Sehr unterhaltsames Zeitreisenspektakel
X-Men Zukunft ist Vergangenheit im Rogue Cut (8/10)
Story:
Erlebe das ultimative X-Men-Abenteuer mit den Charakteren aus der original Blockbuster-Trilogie, die sich mit ihren jungen Ichs aus X-Men: Erste Entscheidung verbünden, um die Zukunft der Mutanten, aber auch der Menschen zu retten. Die X-Men sehen sich mit der bisher gefährlichsten Bedrohung konfrontiert. Um die Apokalypse abzuwenden, müssen sie die Vergangenheit verändern, doch von allen Mutanten ist Wolverine der einzige, der eine Zeitreise überleben kann. So lässt er sich in die Vergangenheit schicken, um dort den alles entscheidenden Kampf zu führen.
Zu aller erst einmal die Einordnung von Days of Future Past in die 9 X-Men Filme.
Mein Ranking, inklusive der Wolverine Filme
1. First Class (10/10) und Logan the Wolverine (10/10)
2. X-Men 2 (9/10)
3. X-Men (8/10)
4. Days of future past (der rogue cut verändert hier nix) (8/10)
5. X-Men Apocalypse (7,5/10)
6. Wolverine -der Samurai Film- (7/10)
7. X-Men Last Stand (7/10)
8. X-Men Origins Wolverine (6/10)
First Class ist nach Batman the Dark Knight und mit Logan the Wolverine meine Lieblingscomicverfilmung der letzten Jahre. Für mich ist First Class ein perfekter Unterhaltungsfilm, der die vorherigen Filme sehr liebevoll ehrt, aber gleichzeitig seine eigenen Schwerpunkte findet und umsetzt.
Da hat es Zukunft ist Vergangenheit grundsätzlich erst einmal schwer. Er macht seine Sache aber gut. Die zwei Zeitebenen und die Verbindung zwischen alten und dem neuen Cast (der klar mehr im Fokus ist) funktioniert ausgesprochen gut und wird filmisch super umgesetzt.
Ich möchte auch gleich noch hinzufügen das der rogue cut keinen besonderen Mehrwehrt bietet….der Charakter Rogue ist für die Geschichte überhaupt nicht wichtig. Es ist eher die Möglichkeit Magneto und Professor X (McKellen und Stewart) noch eine letzte gemeinsame Mission zu bieten und ihnen einfach etwas mehr zusehen zu können. Diese kleine Mission ist aber in sich abgeschlossen und bietet keinen Mehrwert für den Gesamtfilm so dass ich verstehen kann dass sie rausgeschnitten wurde. Am Ende ein netter Bonus, aber mehr nicht.
Die X-Men Filme mochte ich schon immer da sie sehr erwachsen daherkommen, ernste Themen ansprechen ohne dabei zu düster zu werden und auch gleichzeitig nicht so seicht sind wie viele der Marvel Filme. Sie schaffen (meistens) einen richtig guten Spagat.
Das Zeitreisen Filme immer gewisse Logikprobleme haben ist klar, ich finde man hat sie hier auf ein gutes Maß reduziert bzw. überspielt. Hat mich nicht wirklich gestört. Auch gibt es ein paar Widersprüche zu vergangenen Teilen, aber auch diese halten sich im Rahmen bzw. stören mich nicht weiter. Da durch diesen Teil quasi eine neue „Realität“ / „Zeitebene“ geschaffen wurde hat Bryan Singer für folgende Teile die Freiheit (und die nimmt er sich auch, bereits in Apocalypse) mit den jungen Charakteren anders umzugehen.
Was mich jedoch etwas gestört hat ist der verschwenderische Umgang mit X-Men ohne ihnen richtig Raum geben zu können (in der Zukunft z.B. Bishop usw.) Da finde ich hat er die Gratwanderung in den alten Teilen besser geschafft. Das hatte schon leicht etwas von X-Men der letzte Widerstand in der Flut und Verschwendung an Charakteren (nicht von Singer).
Einzig Quiksilver weiß als neue Figur richtig zu überzeugen, er hat aber auch eine grandiose (SloMo) Sequenz bekommen. Nicht zu vergleichen mit der anstrengenden Umsetzung von Quiksilver bei den Avengers (Avengers Age of Ultron, da ist er einfach total verschwendet und versenkt).
Die Hauptantagonisten: Die Sentinels und auch Bolliver Trask bleiben doch etwas blass. Ist eigentlich jemand aufgefallen das Peter Dinklage wie der perfekte Mini Me von Tom Selleck aussieht?!
Hugh Jackman bzw. Wolverine hält sich doch überraschend zurück im Film bzw. ist für den Verlauf des Films nicht wirklich entscheidend. Er ist zwar dauerhaft mit im Spotlight, aber klaut nicht selbiges. Mit Mystique konnte ich nie so wirklich viel Anfangen und selbiges gilt auch für Jennifer Lawrence. Wenn sie, durch die Hunger Games Filme, nicht so ein Star geworden wäre, dann bin ich mir ziemlich sicher dass sie in den „neuen“ drei Teilen nicht so prominent vertreten gewesen wäre.
Wie eigentlich bei allen „richtigen“ X-Men Filmen (nicht die Wolverine Solo Abenteuer) ist für mich die Beziehung zwischen Magneto und Professor X der Kern der Geschichte. Auch hier. Wenn sie dann noch von so grandiosen Schauspielern verkörpert werden, wie von Mckellen/Stewart (es war einfach schön sie noch einmal in der Rolle zu sehen) und Fassbender (für mich weiterhin das Highlight der neuen Geschichten) / McAvoy, dann kann eigentlich kein Film wirklich schlecht sein. Das ist grandiose Schauspielkunst!
Singer erzählt im Making of das First Class eher die Geschichte von der Entwicklung Magnetos war, Days of Future Past eher Professor X beleuchtet und Apocalypse eher die Entwicklung von Mystique im Zentrum hat, jedoch kann ich letzteres nicht bejahen.
Für mich stehen im Zentrum immer Magneto und Professor X sowie die Beziehung zueinander. Diese komplett unterschiedlichen Sichtweisen obwohl beide das gleiche Ziel haben, diese zwei Seiten einer Medaille das wird immer super herausgearbeitet. Man hat einfach Sympathien für beide.
Das Setting der 70er kommt im Film gut rüber, das Einbinden von zeithistorischen Personen bzw. Geschehnissen (Nixon, Attentat auf J.F.K) gibt dem Film eine zusätzliche Würze und untermauert noch einmal den Ansatz kein stumpfer Superheldenfilm zu sein.
Insgesamt wurde ich echt gut unterhalten, das beide Casts zusammengeführt wurden ist ein definitives Plus, nur die schwachen Antagonisten, der Fokus auf Mystique und der etwas gezwungene Handlungsverlauf lassen ihn hinter First Class bleiben. Trotzdem eine tolle Superheldenverfilmung!
Fazit: Sehr unterhaltsames Zeitreisenspektakel und geniale Verknüpfung zweier Superhelden Generationen! Hier schließt sich Anspruch und Unterhaltung nicht aus!