aber gar nicht das größte Problem des Films, nein das ist die Story. Man merkt dem Film wirklich an, das man Anfing zu drehen ohne ein fertiges Skript, vor allem ein passendes Ende zu haben.
Auch die Figur des Louis Charma (John Saxon) wurde vom Mittelpunkt eher an den Rand gedrängt und von einem heroischen Charakter zu einem Stichwortgeber reduziert. Im Originalton ist der Akzent von Saxon auch eher witzig. Ich mag Saxon sehr und hätte ihm eine größere Karriere gewünscht, der Auftritt hier ist nicht erwähnenswert.

Bad Guy des Films ist Robert Duvall. Der wird hier nicht über Gebühr gefordert, aber der Mann ist natürlich über alle Zweifel erhaben, einfach ein klasse Darsteller! Als weiterer Bad Guy wurde Don Stroud verpflichtet der bereits bei Coogans großer Bluff gegenüber Clint gespielt hatte.


Aber zurück zum Drehbuch, das ist auch einfach recht unspektakulär und macht auch häufig keinen Sinn. Die Akteure handeln nicht wirklich nachvollziehbar, das wirkt alles eher wie Stückwerk, wie ein Flickenteppich. Auch das Ende ist dann doch recht unspektakulär, wenn auch die Schießerei durchaus zu Gefallen weiß.

 

So wird der Film vor allem von Clint getragen, der seinen lakonischen Held mit viel Charme und Härte verkörpert. Dazu ein guter Duvall und ein paar nette Schießereien und man hat einen ordentlichen Genre Beitrag. Zu mehr reicht das nicht und das ist damit kein schlechter Film, aber einer der schlechteren Western in der Karriere des großen Clint Eastwood. Kein Film an den man lange denkt.

 

Fazit: Sinola ist kein schlechter Film, aber definitiv auch kein Highlight in der Clint Filmografie. Das Drehbuch ist recht schwach und der Film etwas ziellos, durch die recht kurze Laufzeit kommt aber kaum Langeweile auf.

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