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#678 From Dusk till Dawn 2: Texas Blood Money

Ordentlicher B-Horror-Action-Heist-Western

 

From Dusk Till Dawn 2 (6/10)

 

Story:

Wenn eine Bande von Bankräubern die Grenze überquert, wandern sie in die falsche Bar und legen sich mit den falschen Vampiren an. In dieser ultimativen Schlacht geht es um Leben und Tod, um diese bösen Kreaturen zu stoppen und zu überleben!

 

Es gibt wohl immer noch eine Menge Menschen die gar nicht wissen das es nicht nur den ersten From Dusk Till Dawn Film gab, sondern noch zwei Fortsetzungen. Von der Serie die später noch produziert wurde ganz zu schweigen. Das hat sich zu einem ziemlichen Franchise entwickelt, obwohl der erste Teil natürlich über allem steht.

Dieser machte Regisseur Robert Rodriguez zu einem Megastar und die Mischung aus schwarzem Humor, Action, Westernanleihen, Vampiren und vulgärer Sprache funktioniert auch mehr als 20 Jahre später immer noch hervorragend.

Texas Blood Money und auch die weitere Fortsetzung entstanden 1999 knapp 2 Jahre nach dem Original. Für die kostengünstigen Fortsetzungen stand Rodriguez nicht mehr als Regisseur zur Verfügung, aber er und Tarantino agierten als Produzenten.

Regie führte hier Scott Spiegel, ein alter Freund von Tarantino der mitbeteiligt war (durch das bekannt machen von Tarantino mit Produzent Lawrence Bender hat er Reservoir Dogs erst ermöglicht) das Tarantino seine Karriere starten konnte. Er ging auch mit Sam Raimi und Bruce Campbell zur High Shool und war am Tanz der Teufel Filme beteiligt.

Neben Hostel 3 ist Texas Blood Money wahrscheinlich sein bekanntester Film. Sein Einfluss auf die Filmgeschichte liegt eher in seiner Beteiligung bei Produktionen, aber weniger an seinen Regiearbeiten. Ohne zu sagen das der Mann nix kann, der vorliegende Film ist mehr als ordentlich geworden.

Scott Spiegel scheint sehr auf innovative Kameraperspektiven zu stehen, da wird wirklich aus jeder erdenklichen Position gefilmt. Er übertreibt es zwar, aber das gibt dem Film noch einmal einen weiteren wirren B-Movie Touch.

Das Budget ist deutlich geringer als beim Original und deshalb sind die Szenen in der berühmten Titty Twister Bar sehr begrenzt und die Bar sieht definitiv anders aus. Der Hauptteil des Films spielt sich zuerst in deinem schäbigen Motel und später bei einer Bank die ausgeraubt wird sowie dem Showdown auf der Straße davor.

Die Budgetcuts machten auch natürlich nicht vom Cast halt. Bekannteste Namen sind sicherlich Robert Patrick (T-1000), Veteran Bo Hopkins und Danny Trejo, der übrigens der einzige Schauspieler ist der in allen drei Teilen mitspielte, hier aber eher in einer kleineren Nebenrolle auftritt.

 

Robert Patrick hat nie die riesen Karriere als Hauptdarsteller hingelegt, aber er ist ein interessanter Charakterkopf und hat etwas markantes. Für die Rolle des Anti Heros ist er super besetzt und er schafft das was Clooney im ersten Teil hinbekommen hat. Zwar insgesamt ein Bad Guy zu sein, aber dann doch so charismatisch und gut im Kern, das man die ganze Zeit auf seiner Seite ist.

 

Ansonsten sind paar relativ (un)bekannte (man kennt die Gesichter irgendwo her) Nebendarsteller dabei wie z.B. Raymond Cruz, den man schon zig mal gesehen hat, aber nicht weiß wie er heißt. Schöne Anekdote ist sicherlich das man mit James Parks den Sohn von Michael Parks verpflichten konnte. Michael Parks spielte im ersten Teil den Sheriff McGraw und spielt tatsächlich auch im dritten Teil noch mit. Mit Brett Harrelson hat auch eher der unbekannte Bruder von Woody eine Nebenrolle.

Macht die Geschichte wirklich Sinn? Nicht so zu 100%, warum wollen Gauner die sich in Vampire verwandeln trotzdem noch eine Bank ausrauben? Ok, sie brauchen Geld, aber warum verwandeln sie nicht gleich alle in Vampire?

Aber egal, da muss man die Augen bissl zudrücken und bekommt dafür ordentliche (wenn auch inzwischen etwas altbackene, aber zum Großteil handgemachte) Effekte geboten und das Blut fließt in ordentlichen Strömen.

Auch ist es immer wieder herrlich zu sehen, was solche B-Filme aus den 90ern noch für ein Budget hatten, da explodiert einiges an Fahrzeugen auf der Straße. Wenn die Vampire aus der Bank kommen und rumballern dann geht gut was ab. Das kann sich eine kostengünstige Action Produktion in der heutigen Zeit eigentlich nicht leisten. Im letzten Drittel ist das ein echte Actionorgie.

Das ist kein Film der einen übermäßig beansprucht, aber das muss ja auch gar nicht sein. Der Film weiß der er mit dem Original nicht im Ansatz mithalten kann, das muss er aber auch gar nicht, das ist ein kleiner dreckiger cheasiger Bastard von einem Sequel und das unterhält sehr ordentlich.

 

Fun Fact:

Das Intro des Films ist quasi ein Film im Film mit Bruce Campbell (ein Freundschaftsdienst für den Regisseur) und Tiffani-Amber Thiessen (Baywatch). Diese Sequenz macht ziemlich Laune und ist ein lustiger Start in den Film.

 

Fazit: Das Sequel kann natürlich weder von Budget, Effekten, Starpower oder Sets mit dem Original mithalten, aber trotzdem macht der Film Laune! Der Film weiß was er ist und zelebriert das richtig. Schön dreckig, grob, witzig ein kleiner Bastard von einer Fortsetzung!