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#542 Legacy of Lies

©Leonine
©Leonine

Solider Spionage Thriller 

 

Legacy of Lies (6/10)

 

Story:

Der ehemalige MI6-Agent Martin Baxter (Scott Adkins) gerät aufgrund einer Bitte eines Journalisten zwischen die Fronten des britischen und des russischen Geheimdienstes. Als seine Tochter vom KGB entführt wird, bleiben ihm nur 24 Stunden, um dem russischen Geheimdienst wertvolle geheime Akten auszuliefern. Doch die muss er erst einmal finden und an sich bringen. Es beginnt eine kompromisslose Hetzjagd in der Schattenwelt der Geheimdienste, in der nichts so ist wie es scheint.

 

Der Herr Adkins entwickelt sich inzwischen zum Herrn Vielfilmer. So jedes Quartal gibt es inzwischen einen Film mit ihm. Einer der etwas unter dem Radar gelaufen ist, also der nicht so heiß erwartet oder über den so viel gesprochen wurde liegt mit Legacy of Lies jetzt vor.


Außer Scott Adkins kennt man wirklich keinen der Beteiligten, weder Regisseur Adrian Bol noch den restlichen Cast. Als ich dann noch hörte das hier eine Spionage Geschichte erzählt werden soll, die Teilweise in der Ukraine spielt, dann wurde mir Angst und Bange. Hab wirklich Action Gülle in Form eines verschwurbelten Seagals erwartet und wurde dann positiv überrascht.


Um es klar zu sagen, das ist kein Kracher oder potenzieller Klassiker oder ein Spionagefilm der den großen Vorbildern nahe kommt, aber der Film ist ordentlich und funktioniert besser als gedacht. Da hat meine niedrige Erwartungshaltung sicher geholfen, aber trotzdem sehr solide und gut konzipiert.

     

Wie bereits gesagt dafür das nur (mit Ausnahme von Adkins) unbekannte Namen an der Produktion beteiligt waren, kann sich das wirklich sehen lassen. Die Story ist zwar recht vorhersehbar, aber deutlich hochwertiger als bei dem ganzen Seagal Geschwurbel.


Dabei gefällt mir die erste Hälfte des Films deutlich besser. Das spielt in London, sieht überraschend wertig aus und die ersten 50 min haben mich wirklich sehr angesprochen...da dachte ich immer, cool überraschend stark.


Das startet schon mit der Eröffnungssequenz, der Vater-Tochter Szene, dem Untergrundkampf, dem Treffen mit der Journalistin und dem Besuch der Geheimdienste. Da wird schnell, einiges geboten.


Die zweite Hälfte mit dem Wechsel in die Ukraine wird dann schwächer, hier habe ich immer wieder das Gefühl das das Skript eigentlich nicht ausreichend für 100 min war. Der Film verpulvert in der ersten Hälfte die interessanten Momente und Entwicklungen und die zweite Hälfte wirkt dann etwas farblos und grau.


Was halt auch am Setting liegt. London wirkt hochwertiger und gibt dem Film ein Spionagegefühl, dann landet man in der Ukraine und es wirkt wie das zigte B- Action Movie aus dem Ostblock.


Adkins sucht sich in letzter Zeit verschiedene Filme aus die ihn auch schauspielerisch mehr fordern, wie auch hier, nur sind das nicht unbedingt die Filme die seine Fans sehen wollen. Hier hat man einen soliden Kompromiss gefunden und Adkins macht das gut.


Der Ansatz mit der Tochter ist interessant. So nach 10 Minuten dachte ich mir, joa das hat Potenzial und kommt überraschend, aber auch das versandet irgendwie und wird am Ende kurz aufgewärmt. Die Beziehung zwischen der Tochter und der russischen Spionen (schlechteste Schauspielerin im ganzen Cast) ist aber Banane.


Die Schauspielerin der Tochter Figur macht das stark. Sie ist zwar etwas vorlaut und sehr abgeklärt, aber sie spielt das so das man ihr das nie übel nimmt sondern sie recht sympathisch daherkommt, war gar keine so kleine Leistung ist.


Die Bösewichte sind aber recht austauschbar, den "wirklichen" Bad Guy hat man schnell ausgemacht, die Enthüllung am Ende ist gar keine und das ist definitiv ein Schwachpunkt des Films.


Die Fights von Adkins sind wieder gut, nur hat man inzwischen das Gefühl die Moves und die Fights schon häufiger gesehen zu haben, da fehlt das überraschende und auch die Härte aus anderen Beiträgen.


Das Showdown ist das etwas enttäuschend, da hätte ich mir durchaus etwas spektakuläreres gewünscht. Außerdem gibt es für meinen Geschmack hier zu viele Epiloge, gefühlt sind das 3-4 Enden nach dem Showdown. Auch die Medienglorifizierung kommt mir am Ende bissl zu arg mit dem Vorschlaghammer daher.


Insgesamt ist das ein überraschend ordentlicher Spy Beitrag mit einem engagierten Adkins, der gut gefilmt ist und eine solide Story aufweist. Kann man definitiv machen und ist auf jeden Fall besser als ein paar der Gurken die Adkins in letzter Zeit abgeliefert hat.


Fazit: Der Film ist besser als sein Ruf! Die erste Hälfte ist deutlich stärker als der zweite Teil, aber insgesamt ist das einfach sehr solide. Kein Highlight, aber besser als einige andere Werke von Adkins in letzter Zeit.

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