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#731 Chase

 ©LEONINE
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Kurzweilig wenn auch unlogisch

 

Chase (5.5/10)

 

Story:

Will (Gerard Butler) und Lisa (Jamie Alexander) sind auf dem Weg zu Lisas Eltern. Die beiden stecken in einer Ehekrise und Lisa will einige Zeit bei ihren Eltern verbringen, um einen klaren Kopf zu bekommen. Als sie an einer Tankstelle halten, verschwindet Lisa plötzlich spurlos. Will gerät in Panik und ruft die örtliche Polizei um Hilfe. Die Ermittlungen kommen erst langsam in Gang, da es keine Anzeichen für ein Verbrechen gibt. Als Detective Patterson Will verdächtigt, beschließt dieser, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Er beschafft das Überwachungsvideo der Tankstelle, auf dem ein Mann zu sehen ist, der Lisa anspricht. Will beginnt eine verzweifelte Jagd nach Lisas Entführer, während ihm die Polizei dicht auf den Fersen ist.

 

Es gibt nicht mehr viele Leute auf die man sich im Bereich Action verlassen kann, die alte Garde setzt sich immer mehr zur Ruhe (Schwarzenegger, Stallone und Van Damme) und ansonsten gibt es vielleicht Adkins, Statham und natürlich auch Gerard Butler.

 

Der springt zwischen Action und Thrillern hin und her, aber darf sich noch regelmäßig in einigermaßen erfolgreichen und einigermaßen gut budgetierten Filmen austoben. Plane der vor kurzum mit ihm heraugekommen ist war ein Überraschungserfolg.

Jetzt aber zu Chase der von Brian Goodman inszeniert wurde. Dieser ist eher als Seriendarsteller (Rizzoli and Isles) bekannt, hat aber auch in Filmen wie Fast & the Furious Tokyo Drift oder München (von Steven Spielberg) mitgespielt.

Die Grundprämisse erinnert natürlich an Filme wie Spurlos verschwunden oder Breakdown mit Kurt Russell den ich super finde. So richtig betritt man hier nicht neue Ufer, aber das muss ein Film ja auch nicht immer machen.

Der Film ist extrem kurzweilig, die 90 minuten gehen durchaus zügig vorbei und auch die ein oder andere Spannungsequenz, auf der Methfarm kann Goodman gekonnt inszenieren. Da wird die Spannungsschraube gekonnt angezogen.

Der Film hat genug Tempo um einen über ein paar klaffende Logiglücken und vor allem unlogisches Verhalten der Charaktere hinwegsehen zu lassen. Davon gibt es reichlich und die nehmen mit zunehmenden Filmverlauf zu, den in der ersten Hälfte ist das ausgeglichener und wirkt realistischer, dieser Realismus wird bald über Bord geworfen.

Bei den Darstellern steht und fällt natürlich alles mit Butler und der Mann liefert hier. Ich finde ihn sehr überzeugend in seiner Rolle und in seinem Auftritt. Spannend ist das Experiment das er sich durch den Film improvisiert hat, laut ihm kannte er die ersten 10 Seiten des Skripts und bekam auch ein paar Anweisungen am Set, aber seine Dialoge sind völlig improvisiert. Hätte ich es nicht gelesen hätte ich es nicht geglaubt.

Butler wirkt gut, Jamie Alexander (bekannt als Sif aus den Thor Filmen und aus der Serie Blindspot) dagegen nicht. Ihre Rolle ist schlichtweg unsympathisch inszeniert und es fehlt einem der Bezug zu ihr. Sie wirkt kalt und es fehlt im Vergleich z.B. zu Breakdown die emotionale Verbindung, hier und da ertappt man sich zu fragen, warum soll er sie eigentlich retten.

 

Die ein oder andere Lunte die hier gelegt wird, ehemaliger Liebhaber, Eheprobleme, vepuffen zu schnell und werden so nebenbei aus dem Weg geräumt. Ich glaube ich hätte es gut gefunden wäre der Film noch schnörkelloser inszeniert worden. Frau entführt, er jagt die Entführer, das hätte gereicht.

 

Bei den Nebendarstellern überzeugen Russell Hornsby als Detective Paterson und Ethan Embry als Knuckles. Vor allem letzteren habe ich kaum erkannt. Schaut euch alte Fotos von ihm an, der sieht schon krass anders aus.

 

Für Fans von Butler durchaus unterhaltsam auch wenn die Explosion wirklich billig aussieht. Da blutet mir das Herz, in den 80ern wurden ständig irgendwelche Häuser angezündet oder zum explodieren gebracht, in B und C! Movies und hier ist es wirklich richtig billig aus dem Computer.


Fazit: Chase ist kurzweilig, lebt von seinem Tempo und vor allem von Gerard Butler. Nach dem spannenden Start verwickelt sich der Film in immer mehr Unzulänglichkeiten, aufgrund der kompakten Erzählweise schaut man gerne über das ein oder andere weg.

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