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#331 Extremly Wicked, Shockingly Evil and Vile

©Constantin Film
©Constantin Film

Efron zeigt seine Klasse!

 

Extremely Wicked, Evil and Vile (6/10)

 

Story:

Von 1974 bis 1978 hält eine brutale Mordserie die gesamte USA in Atem. Mehr als 30 junge Frauen fallen den grausamen Verbrechen zum Opfer. Ted Bundy (Zac Efron): Attraktiv, smart, charismatisch. Liz (Lily Collins): Alleinerziehende Mutter und Ted‘s Charme erlegen. Ein Bild von häuslicher Glückseligkeit, die Zwei scheinen alles im Griff zu haben. Als Ted 1975 verhaftet und beschuldigt wird eine wachsende Serie an grausamen Morden an jungen Frauen begangen zu haben, wird dieses Bild schlagartig erschüttert. Die Besorgnis wird bald zur Paranoia - Liz ist gezwungen zu überdenken, wie gut sie den Mann kennt, mit dem sie ihr Leben teilt. 

 
Ich muss es ja auch zugeben das ich mich dem Faszinosum der Serienkiller nicht wirklich entziehen kann. Ich liebe Serien wie Criminal Minds und jeder Film der sich mit der Psyche und den Taten von Serienkillern beschäftigt hat bei mir ein Stein im Brett.

Jeder der sich mit dieser Materie auch nur ansatzweise beschäftigt hat deshalb auch natürlich bereits von Ted Bundy gehört. Als diese Verfilmung angekündigt wurde und dann auch noch mit Zac Efron in der Hauptrolle wurde ich doch sehr hellhörig.

Zac Efron wurde durch die High Shool Musical Filme bekannt und hat in den letzten Jahren vor allem in Komödien sein Publikum gefunden. Ihn als Ted Bundy zu besetzen war deshalb eine Besetzung vollkommen gegen seinen normalen Rollentypus, aber auch etwas genial. Nicht nur das er Ted Bundy in den Gesichtszügen nahe kommt (wenn er auch deutlich jünger aussieht), nein auch Ted Bundy kam ja viel zu "normal" daher und konnte deshalb so lange unentdeckt bleiben. Man traute ihm diese bestialischen Taten einfach nicht zu.

 

Zac Efron steht hier definitiv seinen Mann und zeigt das er mehr drauf hat als den reinen Sonnyboy. Ihm gehen zwar etwas die Abgründe ab, aber das manipulative und selbstherrliche (selbstverliebte) das auch Bundy besaß nehme ich ihm 100% ab.

Was dem Film dafür abgeht (bis auf eine kleine Sequenz) ist das die Taten kaum visuell dargestellt werden, so bleiben die Taten und der Horror seltsam abstrakt. Auf der einen Seite ist es natürlich löblich wenn hier nicht effekthascherisch gearbeitet wird, auf der anderen Seite wirkt das dann eher dokumentarisch und wenig schockierend.

 

Viel wird aus der Perspektive von Lilly Collins erzählt. Die das hervorragend macht, die Fokussierung auf Sie nimmt aber auch etwas das Tempo raus und macht den Film dadurch etwas zäher.

 

Die Besetzung von John Malkovich als Richter erhöht sofort die Legitimität des Films, der Mann ist einfach ein ganz großer. Selbst in einer so kleinen Rolle. Jim Parsons dagegen als Staatsanwalt zu verpflichten hat mir nicht gefallen. Der Mann ist und bleibt für mich Sheldon (es tut mir Leid für ihn) aber ich kann ihn in anderen Rollen kaum erst nehmen. Er sieht aus wie Sheldon und ein, zwei Reaktionen ließen mich sofort an seine Paraderolle denken.

 

Schön war es mal wieder Haley Joel Osment zu sehen. Er wurde mit seiner Rolle als Kind in the sixth sense berühmt, danach hat man ihn (außer vielleicht in A.I.) kaum bis gar nicht mehr gesehen. Er wird zwar für immer der Junge aus the sixth sense bleiben, aber die Rolle ist ganz gut.

Dem Film hätte etwas mehr Tempo gut getan, er fühlt sich etwas repetitiv an. Ein wenig hätte man die Taten einfließen lassen sollen. So wirkt der Film bemüht und Efron stark, aber so richtig ist das Bild des Ted Bundy dadurch nicht vollständig. Der Serienkiller kommt schon beinahe zu gut weg.

 

Fazit: Efron ist definitiv das Highlight des Films! Er zeigt das er definitiv mehr sein kann als der Sonnyboy. Der Film ist aber weder ein spannender Thriller noch effekthascherisch unterwegs. Er hat ein paar Längen und ist eher dokumentarisch angehaucht.