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#619 A Quiet Place

©Paramount Pictures
©Paramount Pictures

Recht innovativ und spannend.

 

A Quiet Place (8/10)

 

Story:

Die Welt ist von rätselhaften, scheinbar unverwundbaren Kreaturen eingenommen worden, die durch jedes noch so kleine Geräusch angelockt werden und sich auf die Jagd begeben… Lediglich einer einzigen Familie gelang es bisher zu überleben. Der Preis hierfür ist jedoch hoch: Ihr gesamter Alltag ist darauf ausgerichtet, sich vollkommen lautlos zu verhalten, denn das kleinste Geräusch könnte ihr Ende bedeuten...

 

John Krasinski war mir tatsächlich nur als Darsteller der Jack Ryan Serie bekannt. The Office habe ich nie gesehen (bis auf die Memes im Internet) und das er auch Regisseur ist wurde mir erst mit The Quiet Place bekannt. Das er auch noch mit Emily Blunt verheiratet ist wurde mir auch erst durch die Sichtung des Films klar. 

 

Der Film schafft es einen wirklich sofort und unmittelbar in seine Welt und die Gegebenheiten zu saugen. Das Intro die ersten 5-10 Minuten sind wirklich stark. Man muss sich aber darauf einlassen können, wer (übertrieben gesagt) nur Marvel Filme oder Fast & Furious Streifen mag der wird hier nicht zufrieden werden. Der Film nimmt sich Zeit und spielt mit dem Thema Stille. Szenen mit Musikuntermalung oder Dialog sind sehr spärlich gesetzt und entfalten dadurch eine besondere Wirkung.

Der Film hat ein paar tragische Momente, die man zwar kommen sieht, aber die erstens wirklich gut und gekonnt inszeniert sind und zum anderen im Gesamtkontext des Films einfach wirken. Der Film hat eine gute Struktur und ist gut gecastet.  Die Chemie zwischen Krasinski und Blunt passt und auch die Kinder fügen sich da gut ein, hier und da gibt es mal eine nervige Szene, aber die halten sich sehr im Rahmen. Die Schauspielerin der Tochter ist im richtigen Leben tatsächlich auch Taub.

 

Natürlich kann man die ganze Idee der Schwangerschaft schwachsinnig finden, aber die Szenen mit dem Baby im quasi Sarg haben bei mir eine ordentliche Befangenheit ausgelöst, vielleicht liegt es einfach daran das ich selber Vater bin.

Das Monsterdesign finde ich übrigens sehr gelungen, diese Köpfe (die Figuren sind irgendwo ne Mischung aus Venom und einem Resident Evil Licker) haben sich mir ordentlich eingebrannt.

Die größte Stärke des Films ist für mich das sich der Film (die meiste Zeit) dem Drang widersetzt dramatische Musik einzusetzen. Dadurch wirken diese Szenen noch intensiver, vor allem wenn die Familie, hier sei die Szene mit Emily Blunt erwähnt, die versucht trotz starker Schmerzen jegliche Geräusche zu vermeiden. Da wird die Spannungsschraube schon ordentlich angezogen.

Durch das konsequente umsetzen des Konzepts schafft der Film auch etwas was andere vielversprechende Projekte nicht hinbekommen, nämlich eine tolle Grundidee auch über die Laufzeit durchzuhalten. Die Schauspieler überzeugen mit ihrer Mimik und ihrer Körpersprache, vor allem Blunt zeigt eindrucksvoll was für eine tolle Schauspielerin sie ist.


John Krasinski hat mit A Quiet Place (er hat übrigens auch am Drehbuch mitgeschrieben) eindrucksvoll belegt das er als Regisseur mindestens genauso (wenn nicht sogar mehr) talentiert ist wie als Darsteller. Der Film wurde so erfolgreich das ein Sequel zügig in Auftrag gegeben wurde, was wieder ein Erfolg wurde und somit auch schnell die Freigabe für einen dritten Teil (wohl ein Spinoff) gegeben wurde. Krasinski hat ein wohl ein waschechtes Franchise gegründet.

Ob der zweite Teil mit dem ersten mithalten kann erfahrt ihr in der nächsten Kritik.

 

Fazit: Überraschend starker Film, sehr intim, innovativ und vor allem spannend. Obwohl es zeitweise sehr ruhig wird, ist der Film nicht langweilig, er hat eine gute Atmosphäre und entfaltet eine Sogwirkung.