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#502 Ihr könnt mich mal!

©Kick Verlag GmbH
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Uwe Boll wie er leibt und lebt!

 

Ihr könnt mich mal! (7,5/10)

 

Inhalt:

Er ist Amerikas meistgehasster Regisseur: Über 30 Filme produzierte der Deutsche Uwe Boll im Laufe seiner Karriere, die meisten davon schrieb und inszenierte er selbst. Er ist einer der produktivsten, aber auch einer der umstrittensten Autoren und Regisseure, die jenseits des Atlantiks Karriere gemacht haben. Er machte das Genre der Videospiel-Verfilmung populär, legte vier der erfolgreichsten Filmfonds auf, bekam die Goldene Himbeere für sein Lebenswerk. Seine Filme sind Gewaltorgien und überschreiten Grenzen, nicht erst seit „Postal“, seiner Farce über die Attentate von 9/11. Seine Fans lieben seine Arbeit, seine Kritiker verachten ihn. Jetzt, nach 30 Jahren im Filmgeschäft, blickt Uwe Boll zurück. Ohne Rücksicht auf sich und auf andere. Uwe Boll redet Klartext. Seine Botschaft an den Filmnachwuchs: „Kämpfen lohnt sich!“

 

Uwe Boll ist für mich (darüber kann man denken was man will) ein legendärer Regisseur. Er hatte Impact und hat seine Legacy hinterlassen, wie man diese auch bewerten möchte. Er ist auch ein Mensch der seine Meinung nicht hinterm Berg hält, über Filme oder über Politik. Ich bin sicherlich nicht immer seiner Meinung, aber diese Offenheit weiß ich zu schätzen.

 

Manchmal finde ich das er selbst bei sich selbst viel zu gut wegkommt. Nicht immer können die Drehbuchautoren oder die Schauspieler scheiße sein. Nicht immer kann das Budget oder die Produzenten/Geldgeber die Verursacher aller Probleme sein. Der gute Mann hat sicherlich auch seinen Anteil an dem ein oder anderen Flop den er produziert hat. Manche würden das vielleicht als Größenwahn bezeichnen, ich als extrem gesundes Selbstbewusstsein.

Trotzdem finde ich kommt er nicht nur als Filmemacher, sondern auch als Geschäftsmann zu schlecht weg. Deswegen sind seine Geschichten auch so unglaublich unterhaltsam, weil er schon genug erlebt hat und auch mit verschiedenen Stars in Kontakt stand und er nimmt wirklich kein Blatt vor den Mund.

Er schießt gegen Lundgren, Dorff oder Tara Reid aber auch gegen Leute mit denen er eigentlich befreundet ist (Natassia Malthe bezeichnet er als schlechte Darstellerin). Auch andere Regisseure bekommen ihr Fett weg.

Die Anfänge seiner Karriere sind sehr interessant, auch wie er sich durchgekämpft und bis nach Hollywood gearbeitet hat. Wenn seine Filmkarriere beginnt, geht er chronologisch durch seine Filme und das ist vielleicht der beste Teil des ganzen Buchs.

Von kleinen Produktionen, zu Big Budget und wieder zurück, das ist spannend und unterhaltsam zu lesen. Vor allem zum Ende hin wo er um jeden Dollar kämpfen musste.

Das Buch ist sehr locker geschrieben und man kann es zügig lesen. Es hätte für meine Verhältnisse ruhig etwas dicker ausfallen können. Uwe hat bestimmt noch mehr interessante Geschichten zu erzühlen, alleine sein größter Film:Schwerter des Königs hätte mehr Seiten verdient gehabt.

 

Etwas kritischer mit sich selbst hätte er schon umgehen können und die ein oder andere Geschichte, bzw, Fakten die einem präsentiert werden sollte man schon hinterfragen. Trotzdem es ist unterhaltsam Dr. Boll bei seinem Rant beizuwohnen.

Mein Interview mit Uwe Boll könnt ihr hier nachlesen.

 

Fazit: Boll wie man ihn von seinen Audiokommentaren kennt. Lustig und unterhaltsam, kein Blatt vor den Mund nehmen, immer um keine Kontroverse und Meinung verlegen und sehr Meinungsstark. Eins kann man dem Buch nicht vorwerfen, Langweilig zu sein!