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#401 Gotcha -Ein irrer Typ!

©justbridge entertainment
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Ein verdammt unterhaltsames Stück 80er!

 

Gotcha -Ein irrer Typ (7/10)

 

Story:

Jonathan (Anthony Edwards), ein College-Student , ist begeisterter Gotcha-Spieler - er und seine Freunde schießen zum Spaß mit Farbkugel-Pistolen aufeinander. Doch aus dem Spaß wird tödlicher Ernst, als Jonathan während einer Europareise auf die verführerische Sasha (Linda Fiorentino) hereinfällt. Die CIA-Agentin missbraucht den Ahnungslosen für gefährliche Botengänge in den Ostblock. Doch auch, als der Student um Haaresbreite nach Amerika entkommt, bleibt er eine Spielfigur der mörderischen Agenten!

 

Ich muss zugeben das ich mich überhaupt nicht mehr an Gotcha erinnern konnte. Ja, irgendwann vor Ewigkeiten hatte ich den mal gesehen, aber als ich ihn sah kam es mir vor als ob ich ihn das erste mal sehen würde.

 

Gotcha ist von 1985 und atmet in jeder Sekunde die Luft dieser grandiosen Zeit. Seien es die Frisuren, die Outfits, die Locations oder die großartige Musik von Bill Conti, das alles macht einfach Spaß und führt einem einen wohligen Schauer über den Rücken.

 

Anthony Edwards der später den etwas steifen Arzt in Emergency Room spielen durfte (aber auch Goose in Top Gun) ist hier der junge Student Jonathan der naiv in ein wildes Spionage Abenteuer stolpert und sich am Ende natürlich als echter Held erweist. Er ist sympathisch, aber nicht wirklich ein Tollpatsch auch wenn er sich häufig etwas ungelenk verhält.

 

Die verführerische Sasha wird von der grandiosen Linda Fiorentino gespielt die hier in beeindruckender Art und Weise zeigt wie wandelbar sie ist. Ich hätte Sie nicht gleich erkannt, sie ist noch sehr jung (ist schließlich erst ihr zweiter Film) aber sie wirkt überzeugend in ihrer komplexen Rolle. Sie überzeugt als Verführerin, ist gleichzeitig verletzlich und stark.

 

Obwohl der Film nur so vor Deutschen wimmelt spielt Klaus Löwitsch einen bösen Russen was einer gewissen Komik nicht entbehrt. Ansonsten sind die anderen Rollen ordentlich besetzt. 

 

Der Film ist nicht immer gut ausbalanciert. Ab und an funktioniert der Humor, hin und wieder wirkt er aber auch extrem aufgesetzt und am Ziel vorbei. Dann hat er wieder Szenen in denen er eine ordentliche Spannung aufbaut (vor allem in Ostberlin) nur um dann am Ende in den USA irgendwie wieder nachzulassen. Manchmal ist er spannend und manchmal eher eine Satire auf den Kalten Krieg. Die Leichtigkeit ist dabei nicht das Problem, eher der Klamauk.

 

Regisseur Jeff Kanew hat ein paar nette Filme wie Archie und Harry (Kirk Douglas und Burt Lancester) gedreht, aber ein richtiger Klassiker war ihm nicht vergönnt.

 

Die Stärken des Films liegen definitiv in den Szenen in Europa. Paris, West- und Ostberlin das atmet so richtig 80er auch wenn sich hier und da eine deplatzierte Szene veriirt (die Bierszene). Vor allem in Ostberlin wird der Spionagetouch der Story richtig stark umgesetzt und der Film hat seine stärksten Momente.  

 

In diesen Szenen kann sich auch die Action sehen lassen, die mit der Musik von Bill Conti (legendärer Rocky Komponist und auch für den Soundtrack In tödlicher Mission verantwortlich) perfekt verschmilzt und dadurch hochwertiger erscheint.

 

Der Film war mitverantwortlich für den Gotcha Hype der 80er der schließlich auch irgendwann in der ganzen Paintball Bewegung mündete. Alleine dafür ist der Film schon eine Erwähnung wert.

 

Fazit: Eine kleine Perle der 80er. Witzig, spannend, zwar nicht immer mit der richtigen Balance, aber er macht einfach ordentlich Laune und Linda Fiorentino ist der Hammer!