#477 Sam Hell ist der Jäger

©Maritim Pictures
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Eíne Granate!

 

Hell comes to Frogtown (Unterhaltungsskala 10/10)

 

Story:

Nach dem Atomschlag sind die meisten Menschen unfruchtbar. Kriegsveteran und Todeszelleninsasse Sam Hell (Roddy Piper) erweist sich bei Tests als ungebrochen potent: sein Geschlechtsteil wird mit einem modernen Keuschheitsgürtel versehen und zum Regierungseigentum erklärt. Als Gegenleistung für die Aufhebung des Todesurteils muss er eine hübsche Wissenschaftlerin (Sandahl Bergman) ins Reservat der Froschmutanten begleiten, dort gefangen gehaltene, fruchtbare Frauen befreien und mit ihnen die Zukunft der Menschheit sichern

 

Hell Comes to Frogtown habe ich das erste mal mit 12 oder so gesehen und seitdem liebe ich den Film. Diese Liebe ist ungebrochen, auch wenn ich inzwischen manche Szenen anders beurteile oder wahrnehme als damals. Was bleibt, ist der unfassbare Spaß den der Film bei mir hinterlässt. 

 

Der Film entstand nach Sie Leben und während der Klassiker von Carpenter ein von Fans und Kritikern (inzwischen) verehrter Film ist, ist Sam Hell ein Fan Favorit der anderen Sorte. Die Story ist so abgedreht das man sich fragt welche Substanzen die Macher da eigentlich eingenommen haben (vor und während der Dreharbeiten wohlgemerkt). 

 

Ein wilder Genre Mix, der das Apokalyptische von Mad Max mit einem klassischen Westernmotiv vereint. Die Frösche könnten auch für Indianer stehen, schließlich leben Sie in Reservaten, entführen weiße Frauen und haben Hass auf die Männer. Das hat man so auch in unzähligen Western gesehen.

 

Wild wird es natürlich durch die Frösche, die herrlich verrückt aussehen, man denkt nur an die Tänzerin (herrliche Szene wenn Roddy ihr vorgaukelt mit ihr zu schlafen so lange sie eine Maske aufziehen würde) oder den Bösewicht mit seinen drei Schlangen. Widerlich, lustig und faszinierend zugleich.

Quasi garniert oder gekrönt wird das ganze durch durch die Erklärung das Roddy einer der wenigen Männer ist der noch Kinder zeugen kann und sein Geschlechtsteil jetzt quasi zu Staatseigentum wird ("The Man carrys a loaded weapon"). Das ist so herrlich Banane mit dem Keuschheitsgürtel und den Ohrsteckern die Stromschläge verursachen, ein Fest.

 

Zusammengefasst: Die Welt ist dem Untergang geweiht und Roddy mit seinen Superspermien ist Eigentum eines von Frauen geführten Staates und muss fruchtbare Frauen aus einer Mutantenfrosch Stadt retten um diese dann zu schwängern. Ich will das gleiche Zeug was der Typ hatte der sich das ausdachte.

 

Roddy hatte damals eine tolle Zeit, war noch sehr populär durch seinen großen ersten WWF Run und hatte die ersten Ausflüge auf die Filmleinwand. Roddy Piper hatte immer (wie sein Wrestlingcharakter) etwas wildes, verrücktes und unvorgesehenes in seiner Schauspielerei, aber er strotzte auch nur so vor Charisma und die Augen konnte man nicht von ihm nehmen. Nur die Frisur tut ihm keinen Gefallen.

 

Sandahl Bergmann hatte nach Conan und Red Sonja leider keinen großen Erfolge mehr, aber Hell sticht in ihrer Filmografie noch einmal heraus. Sie spielt das auch gut und der Kontrakt zu Rowdy Roddy gefällt mir sehr gut. Bewegen kann Sie sich ja eh, man sieht ihre Ausbildung in der Tanzszene, sehr gut.

 

Durch William Smith gibt es noch eine kleine Conan Reunion (spielt den Vater von Arnies Conan) und Cec Verrell als Centinella sieht aus wie der perverse Traum von Waffenliebhabern, schade das von Ihr nicht mehr so viel danach kam, Potenzial wäre da gewesen.

 

Der Film hat so ein paar herrlich politisch unkorrekte Szenen die es in der heutigen Zeit nicht mehr geben würde. Alleine die Schlussszene, Roddy und Sandahl Bergman finden zueinander und was passiert dann, sie erinnert ihn daran das er die ganzen Mädels noch schwängern muss. Ein Männermanifest der besten Sorte: ohne uns geht dann doch nix.

 

Oder ein anderes Highlight, er muss mit der wilden Ausreißerin schlafen und sie bedankt sich danach bei ihm, weil Mütter werden wie Könige behandelt. Das ist aber so übertrieben und witzig das man, wenn man da einen Vergleich zur Verehrung der Mütter in der NS Zeit ziehen will, selber ein paar Drinks zuviel intus haben muss. Aber die metoo Bewegung wird sicherlich kein Fan des Films.

 

Dazu strotzt der Film einfach vor ein paar lustigen Ideen die es schaffen das kleine Budget zu überspielen. Ein Beispiel sei hier mit dem pinken Van genannt, herrlich bescheuert. Die Kettensägenszene oder auch der Auftritt von Sandahl Bergman als Gefangene von Roddy Piper, das hat was von Star Wars.

 

Vielleicht nicht der Beste Film von Piper, das ist Sie Leben!, aber es ist mein Lieblingsfilm. Einfach ein großer wilder Spaß. Muss man gesehen haben.

 

Fazit: Eine Trash Granate, ein wahrhafter Kultfilm, eine Granate. Wild, witzig, abgedreht, dass macht einfach unfassbar Spaß, vom Intro bis zum Abspann sind das 80 Minuten Fun!