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#48 Die Klapperschlange

©Constantin Film
©Constantin Film

Ein absoluter Klassiker! Call me Snake….

Die Klapperschlange (9/10)


Story: New York im Jahr 1997. Reinzugehen ist verrückt, auszubrechen unmöglich.
Ganz Manhattan ist ein Gefängnis in dem drei Millionen Mörder, Räuber, Vergewaltiger und Durchgedrehte ohne Wärter eingesperrt sind. Es herrscht Anarchie und das Recht des Stärkeren. Mitten in dieses Chaos, stürzt Air Force One, die Maschine des Präsidenten. Jemand muss in diese Hölle rein... und wieder raus... um das Leben des Präsidenten zu retten. Die Wahl für dieses Unternehmen fällt auf Snake Plissken, einen hochdekorierten Ex-Lieutenant, der wegen seiner Verbrechen selbst zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt wurde. Um sicherzustellen, dass Plissken seine Mission auch erfüllt, werden ihm kleine Sprengkörper implantiert. Snake hat weniger als 24 Stunden Zeit, den Präsidenten und sich selbst zu retten...


Snake ist Kult. In Zeiten wo dieses Wort inflationär benutzt wird, nehme ich mir es trotzdem heraus das bei dieser Rolle und diesem Film zu benutzen.
Snake ist wohl der Inbegriff des Antihelden.
Ist er gut? Nicht wirklich. Ist er der strahlende Held und Retter des Tages? Nö!

Er macht das alles unfreiwillig und nur unter Zwang, aber trotzdem identifiziert man sich sofort mit ihm. Er lehnt sich auf gegen Autoritäten auf, er steht für Freiheit, er lässt nicht alles mit sich machen.

Snake ist die Rolle mit der Kurt Russell am meisten identifiziert wird. Er und Plissken verschmelzen im Laufe des Films und seine natürliche Coolness hilft ihm natürlich durch häufig sehr spartanische Dialoge.
Kurt Russel als Snake wird unterstützt von so tollen Nebendarstellern wie Donald Pleasence, Harry Dean Stanton, Ernest Borgnine, Tom Atkins und dem selbst so coolen Lee van Cleef. Das ist hohe Schauspielkunst die hier versammelt wurde und die dem Film echte Glaubwürdigkeit verleiht.
Mit Adrienne Barbeau gibt es was fürs Auge und Isaac Hayes erhöht den Coolness Faktor als Duke noch einmal. Insgesamt ist jede Rolle hervorragend besetzt.

Es ist die große Stärke des Films mit wenig unglaublich viel zu machen und zu bewirken. Der Film gibt einen, wenn man ihn als düstere Zukunftsversion sieht, einiges zu bedenken. Da brodelt einiges unter der Oberfläche.
Wie bereits beschrieben sind die Dialoge und vor allem die von Plissken sehr sparsam, auch die Handlung ist insgesamt doch recht überschaubar, aber diese Begrenztheit und der Fokus auf die Stärken und eine gewisse Linearität sind die großen Vorteile des Films.

Auch die Synthiemusik von Carpenter ist reduziert, aber sehr pulsierend. Sie treibt den Film, die Geschichte und schlussendlich Plissken immer weiter vor sich her.
In einer der Dokumentation auf der Blu Ray ist auch zu sehen wie innovativ (sparsam) und clever bei den Effekten gearbeitet wurde. Ich bin ein großer Fan von Matte Paintings und Miniaturen und würde sie auch weiterhin jedem Computer vorziehen und es ist hier einfach schön zu sehen wie viel dieser Arbeit zur Atmosphäre des Films beigetragen hat.

Mit den Szenen eines verwahrlosten Manhattens, wo nur ein paar Banden ihr Unwesen treiben hat Carpenter auch starke Bilder geschaffen, die zusammen mit der Dunkelheit und der pulsierenden Musik eine verzweifelte, bedrohliche Stimmung entstehen lassen.

Das Ende ist kaum an schwarzem Humor und Zynismus zu überbieten und passt so perfekt zu diesem Film, der irgendwo zwischen Dystopie, Endzeitfilm, Cyberpunk, Science Fiction und Action hin und her pendelt.

Die Klapperschlange ist neben Das Ding aus der anderen Welt Carpenters objektiv bester Film. Beide Filme behandeln unter der Oberfläche viele Themen, sind sehr kritisch, aber unterhalten verdammt gut dabei.

Am subjektiv unterhaltsamsten finde ich persönlich Big Trouble in Little China und Vampires. Die Filme kann ich 1000 mal gucken.
Insgesamt dürfen wir einfach dankbar sein das uns Carpenter vor allem in den 80ern so viele Klassiker (von Halloween, The Fog und Sie leben habe ich ja noch gar nicht geredet) geschenkt hat, die den Test der Zeit locker überstanden haben.

…..The name is Plissken.

Fazit: Ein absoluter Klassiker! Snake ist der Inbegriff von cool und der perfekte Antiheld. Musik, Setting, Dialoge das ist alles sehr reduziert, aber funktioniert und harmoniert perfekt. Unterschwellig wird hier sehr viel transportiert, aber auch oberflächlich funktioniert der Film einfach.

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