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#550 McQuade der Wolf

©NSM
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Chuck Norris in seinem Paradefilm!

 

McQuade der Wolf (8,5/10)

 

Story:

J.J. Mc Quade (Chuck Norris), man nennt ihn den Wolf, und sein Gesetz ist, alles mit Waffe und Faustrecht bis zur letzten Konsequenz durchziehen. Als nahe einer Stadt ein Militärtransport überfallen wird, nimmt er die Verfolgung der Gangster auf eigene Faust auf. Tips aus der Unterwelt führen ihn auf eine heiße Spur und zum Anführer des Coups. Im gnadenlosen Alleingang kämpft "der Wolf" und gerät in eine tödliche Falle. Doch ein Wolf hat viele Leben! Sein Gegenspieler (David Carradine) setzt alles auf eine Karte und kidnappt Mc Quades Tochter. Jetzt wird der Wolf zur reißenden Bestie. Mit Panzerfäusten und Handgranaten sprengt er sich seinen Weg frei, bis er seinem Rivalen zum letzten, alles vernichtenden Kampf gegenübersteht.

 

Leider ist der Regisseur dieses Films: Steve Carver vor kurzem, unerwartet mit 75 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Ein wahrer Gentleman, mit dem ich vor ein paar Monaten ein sehr interessantes Interview führen durfte. Das könnt ihr euch hier durchlesen. Ihm zu Ehren habe ich mir jetzt McQuade gegönnt.

Steve Carver blickt auf eine sehr interessante Filmkarriere zurück. hat mit Roger Corman und Pam Grier gearbeitet (The Arena), mit Sylvester Stallone an Capone, für Cannon mit Michael Dudikoff River of Death abgedreht, aber auch schon zuvor mit Chuck Norris am unterschätzten An Eye for an Eye (der Gigant) gearbeitet.

 

Mit Lone Wolf McQuade schuf Steve Carver mit Chuck Norris zusammen den Archetypen, die Paraderolle für Chuck Norris! Die Parallelen zwischen McQuade und Walker sind natürlich eklatant. Walker ist die etwas saubere (verdammt ist McQuade in dem Film ständig dreckig und am schwitzen), humanere Version von McQuade, halt bissl weichgespült für das Fernsehen. Das ging soweit das die Macher von Walker (der Pilot wurde noch von Cannon produziert) von Orion Pictures verklagt wurden, am Ende einigte man sich außergerichtlich.

 

McQuade ist ein Loner, ein Einzelkämpfer, der sich von Autoritäten nicht einschüchtern lässt, die Bad Guys auf seine Weise (mit Roundhouse Kicks und Kanonen) erledigt, wortkarg ist und halt ein männlicher Mann (häufig oberkörperfrei und verdammt haarig). Seine Bude ist männlich (oder ne Müllhalde wenn man so will), er ist ein typischer 80s Action Hero.

Aber er könnte auch als klassischer Western Held durchgehen und die Western bzw. Spaghetti Western Anleihen sind nicht gerade dezent ;) Das beginnt bei der Musik (man könnte es eine Hommage an Enio Morricone nennen),  die Close Ups, die Aufnahmen und natürlich der Showdown am Ende.

 

Neben Norris bietet der Film mit David Carradine nämlich noch einen anderen ikonischen Darsteller. Der Kung Fu und Kill Bill Star der sich in den 80ern (bis weit in die 2000er) als Vielfilmer hervortat ist als Bad Guy der ständig ne Zigarre im Mundwinkel hat einfach ne perfekte Besetzung + Charisma hat er einfach.


Er ist auch ein richtiger Fiesling. Nicht nur das er Norris hasst, wegen ihm stirbt dessen bester Freund, die Liebschaft, die Tochter wird verletzt und es stirbt der Hund/Wolf! Man hat übrigens das Gefühl das ihm das am meisten zugesetzt hat hahaha.


Der Showdown ist natürlich das Highlight des Films, aber es kracht auch zwischendrin immer wieder ordentlich. Auch zu Beginn rettet der Lone Wolf ne ganze Truppe von State Troopern vor ein paar schmierbäuchigen Mexikanern. Vor allem treffen die natürlich nix wohingegen er mit einer Uzi alle wegballert. Grandios!


Die Action wurde wie so oft von seinem Bruder Aaron Norris inszeniert und perfekt auf den Chuckster zugeschnitten. Schöne Abwechslung zwischen Kicks und Wummen wird hier geboten. Später durfte Aaron ja in einer Reihe von Filmen mit seinem Bruder die Regie übernehmen und eins kann er: Action inszenieren.


Noch einmal kurz zum Showdown, es heißt das die beiden Granden sich nicht wirklich gut verstanden. Carradine fand sich sehr toll und Norris zeigte ihm was wirklich Martial Arts Fähigkeiten sind. Beim Schauspiel ist der Gewinner sicherlich Carradine, bei den Martial Arts Norris. So kann man sich sicherlich einigen. Was wohl selbst Chuck mal selbstironisch bemerkte: seine Martial Arts Fähigkeiten sind genauso gut wie meine Schauspiel Fähigkeiten.


Den Vogel schießt aber Barbara Carrera ab. In Sag niemals Nie spielte sie Fatima Bush und war die Gegenspielerin von Sean Connery hier spielt sie das Love Interest von Chuck Norris (das alles 1983).


Meistens darf sie ohne BH und mit hellen oder halb durchsichtigen Oberteilen rumlaufen (ich lege da keine Beschwerde ein). Das Highlight gleich zu Beginn hoch auf Ross. Schauspielerisch war sie nie wirklich stark, aber sie war natürlich extrem sexy.


Wer auf die Idee kam sie mit Norris im Schlamm runknutschen zu lassen würde ich gerne wissen. Alle Szenen zwischen ihr und Norris sind inzwischen schon ordentlich cringeworthy. Wenn sie seine Wohnung aufräumt, er das bemerkt und wütend das Gemüse wegschmeißt und das Bier aus der Mülltonne rauswühlt da musste ich schon sehr lachen. Hammer Szene, vor allem die haben zuvor einen Abend zusammen verbracht! Die Dame ist ganz schön übergriffig.


Die Szenen machen ordentlich Laune, wirken aber irgendwie merkwürdig in den Film reingepresst. Genau wie die Szenen mit seiner Exfrau und der Tochter, sollen irgendwie wohl seine weiche Seite zeichnen. Das wäre aber gar nicht nötig gewesen, den die besten Sequenzen sind halt wenn Norris als extremer Loner gezeichnet wird.

 

Carver hat Norris (wie schon bei der Gigant) ein paar gute Nebendarsteller an die Seite gestellt. Ihm war immer klar das Norris nie der beste Schauspieler werden würde. Leon Isaac Kennedy war zu dieser Zeit in Amerika ein richtiger Star (inzwischen ist er ziemlich vergessen).


LQ Jones und R.G. Armstrong sind Darsteller die Carver immer gerne eingesetzt hat und die bekannte Gesichter sind. Die hat man in vielen Filmen gesehen. Charakterköpfe die einen Film einfach aufwerten. Chakotey von Star Trek Voyager spielt den jungen (erst ungewollten) Sidekick von dem bärtigen Ranger. 


Wie bereits erwähnt wirkt die ein oder andere Szene etwas ungewollt witzig, aber ansonsten ist das ein grandioser Genre Film. Ein toller 80er Actioner im Stil eines Spaghetti Western und ein Film die den ikonischen Status von Chuck Norris mehr als verfestigt hat.

 

Fazit: Die Paraderolle für Norris, in einem Film der perfekt auf ihn zugeschnitten ist dazu ein ikonischer Endkampf gegen David Carradine, was will man mehr! Ein Klassiker mit mehr als offensichtlichen Spaghetti Western Einflüssen!

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