· 

#512 Alien Covenant

© 20th Century Fox
© 20th Century Fox

Der Sargnagel der Reihe?

 

Alien Covenant (6/10)

 

Story:

Die Crew des Kolonisationsraumschiffs Covenant ist auf der Reise zu einem abgelegenen Planeten am Rand der Galaxie. Sie entdeckt - wie sie glaubt - ein unerforschtes Paradies, aber tatsächlich ist es eine dunkle, gefährliche Welt. Als die Crew mit einer ihre Vorstellungskraft übersteigenden Bedrohung konfrontiert wird, muss sie einen grauenvollen Fluchtversuch unternehmen.

 

Alleine für sich gesehen ist Alien Covenant  ein ordentlicher Film und sicherlich nicht schlecht und auch atmosphärisch, Ridley Scott hat ja nicht auf einmal alles verlernt, im Kontext der Reihe ist der Filme jedoch einfach schwach. So deutlich muss ich es leider sagen.

 

Ich mochte Prometheus sehr und vor allem die neuen Möglichkeiten die sich daraus ergeben haben. Da es halt einen Schritt weg von der Reihe: Alien war, aber ohne etwas vom Mythos der Alien Kreatur zu nehmen. Alleine die Architekten, was hat mich das angefixt, da hätte man so viel daraus machen können.

 

Ridley Scott versucht nun aber krampfhaft Prometheus mit dem Original Alien zu verbinden. Das macht er jedoch viel zu schnell und zu unbeholfen. Das wirkt krampfhaft und eher gezwungen als mit das mit Kreativität gearbeitet wurde. Alles was an Prometheus interessant war wird hingeschmissen und die Klasse von Alien wird auch nicht erreicht, so bleibt dann halt eine Enttäuschung über.

 

Ab hier kommen SPOILER, aufpassen!

 

 

Warum sind die Architekten so wie sie sind? Dazu wird halt gar nix erklärt und die werden einfach so ausgelöscht, total unmotiviert. Ehrlich gesagt war ich geschockt als ich das gesehen habe. What the Fuck, wer hat das im Skript durchgewunken?

 

Am Ende ist ein Android ein Schöpfer? Das ist schlussendlich mehr die Geschichte von zwei Androiden, als von Menschen, Aliens oder den Architekten. Wie gesagt enttäuschend. Wenn es ein Standalone Film gewesen wäre über Androiden ok, aber es ist ein Alien Film und die Kreaturen sind in der Geschichte kaum noch Randfiguren.

 

Dabei will ich gar nix gegen Fassbender sagen, er ist die perfekte Besetzung in der Doppelrolle, aber er nimmt einfach zu viel Raum ein. Da legt Ridley Scott für mich einfach den komplett falschen Fokus so viel Macht und Raum in seine Figur zu geben.

 

Die restliche Besetzung, sowie die Hauptakteurin Katherine Waterston (Tochter von Law and Order Legende, Sam Waterston) bleiben blass und man entwickelt kaum Sympathie für die Besatzung, ab und an weiß man gar nicht wer da auf dem Bildschirm weggemetzelt wird. Frau Waterston sieht aus wie ein Jüngling und es werden einfach ihre großen Augen ständig gefilmt um ihre Traurigkeit zu zeigen.

 

Das CGI bei den Aliens finde ich auch etwas schwach, das hat mir in früheren Jahren irgendwie besser gefallen. Selbst der Fight am Ende geht irgendwie wenig dramatisch über die Bühne. Es gibt kaum eine Szene die einem langfristig im Gedächtnis bleibt. Leider, da haben andere Alien Filme deutlich besser abgeliefert.

 

Was Ridley Scott aber gut geschaffen hat ist die Atmosphäre. Die ist tatsächlich stark geworden. Die Musik, die Stimmung ist so wie sie sein sollte. Dabei unterstützen die Bauten/Sets natürlich. Diese sind mehr als beeindruckend. Die Sets sind exquisit und tatsächlich für mich das absolute Highlight des Films!

 

Wie gesagt alleine für sich  ist der Film ganz gut, aber auf der Basis des Vorgängers eine verpasste Chance die das ganze in eine Sackgasse geführt hat. Wie Ridley Scott das Franchise aus dieser Sackgasse manövrieren will, da bin ich mal gespannt. Er scheint weiter am Franchise arbeiten zu wollen, auch weil seine letzten Filme, vorsichtig gesagt, nicht alle wirklich abgeräumt haben. Statt diesen Film hätte ich auch lieber den Film von Neill Blomkamp gesehen.

 

Fazit: Für sich alleine gesehen nicht schlecht, im Kontext der Reihe aber schwach! Ein Film über Androide, weder über Menschen noch Aliens. Alle interessanten Punkte von Prometheus werden fallen gelassen um krampfhaft mehr Aliens einzubinden.