Van Damme und Barbarash holen das Maximum aus dem geringen Budget heraus!
Pound of Flesh (6/10)
Story:
Der ehemalige Black-Ops-Agent Deacon (Jean Claude Van Damme) reist nach Manila, um dort seiner todkranken Nichte eine Niere zu spenden. Am Tag vor der Operation erwacht er benommen und voller
Schmerzen in der mit Eis gefüllten Badewanne seines Hotelzimmers. Seine Niere wurde von skrupellosen Organhändlern gestohlen! Um seine Nichte vor dem sicheren Tod zu bewahren, muss Deacon alles
dafür tun, das Organ zurückzuholen - doch dafür bleiben ihm keine 24 Stunden Zeit. Die Jagd nach den Dieben führt ihn an die dunkelsten Orte der Stadt: Bordelle, Slums und illegale Fight Clubs...
Ein blutiger Wettlauf gegen die Zeit beginnt!
Van Damme darf in diesem Film von Ernie Barbarash (hat mit Van Damme auch die Filme Assasination Games und 6 Bullets gedreht) mal wieder zeigen was er schauspielerisch drauf hat.
Er ist in den letzten Jahren zu einem wirklich guten Darsteller geworden, nur muss man sagen das diese Rolle schon sehr dunkel und depressiv angelegt ist.
Er spielt den Charakter definitiv gut, sie passt zu ihm. Vor allem der Beginn, aufwachen ohne Niere, ist sehr stark von ihm gespielt.
Auch der Bruder (John Ralston) ist gut gecastet, das Zusammenspiel funktioniert und er ist der vielleicht interessanteste Charakter im ganzen Film.
Auch schön das man Aki Aleong in einer Rolle sehen darf.
Darren Shalavi (viel zu früh verstorben) sehe ich sehr gerne, nur ist es hier leider etwas verschenkt, sein Fight gegen Van Damme ist aber definitiv ein Highlight des Films. Bei den Fights
erkennt man das erfahrene und gute Choreographen und Könner am Werk waren.
Die Geschichte ist zwar simpel, aber sie ist stringent durchgezogen und völlig ausreichend für diesen Typus von Film.
Barbarash macht mal wieder das Maximum aus seinem Budget, es wäre wirklich interessant zu sehen was er mit einem größeren Budget anstellen würde.
Negativ fällt also wie bereits erwähnt definitiv das Budget auf. Hier fehlen dem Film einfach die richtigen und großen Höhepunkte.
Van Damme zeigt zwar ein paar nette Einlagen, wie einen recht innovativen Spagat am Autospiegel, aber zum Ende hin wird mit Doubles und mit megaschlechtem Greenscreen Szenen nachgebessert und
aufgefüllt.
Dadurch bekommt der Film einen billigen Look, das hätte man sich sparen können.
Negativer Höhepunkt des Films ist für mich aber ganz klar die weibliche Hauptdarstellerin, bitte noch einmal auf die Filmschule! Ihre Mimik passt überhaupt nicht zu den Szenen und wirkt insgesamt
unfreiwillig komisch, was zu diesem recht ernsten Film überhaupt nicht passt.
Insgesamt retten das Schauspiel von Van Damme und die effiziente und ausgewogene Regie von Ernie Barbarash den Film davor zum Stinker zu werden und machen ihn insgesamt sehenswert. Sie sind definitiv eine gute Kombination, schade das das bisher der letzte Film der beiden war.
Fazit: Van Damme und Regisseur Ernie Barbarash holen das Maximum aus dem schmalen Budget heraus, hier wäre deutlich mehr drin gewesen.