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#398 Yukon

©Koch Media
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Echtes Männerkino mit 2 Legenden!

 

Yukon (7,5/10)

 

Story:

Die Temperaturen liegen bei 60 Grad unter Null. Männer auf der Suche nach Gold und Glück ergötzen sich an mörderischen Hundekämpfen. Als der einsame Trapper Johnson (Charles Bronson) einen der Hunde retten will, tötet er aus Notwehr einen Dorfbewohner und wird selbst zum Gejagten. Mit Gewehren, Bomben und Dynamit rückt ihm die blutrünstige Meute auf den Pelz. Aber er wehrt sich. Und er ist kälter als das klirrende Eis. Nach zwei Toten steigt das auf ihn ausgesetzte Kopfgeld auf 1000 Dollar...

 

Lee Marvin und Charles Bronson, zwei Namen die kaum wie andere für echtes Männerkino stehen. Das erste mal konnte man Sie zusammen im dreckigen Dutzend sehen, damals war Marvin der große Star und Bronson noch Nebendarsteller.


Zum Zeitpunkt von Yukon hatte sich das gedreht, Bronson war der große Star und Marvin auf dem absteigenden Ast bzw. auf den Zielgeraden seiner Karriere. Er war bei Yukon jedoch noch deutlich fitter als bei Delta Force und sah auch noch ziemlich genauso aus wie im dreckigen Dutzend, denn damals sah er schon alt aus :) 


Der Mann starb viel zu früh, aber das war halt seinem Lebensstil geschuldet. Da waren Marvin und Bronson extrem unterschiedlich, der eine Asket und hatte nur Augen für seine Frau Jill Ireland, der andere Trinker und Frauenheld und trotzdem wurden sie aufgrund ihrer Leinwandpersona im gleichen Atemzug genannt.


Eigentlich hätte die Reunion bzgl. Das dreckige Dutzend noch größer werden soll war doch Regisseut Robert Aldrich eigentlich als Director vorgesehen. Ob es aufgrund von Budgetstreitigkeiten oder seiner Gesundheit nicht zur Zusammenarbeit kam, da gibt es unterschiedliche Meldungen zu. 


Seinen Platz übernahm Peter Hunt (Im Geheimdienst ihrer Majestät) der angeblich die Aufgabe bekam da er gewohnt war im Schnee zu arbeiten. Er sollte Bronson noch im (leider nicht so gelungenen) Assasination vor der Kamera anleiten. Das er bereits mit dem nicht immer einfachen Marvin zuvor gearbeitet hatte hat sicher nicht geschadet.


Und die Wahl von Hunt zahlt sich aus, schafft er es doch grandiose Landschaftsaufnahmen und Bilder einzufangen die bei einem großen Abenteuerfilm einfach dazu gehören.


Die Story basiert auf einer wahren Geschichte, aber die Macher haben sich natürlich ordentliche Freiheiten genommen um das ganze etwas dynamischer und Hollywood klassischer zu gestalten. Historiker kritisieren das, dem normalen Actionfan gefällt das, so wurden beide Darsteller sympathischer gestaltet und die Situation "zugespitzt".


Bronson spielt wieder das was er kann, den stoischen, ruhigen und harten Einzelgänger der das Herz am rechten Fleck hat, aber von seinen Prinzipien geleitet wird.


Marvin spielt auch was er am besten kann, einen grantigen, erfahrenen im Kern guten Herzensbrecher der versucht das richtige zu tun, dabei sich aber versucht nicht anzupassen. Beide werden nicht über Gebühr gefordert, aber passen zu ihren Rollen perfekt.


Dazu kommt ein starker Supportcast. Ed Lauter (der in Death Wish 3 Bronson helfen darf) darf hier einen widerwärtigen Trapper spielen der die ganze Jagd auslöst und zu verantworten darf. Andrew Stevens (auch in 10 to Midnight) darf den jungen Mountie spielen und on Top gibt es noch Carl Weathers, den legendären Apollo Creed zu sehen.


Kurzer Exkurs zu Carl Weathers, es ist super zu sehen das er durch die Star Wars Serie: The Mandalorian endlich wieder etwas im Mainstream steht. Das der Mann kein größerer Star geworden ist nach den Rocky Filmen ist für mich ein Rätsel. Seine Rolle in Predator war klasse und Action Jackson ist für mich ein kleiner Klassiker aus den 80ern. In Yukon (wurde zwischen Rocky 2 und 3 produziert) spielt er zwar eine kleinere, etwas unscheinbare Nebenrolle, aber Weathers hatte und hat Klasse.


Die Story spitzt sich immer weiter zu bis zum Finale und die Action ist ordentlich, es kommt zu einigen Schusswechseln und starken Einlagen. Der Film lebt aber vor allem von den Naturaufnahmen und dem Umgang der Protagonisten mit der Natur und den Widrigkeiten. Das Ende stellt zufrieden und lässt einem mit einem guten Gefühl zurück, trotz der ganzen Toten. 


Am Ende ist das ein klassischer Abenteuerfilm mit tollen Landschaftsaufnahmen, ordentlicher Action und einem tollen Cast, vor allem die beiden Hauptdarsteller sind klasse und machen Spass. Bronson und Marvin bürgen für Qualität!

 

Fazit: Bronson gegen Marvin, dazu noch Carl Weathers, das ist klassisches Männer und Actionkino. Von Bondregisseur Peter Hunt wunderbar gefilmter Survival Film mit tollen Landschaftsaufnahmen!