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#579 The Mandalorian Staffel 1

©Disney
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Besser als Episode VII-IX

 

The Mandalorian Staffel 1 (8,5/10)

Story:
Ein mandalorianische Kopfgeldjäger (Pedro Pascal) gerät immer wieder in die Schusslinie der Politik – vor allem dem konspirativen Treiben des vormaligen imperialen Sektorgouverneurs Moff Gideon (Giancarlo Esposito) kommt er immer wieder in die Quere, weshalb sich eine ausgewachsene Rivalität zwischen den beiden entspinnt. Im Hintergrund beginnt die Neue Ordnung nach dem Fall des Imperiums langsam zu erstarken und eine immer größere Bedrohung für die sich nur langsam erholende Republik zu werden, die große Probleme hat, in der zerstrittenen und unter den Nachwehen des Krieges leidenden Galaxie ihren politischen Platz zu finden.

 

Für mich stellt The Mandalorian ein Novum dar. Ich bin Old Shool, ich schaue eigentlich nichts exklusiv im Streaming. Wenn ich was streame, dann habe ich die Sachen eigentlich physisch zu Hause oder hole die mir kurze Zeit später. Bin halt ein Sammler. Hier bin ich mal über meinen Schatten gesprungen und es ist gut das ich mal aus meinem kleinen Gefägnis ausgebrochen bin, denn es lohnt sich!

 

Ich bin übrigens kein sklavischer Star Wars Fan. Ich mag einige Sachen und einiges finde ich nicht gut. Bei der original Trilogie finde ich übrigens die (inzwischen) Episode VI ziemlich schwach. Dafür finde ich Episode III ziemlich gut. Übrigens ist Episode V weiterhin für mich der beste Star Wars Film ever. 


Bei dein Solo Filmen, finde ich Rouqe One klasse und Solo eher ok. Die letzten drei Episoden haben mich aber stark enttäuscht! Hier wurden einfach zu viele Sachen aufgewärmt und dazwischen von Rian Johnson (Knives Out) komplett gegen die Wand gefahren (einfach meine Meinung ;)).


Deshalb hab ich mich auch lange gegen The Mandalorian gesträubt, auf Star Wars aus dem Hause Disney hatte ich einfach wenig Lust. The Mandalorian zeigt aber was möglich ist wenn man neue Charaktere einführt, einen "kleineren" Rahmen wählt und kreative Personen (die zeitgleich) Fans sind, einfach mal machen lässt.


Die Serie schafft es wunderbar Star Wars Atmosphäre zu erzeugen ohne Krampfhaft permanent alte Geschichten oder Figuren nutzen zu müssen. Mal ohne skywalkers ist das ganze erfrischend.


Natürlich macht das Favreu als Showrunner (+Verantwortlichkeit für die Story) geschickt. Hier wird auch nicht wirklich etwas revolutionäres geboten. Das hat klare Westernanleihen und viele der Storyelement kennt man bereits oder kann man vorhersehen.


Das ist aber überhaupt nicht als Kritik gemeint. Das ist erstens, einfach gut gemacht und zweitens ist das für Star Wars Verhältnise einfach extrem wohltuend. Es bietet den Charme und das Gefühl der alten Filme ohne denen gegenüber inhaltlich zu nah zu sein. Einfach sehr sehr ordentlich gelöst.


Die Bewertungen von Fans und Star Wars Enthusiasten zeigt ja wie gut die Serie aufgenommen wurde. Weil sie einfach gut ist, weil man von den letzten Filmen aber auch nicht verwöhnt wurde.


Auch mir sind die Charaktere der Serie in den 8 Folgen ans Herz gewachsen. Das Kind, nicht Baby Yoda!, ist knuffig ohne Ende und man mag den stoischen Mando. Ich hätte es tatsächlich nicht gebraucht das man in der Serie sein Gesicht einmal sieht. Das ist für mich definitiv ein Kritikpunkt.  Ich weiß wie Pedro Pascal aussieht, aber das hat für mich etwas die Magie genommen. 


Übrigens hätte Pascal für seine Darbietung einen Preis verdient. Man sieht sein Gesicht nicht, man hört tatsächlich nur seine Stimme, aber er macht so unglaublich viel mit seinem Körper. Kleine Bewegungen und man merkt sofort was er ausdrücken möchte. Auch das ist Schauspiel, auf jeden Fall beeindruckend.


Ansonsten ist die Serie top besetzt. Hab mich sehr gefreut Werner Herzog als Bösewicht zu sehen. Der legendäre Regisseur wirkt einfach creepy, das passt mehr als gut. Carl Weathers hat es einfach verdient wieder mehr im Rampenlicht zu stehen und verdammt Apollo Creed hat sich verdammt gut gehalten.


Man kann zu Gina Carano stehen wie man möchte, die Aussagen in letzter Zeit sind vllt nicht gerade die schlausten gewesen, aber ich liebe Gina und finde sie heiß. Für die Rolle der Cara Dunne ist sie einfach perfekt besetzt!


Neben der Besetzung sind natürlich die Ausstattung und auch die Effekte absolut top. Das ist State of the Art und für eine Serie einfach überragend. Man merkt in jeder Szene das die Serie für Disney und den hauseigenen Streaminganbieter einfach extrem wichtig war und weiterhin ist.


Auch der Soundtrack passt sich auf dem Niveau an, sehr eingängig und teilweise episch. Da hat man es definitiv geschafft dem Leben und Wirken von John Williams gerecht zu werden.


Der Ton der Serie schwankt zwischen dramatisch, episch ernsthaft und lockeren Tönen. Das passt gut zu Star wars, nur ganz selten wird hier am Ziel vorbei geschossen (letzte Folge die Szene mit den beiden Stormtroopern).


Die Folgen sind durchgängig auf einem hohen Niveau wobei die ersten drei und auch die letzten beiden hervorstechen. Folgen 4 bis 6 sind schon als Füllerfolgen zu verstehen. Nicht das sie irrelevant wären für den weiteren Verlauf, das sicherlich nicht, aber das hätte man definitv straffen können. Das sind so typische Missionsfolgen.


Schlussendlich schafft es The Mandalorian einen über 8 Folgen hervorragend bei Stange zu halten und echtes Star Wars Feeling zu verbreiten. Sympathische neue Charaktere in einer unterhaltsamen Geschichte und auf einem hohen Niveau. Gerne mehr davon.

 

Fazit: Herrlich! Die Serie verströmt mehr Star Wars Feeling als die letzten 3 Episoden. Endlich mal neue Figuren, kein ständiges recyclen und im Kreis drehen. Das ist nicht revolutionär sondern bedient sich auch aus vielem in der Filmgeschichte aber das wird einfach gut  zusammengemixt, mit tollen neuen Charaktern, selbst ich liebe das Kind!