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#70 Run All Night

©Warner Home Video
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Klasse Film!

 

Run all Night (8/10)

 

Story: 

Jimmy Conlon (Liam Neeson), abgehalfterten Auftragskiller der irisch-amerikanischen Mafia, erschießt den Sohn seines Bosses Shawn Maguire (Ed Harris), um seinen eigenen Sohn Mike (Joel Kinnaman) zu beschützen. Die langjährige Freundschaft zwischen Conlon und Maguire ist somit gekündigt, und Conlon Senior und sein entfremdeter Sohn werden von Maguires Schergen (u.a Common) durch ganz New York gehetzt. Conlon läuft zu alter Höchstform auf und versucht gleichzeitig, die Beziehung zu seinem Sohn zu kitten.


Das ist der dritte Film von Regisseur Jaume Collet-Serra mit Liam Neeson (Unknown Identity 7/10; Non-Stop 6,5/10) und bisher der Beste, sogar mit Abstand.

Zwar spielt Liam in letzter Zeit immer wieder ähnliche, fast gleiche Charaktere, aber in diesem Film ist sein Charakter der kaputteste, der der am weitesten unten angekommen ist. Er kann solche Rollen aber auch einfach so verdammt gut spielen. Seine Haltung, sein Gesicht, trotzdem die gleichzeitig unfassbare Präsenz. Er ist geschaffen für solche Rollen.

Sein Gegenpart Ed Harris ist auch ein unfassbar guter Darsteller, so charismatisch, abgründig und doch irgendwie sympathisch. Er nimmt auch die Leinwand für sich ein.

Das Zusammenspiel der beiden, auch diese ungewöhnliche Beziehung (bis zum Ende) macht den Film aus. Solche Szenen wie im Restaurant sind sicherlich nichts innovatives mehr (das war Innovativ bei Heat), aber ich liebe solche Szenen. Diese lebt einfach durch die die Präsenz der beiden. Hier wird reduziert gespielt, aber alleine durch ihre Haltung hat jede Bewegung etwas zu bedeuten. Man nimmt ihnen die gegenseitige Zuneigung ab, aber gleichzeitig spürt man die brodelnde Bedrohung!
Die Beiden sind für mich einfach Legenden!


Die Story ist einfach gehalten, ohne großen Twist, was ich hier sehr begrüße.
Nicht jeder Film braucht einen Twist. Hier ist das Ende des Films sowie der Großteil der ganzen Handlung vorhersehbar, aber einfach gut und stringent gemacht und der Film hat Herz.
Man nimmt Neeson jede Szene ab und auch die Szenen zwischen Vater und Sohn funktionieren.

Die Story ähnelt auch sehr der Prämisse von Road to Perdition wenn man sich einmal damit beschäftigt

Die Action ist nicht weltbewegend innovativ, aber einfach und gut umgesetzt und Liam hat es noch immer drauf.

Zu den anderen Darstellern:
Mit Kinnaman (Robocop, Suicide Squad) werde ich einfach nicht warm, der lässt mich irgendwie kalt und es kommt keine wirkliche Sympathie auf, auch wenn er seine Rolle gut spielt.
Common ist ok, hätte ich aber gerne einen anderen Killer gesehen, er muss auch aufpassen mal anders besetzt zu werden, diese Rolle ähnelt sehr der aus John Wick 2.


Nick Nolte ist etwas verschenkt und sieht hammer kaputt aus, aber auch er bereichert den Film durch seine Präsenz einfach. Eine Szene und er hat dem Film seinen Stempel aufgedrückt und ihn gleich auf ein neues Level gehoben.
D’Onofrio sehe ich einfach gerne, Mcgill ist verschenkt und Hoolbrook gefällt mir als Junkie und Sohn von Ed Harris ziemlich gut.
Insgesamt werten die ganzen klasse Schauspieler den Film deutlich auf und heben ihn so schon über den Genre Durchschnitt.


PS: In der Kinofassung hat Liam seinen Cousin getötet. Rausgeschnitten wurde aus der fertigen Fassung, dass es eigentlich sein Bruder war. Anscheinend wollten die Produzenten seine Figur nicht so darstellen. Hätte mir besser gefallen, hätte gezeigt wie kaputt und verloren dieser Charakter auf der Suche nach Erlösung wirklich war.

 

Ich habe genau das bekommen was ich wollte und wurde sehr gut unterhalten.


Fazit: Der Film ist inzwischen zu einem meiner Liebsten von Liam Neeson geworden. Die Story, das Zusammenspiel mit Ed Harris, die Action. Insgesamt einfach ein Film der eine tolle Atmosphäre erschafft.

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