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#501 Blacula

©Studio Hamburg Enterprises
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Ein Produkt seiner Zeit!

 

Blacula (6/10)

 

Story:

Nach einem Disput über den Sklavenhandel wird der afrikanische Prinz Mamuwalde (William Marshall) von Graf Dracula gebissen, selbst in einen Vampir verwandelt und in einem Sarg eingesperrt. Knapp zwei Jahrhunderte später, im Jahr 1972, befreien zwei Innenarchitekten den durstigen "Blacula" in Los Angeles. Dieser geht fortan auf Beutezug durch die kalifornische Metropole und rächt sich an den Weißen.

 

Manche Filme können nur zu einer bestimmten Zeit entstehen. Vielleicht ein wilder Vergleich, aber einen Film wie Avengers hätte es in den 70ern nicht gegeben so wie es einen Blacula im neuen Jahrhundert nicht hätte geben können. Der Film ist einfach ein extremes Produkt seiner Zeit.

 

Kann man den Film ernst nehmen, nein, aber er macht Spaß ohne Ende. Er besitzt einiges an Ironie und so sollte man ihn auch genießen mit einem ordentlichen Augenzwinkern.

Alleine schon die Story, der Name (Blacula), seine Verwandlungen (die einfach nur mehr buschige Haare im Gesicht und die Fangzähne hervorrufen), die Cops, das ist alles etwas billig, aber mit viel Verve und Augenzwinkern gespielt. Alleine die Schminke der Vampire ist der Knaller, wie wenn man sich selbst für Fasching schminkt :D

 

Man muss die 70er einfach lieben, die Klamotten, der Funk (die minutenlange Musiksequenz), das verbreitet einfach gute Laune. Auch traut sich der Film mehr als man jetzt zeigen könnte. Das Wort Nigger fällt, die beiden übertrieben homosexuelle Typen am Anfang sind so überdreht (noch mehr in der deutschen Synchro) das würde heute nicht mehr gehen.

William Marshall gibt aber definitiv einen guten Lead ab, der hat die Präsenz und das Charisma selbst diesen Film zu tragen. Auch die anderen Darsteller sind alle recht ordentlich (bis auf Graf Dracula!), bis sie sich in Vampire verwandeln. Der Effekt wenn sich Blacula in eine Fledermaus verwandelt oder sein Abgang am Ende sind auch eher witzig.

Das Budget und die Sets sind sehr spärlich und sparsam, aber sie versuchen es zu überspielen, das man eigentlich immer wieder in den gleichen Sets rumspaziert. Der Film hat ein gutes Tempo und geht zügig vorbei, wenn die Handlung und der Ablauf nicht wirklich immer Sinn macht.

Kein Film der einen nachdenklich zurücklässt, sondern einfach einer der Spaß macht, den man als Produkt seiner Zeit sehen muss und dann einfach als harmlosen Spaß genießen kann! Have Fun with the Funk! 

 

Fazit: Was die Blaxploitation Welle auf dem Höhepunkt so alles abgeliefert hat. Eine obskure Story, Funk und Fun ohne Ende. Macht das Sinn, oder ist das wirklich gut? Nope, aber es macht Spaß und ist herrlich drüber. William Marshall gibt auch einen sehr ordentlichen Blacula!