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#364 Tal der Skorpione

©Busch Media Group
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Actiontrash mit viel Herzblut!

 

Tal der Skorpione (ohne klassische Wertung)

 

Story:

Tal der Skorpione erzählt von einem Gnadenlosen Spiel in der Wildnis, wo kriminelle Psychopathen gegeneinander ums Überleben kämpfen müssen. Urheber dieses Gladiatorenkampfes sind die größenwahnsinnigen Wissenschaftler Gebrüder Ribbeck, die aus den Genen des Siegers einen Übermenschen klonen wollen. Mittendrin findet sich der Polizist Kamarowski wieder - und steht nun bis an die Zähne bewaffneten Schwerverbrechern gegenüber.

 

Wo soll ich bei der Tal der Skorpione anfangen. Also ich muss schon sagen das mich der Film überrascht hat. Ich hatte schon was gehört und gelesen und mich schon auf einiges eingestellt. Irgendwie liefert der Film auch das was man erwartet und irgendwie auch wieder was ganz anderes.

Alleine schon das es eine Pre-Title Sequenz gibt und dann eine Intro wie bei einem James Bond Film, dafür muss man schon echt Eier haben um sowas durchzuziehen.

 

Aber kommen wir noch einmal zur Pre-Title Sequenz, da sieht man zu Beginn den Wollersheim und einen Charakter der Apache heißt, das steigert die Vorfreude und zeigt wo die Reise hingeht.

 

Da dachte ich schon wow, das geht richtig in die Actiontrash Schiene und darauf habe ich mich extrem gefreut, leider kann sich der Film nicht immer zu 100% entscheiden was er sein will: Action, Gruselfilm, Satire oder dann Thriller, das wird dann doch etwas viel, vielleicht etwas zu viel.

 

Auf der anderen Seite merkt man wie das alles mit unglaublich viel Herzblut gemacht und gefüllt wurde. Manche Szenen sind dann wirklich toll gemacht und auch gefilmt, da ist wirklich herausragende Kameraarbeit dabei, bei anderen schwankt die Qualität. Auch die schauspielerische Qualität schwankt extrem, manches ist toll, aber manches ist schon echt grenzwertig. Dabei ist Micaela nicht einmal die schlimmste. Kann selbst kaum glauben das ich das sage.

 

Die Story um Reiche die Arme (bzw. hier Verbrecher) jagen wurde ja schon häufiger verfilmt (Harte Ziele oder Surving the Game), hier wird Sie noch mit der Suche nach dem perfekten Killer gekreuzt.

 

Kommen wir mal zu den bekannten Stars des Films. Semmelrogge als Killer, ist eine interessante Wahl, sagen wir mal so :D Seine Rolle ist aber eher ein Cameo. Claude-Oliver Rudolph ist der geborene Fiesling, alleine sein Gesicht ist prädestiniert dafür. Highlight ist für mich aber Ralf Richter, der Mann ist einfach der geilste! Das ist so ein Unikat, von ihm hätte ich mir noch viel mehr gewünscht, vor allem die ganzen Sprüche die er raushaut: Wer mit den großen pissen will, muss das Bein heben können. Er ist so etwas das Maskottchen oder der Running Gag des Films and i love it!

 

Ein paar der unbekannteren Namen sind einen Blick wert. Patrick Roy Beckert hat sich als Regisseur auch gleich eine der Hauptrollen auf den Leib geschrieben. Bartholomäus Kowalski überzeugt in der anderen Hauptrolle und von ihm wird man sicherlich noch viel sehen, dazu kommen auch noch ein paar andere interessante Gesichter wie Nazif Kilic von dem ich gerne noch mehr gesehen hätte.

 

Die Action ist gut gefilmt, es gibt einige Explosionen und Schießereien und was ich dem Film extrem zur Gute halte, es gibt ordentliche handgemachte Schusswunden, nicht der CGI Scheiß den man in so vielen aktuellen Hollywood Filmen zu sehen bekommt. Das kann sich sehen lassen!

 

Ein paar der Dialoge sind schon etwas grenzwertig. Da wird gegen Polacken, Araber und andere Ausländer gewettert (auch gegen die Kartoffeln), aber ein Spruch hat mich echt zum lachen gebracht, der flog extrem tief.

"Hallo Ali"

"Nix Ali, ich heiße Haci"

"Ach so, Gesundheit"

Die Darstellung des Arabers ist eh mutig geraten um das vorsichtig auszudrücken.
Warum haben eigentlich die meisten Charaktere, polnische Namen? Ein Mysterium dieses Films.

 

Der Film ist zu lang geraten, die Story ist etwas zu aufgeblasen und kompliziert (die Charakter Konstellation) und der Film ist manchmal zu sehr in die eigenen Dialoge verliebt. Weniger wäre mehr gewesen. Der Verzicht auf ein paar Charaktere und eine strammere Laufzeit hätten gut getan (manchmal weiß man nicht mehr wer gegen wen kämpft) und auch wenn sich der Film auf einen Ton festgelegt hätte. Ich hätte mir noch deutlich mehr Humor gewünscht. Das offene Ende das auf eine Fortsetzung hinweisen soll ist sicherlich Geschmackssache.

 

Schlussendlich ist das ein wahnsinnig interessanter Film geworden, mit Schwächen definitiv, aber auch einigen starken Sequenzen. So etwas in Deutschland auf die Beine zu stellen, da kann ich nur meinen Hut vor ziehen und deshalb kann ich den Film auch nicht mit meinen normalen Bewertungsmaßstäben bewerten. Alleine Ralle Richter sprengt die ja schon, was ne Type, einmalig.

 

Fazit: Actiontrash mit viel Herzblut! Das so etwas in Deutschland entstanden ist grenzt an ein Wunder, deshalb kann ich eigentlich nur meinen Hut ziehen. Etwas mehr Straffung (30 min weniger), der Verzicht auf ein paar Charaktere und ein noch stärkerer humoristischer Einschlag hätten den Film noch besser gemacht!

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