Roger Moore als Ffolkes ist Spielfreude pur
Sprengkommando Atlantik (7,5/10)
Story:
Erpresser, als Journalisten getarnt, haben zwei der größten englischen Ölbohrinseln im Nordatlantik in ihre Gewalt gebracht. Sie fordern die ungeheure Summe von 25 Mio. englischen Pfund als Lösegeld, sonst droht die Sprengung der Bohrinseln. Für solche Ernstfälle sind Captain Rufus Excalibur Ffolkes (Roger Moore) und seine Froschmänner ausgebildet. Nach einigen eindrucksvollen Klarstellungen bei führenden Regierungsmitgliedern über seine Führungsansprüche, ist Captain Ffolkes bereit, die Rettung in seine kampferprobten Hände zu nehmen. Im Wettlauf gegen die Zeit und für 700 Menschenleben versucht er in actiongeladenen Kämpfen die Erpresser auszuschalten.
Roger Moore war zeitlebens auf die Rolle des Playboy und Gentlemans festgelegt. Nicht nur durch James Bond, aber auch durch Serien wie, Die 2 oder The Saint. Das er noch mehr konnte als Schauspieler konnte er in Rollen wie das nackte Gesicht beweisen, aber auch hier.
Das nackte Gesicht ist ein waschechter Thriller, das ist Sprengkommando Atlantik nicht. Ffolkes oder North Sea Hijack (alternative Titel) ist ein typischer Abenteuerfilm / Söldnerfilmabwandlung wie sie in den 70er und 80ern typisch war und häufig von Andrew V. McLaglen inszeniert wurden (Die Wildgänse kommen oder die Seewölfe kommen, beide auch mit Roger Moore).
Was den Film so sehenswert macht ist Roger Moore der eindeutig extrem Spaß an der Rolle des exzentrischen Ffolkes hatte, der so extrem anders war als seine Standardrolle. Er ist ein Frauenhasser, Katzenliebhaber, trinkt Scotch pur und hasst Autoritäten, dazu flucht er auch noch wie ein Rohrspatz und sieht aus wie ein Rumtreiber. Weiter weg von James Bond könnte die Rolle kaum sein. Die Spielfreude die er beim anspielen gegen sein Image entwickelt ist extrem ansteckend und ist wahnsinnig unterhaltsam.
Der Cast der ihm zur Seite gestellt wurde ist auch exquisit. Der mehrfach Oscar nominierte James Mason spielt seine Admirals Rolle mehr als solide, auch wenn er etwas unterfordert ist und Anthony Perkins (auch Oscar nominiert) ist als Bösewicht eine Bank nur leider ist seine Rolle etwas flach. Sein Ende ist aber so überzogen ich musste sowas von lachen. Unterstützung bekommt er vom genialen Michael Parks, der Mann war immer einzigartig.
Der Plot ist jetzt vielleicht nicht der stärkste, aber er ist ausreichend um den Film nicht in Leerlauf geraten zu lassen auch wenn die Action etwas überschaubar daherkommt (von ein paar Explosionen und dem Angriff am Ende mal abgesehen). Der Film lebt einfach von Moore als Ffolkes. Sein Spiel, seine Mimik und vor allem die frauenfeindlichen Sprüche die er dank dem Drehbuch raushauen darf machen diesen Film so besonders. Ein anderer Darsteller oder ein generischer Held und der Film wäre schnell vergessen.
Der Film ist sicherlich etwas in die Jahre gekommen, aber aus reiner Nostalgie und aufgrund von Moore bleibt und ist er sehenswert. Für Roger Moore ist er einfach ein Muss!
Fun Fact:
- Wie so häufig gibt es bei Filmen mit Roger Moore einige James Bond Querverbindungen. David Hedison dufte in Sterben und Leben lassen (dem ersten Moore Bond) die Rolle des Felix Leiter spielen und dann mehr als ein Jahrzehnt später noch einmal bei Lizenz zum Töten mit Timothy Dalton. Auch George Backer spielte in 2 Bond Filmen mit.
- Mit George Leech und Richard Graydon dürfen auch zwei langjährige Bond Stuntleute kleine Rollen übernehmen.
Fazit: Roger Moore hat in Sprengkommando Atlantik eine seiner ungewöhnlichsten und besten Rollen! Seine Spielfreude ist ansteckend und das große Plus des Films. Der restliche Cast ist auch hochwertig und macht den Film sehenswerter als der Plot. Für Moore Fans ein Muss!
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