· 

#168 Bus 657

©Ascot Elite
©Ascot Elite

Unterhaltsam, aber nicht wirklich logisch oder nachvollziehbar!

 

Bus 657 (6/10)

 

Story: Vaughn (Jefrrey Dean Morgan) braucht dringend 300.000 $, um die lebensrettende Operation für seine Tochter zu bezahlen. Aber wie soll einer, der im Casino arbeitet, so viel Geld auftreiben? Casinoboss Frank (Robert De Niro) schmeißt ihn jedenfalls raus, als er ihn um Hilfe bittet. Da macht sich Cox (Dave Batista) vom Sicherheitsdienst an Frank heran. Der gut gefüllte Casinotresor lockt ihn. Vaughn wollte eigentlich nie mehr krumme Dinger drehen, aber für sein Kind ... Der hastig geplante Job läuft gewaltig aus dem Ruder und die Männer finden sich mit der Beute und einer Handvoll Geiseln in einem öffentlichen Bus wieder. Eine nervenzerfetzende Jagd beginnt, bei der wirklich alles anders kommt als erwartet ...

 

Bus 657 ist von Regisseur Scott Mann der mit The Tournament einen echten Insider Tipp und Indy Liebling abgeliefert hat. Ich erinnere mich noch recht genau wie der Film vor allem bei Actionfans wie eine Bombe eingeschlagen hat. Als ich von Bus 657 (Original Titel: The Heist) gehört habe und vor allem vom Cast: Legende Robert De Niro, der immer überzeugende Jeffrey Dean Morgan, der zu dem Zeitpunkt aufgrund von Guardians of the Galaxy extrem angesagte Batista und meine Gina Carano, da war ich sofort Feuer und Flamme.

Ich kann schon vorweg nehmen das ich jetzt nicht total enttäuscht wurde, aber definitiv kratzt der Film aber auch nur am Potenzial das er besessen hat.

Die Ausgangslage ist recht einfach (was jetzt nichts schlechtes ist), nur leider ist die ein oder andere Entwicklung entweder absehbar (die Charakterentwicklung von De Niro) oder dann doch extrem unglaubwürdig oder unlogisch (die Auflösung ist dann schon extrem Happy End und too much).

 

Actionmäßig bietet der Film guten Standard, nicht außergewöhnliches was einem lang in Erinnerung bleibt, aber auch nichts das abfällt. Da stehen doch schon deutlich die Charaktere und die Story im Mittelpunkt. Nur leider überzeugt das halt nicht durch die Bank. Die Sequenz mit dem Überfall ist ganz gut gemacht, nur halt extrem kurz und auch die Entwicklung dahin wird etwas lieblos vorgespult und schon bewegt man sich im Bus.
Etwas mehr Budget, Zeit und Fokus darauf hätten den Film viel wertiger sein lassen können.

Jeffrey Dean Morgan steht im Mittelpunkt und ist eine Bank. Ich finde den Mann extrem unterschätzt, bin aber froh das er durch the Walking Dead (Neagan) verdient seine Aufmerksamkeit gefunden hat. Ich kann übrigens jedem nur The Loosers mit ihm, Idris Elba und Chris Evans empfehlen. Ein unterschätzter Film, den werde ich definitiv bald mal wieder sehen und dann hier bewerten. Er spielt seine Rolle wie immer überzeugend und sympathisch, nur manchmal ist die Entwicklung seiner Rolle bzw. seine Abgeklärtheit (er ist immer mehrere Schritte voraus) einfach etwas zu viel des Guten.

Batista hat leider eine extrem flache Rolle bekommen die kaum charakterisiert wird. Er spielt Sie zwar sehr überzeugend. nur sie bietet nicht viele Facetten. Er ist ein aggressiver, cholerischer, recht einfältiger Bösewicht der dem Charakter von Dean Morgan niemals wirklich gewachsen ist.

 

Robert De Niros Charakter hat da schon mehr Facetten und ich hab ihn in den letzten Jahren schon unmotivierter gesehen, aber man kommt nicht umhin festzuhalten das er vor 20 Jahren solche Rollen nicht gespielt hätte. Natürlich verleiht er einem solchen Film, aber weiterhin, alleine durch seine Präsenz ein ganz anderes Gewicht!

 

Der Auftritt von Kate Bosworth beschränkt sich auf eine Szene, die ist für den Film zwar wichtig, mit ihr aber auf dem Cover zu werben ist definitiv irreführend.
Dafür bekommt meine Gina Carano eine nette, sympathische Rolle ab. Sie darf zwar nicht kämpfen und wird schauspielerisch nicht extrem gefordert, aber egal sobald Sie im Film zu sehen ist bin ich zufrieden :D

 

Die anderen Nebendarsteller wie D.B. Sweeney, Lydia Hull, Mark-Paul Gosselaar oder Morris Chestnut machen ihre Sache durch die Bank sehr gut! Das wertet den Film auf.

Das positive und negative am Film ist definitiv die Story und wie sich diese entwickelt. Auf der einen Seite wird man durch die verschiedenen Entwicklungen und Wendungen bei der Stange gehalten, unterhalten und so kommt keine Langeweile auf, auf der anderen Seite ist das halt nur nicht immer logisch und irgendwann überhaupt nicht mehr glaubwürdig, was den Gesamteindruck wieder schmälert. Insgesamt ist das für mich so ein typischer Wochenende Nachmittagsfilm. Man wird gut unterhalten, aber ohne groß darüber nachzudenken oder den Film lange im Kopf zu haben.
Mit dem Cast wäre mehr drin gewesen.

 

Fazit: Definitiv ein ordentlicher und unterhaltsamer Film nur versucht der Film krampfhaft mehr sein zu wollen und vor allem schlauer sein zu wollen als er schlussendlich ist. Typischer Sonntag Nachmittagsfilm!