· 

#212 The Bouncer

©Constantin Film
©Constantin Film

Man darf keinen Actionfilm erwarten! Van Damme ist perfekt!

The Bouncer (8/10)

 

Story: Um seine 8-jährige Tochter versorgen zu können schlägt sich Lukas (Jean-Claude Van Damme) als Türsteher eines Nachtclubs durch. An einem Abend macht dort ein pöbelnder Gast Probleme. In der Auseinandersetzung erleidet der Disco-Besucher eine lebensbedrohliche Kopfverletzung. Um einer drohenden Gefängnisstrafe zu entgehen, sieht sich Lukas gezwungen, den Job zu wechseln: Er heuert in einem Strip-Club an. Doch es dauert nicht lang und die Cops von Interpol machen ihn ausfindig. Sie bieten ihm einen Deal an: Der Boss des Tabledance-Clubs steht unter Verdacht, in großem Stile Falschgeld zu drucken. Lukas soll als Informant arbeiten - im Gegenzug könne er auf freien Fuß und zu seiner Tochter zurück.

 

Dieser neue, in Frankreich und Belgien enstandene Film mit Jean-Claude Van Damme, ist definitiv kein Actionfilm. Wer das erwartet wird definitiv enttäuscht werden.
Es ist ein kleiner Film, ein dreckiger (nicht falsch verstehen die Bilder sind alle gut gefilmt), kein großes Actionepic sondern es steht der Charakter von Lukas im Mittelpunkt.
Ein vom Leben gezeichneter 50zigjähriger der alles versucht um seiner Tochter ein Leben zu bieten, der nur davon noch angetrieben wird.

 

Die Rolle passt perfekt zu Van Damme, sein zerfurchtes Gesicht, sein mitgenommener trotzdem noch fitter Körper, die traurigen Augen...das alles ist perfekt für Lukas und man nimmt ihm die Rolle in jeder Sekunde des Films ab, der Mann hat sich einfach zu einem guten Schauspieler gemausert.

 

Die Beziehung zu seiner Tochter ist sehr glaubwürdig, die junge Darstellerin ist super gecastet und nimmt ihm vollkommen ab alles für seine Tochter tun zu wollen.

Bis auf Van Damme ist auch kein wirklich bekannter Name dabei, was aber nicht schlimm ist da alle Schauspieler, durch die Bank, eine gute Leistung abliefern und gut gecastet wurden.

Wer Action möchte der wird nicht viel bekommen. Es gibt eine Schlägerei mit mehreren Leuten ziemlich zu Beginn, aber die ist sehr realistisch gehalten, das ist ein ziemlicher Brawl und nicht darauf ausgelegt schön auszusehen oder choreografiert zu sein. Es gibt eine Schießerei und Verfolgungsjagd in einem Parkhaus in der Mitte und dann am Ende noch einen Gewaltausbruch. Wer aber Kicks oder Splits erwartet der sollte sich ne alte Scheibe von Van Damme einlegen.

 

Der Film nimmt sich Zeit, ist sehr grimmig, Humor ist nicht zu finden was den ein oder anderen etwas vor den Kopf stoßen wird. Mir gefällt der Stil, da wird über die ganze Zeit eine rohe und unterschwellige Bedrohung aufgebaut die sich dann irgendwann entlädt. Man merkt das das nicht alles gut und mit einem klassischen Happy End auslaufen kann.

Das Ende passt auch zum Film lässt einem aber dennoch die Möglichkeit sich zu Entscheiden wie man das für sich selbst deuten möchte, mehr will ich dazu nicht sagen.


Eigentlich habe ich nur einen Kritikpunkt und das ist für mich die größte Logikschwäche des Films über die ich nicht so einfach hinwegsehen konnte, warum nimmt er seine Tochter mit? Das hätte man besser lösen können, aber das ist Meckern auf hohem Niveau.

 

Solche Filme, in Frankreich produzierte charktergetriebene Filme mit Actionelementen kann Van Damme ruhig noch mehr abliefern. Das passt aktuell perfekt zu ihm, es wäre ihm zu gönnen das auch mal Hollywood sein Potenzial als Schauspieler erkennt.

 

Fazit: Mir hat der Film super gefallen! Man darf definitiv keinen Actionfilm erwarten, das ist eher ein dunkles Charakterdrama mit Thriller Elementen und mit einer tollen Leistung von Van Damme der perfekt auf die Rolle passt. Der Film baut dauerhaft eine bedrohliche Spannung auf.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0