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#214 The Butcher

©Tiberius Film
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Ordentlicher Gangster Film!

 

The Butcher (6/10)

 

Story:

Als Unterwelt-Boss Murdoch (Robert Davi) versucht, seinem alten Auftrags-Killer Merle Hench (Eric Roberts) den Raub von Mafiageldern anzuhängen, zieht der alle Register und eine blutige Spur der Vergeltung durch Los Angeles. Mit der Barkeeperin Jackie im Schlepptau startet er einen tödlichen Feldzug gegen Murdochs Syndikat. Auf der Jagd nach den Millionen macht er seinem Spitznamen "The Butcher" alle Ehre: Wer sich ihm in den Weg stellt, bezahlt mit seinem Leben. Hin- und hergerissen zwischen seiner Liebe zu Jackie und seiner gewalttätigen Vergangenheit plant Merle einen Neustart. Doch vorher muss er noch ein paar alte Rechnungen begleichen...

 

Weiter geht die wilde Fahrt durch die Filmografie von Jesse V. Johnson und um es gleich zu sagen, im Vergleich zum desaströsen Alien Agent ist das eine deutliche Steigerung! Ein sehr ordentlicher Beitrag zum Gangstergenre.

Dabei ist der Film nicht wirklich stringent und der Ton varriert doch immer mal wieder. Ist das mal knallharter Gangsterfilm und Portät einer gescheiterten Existenz wandelt er sich an manchen Stellen zum Over the Top Actioner (Minigun! im Nightclub) und platziert zwischendrin immer mal wieder auch leichtere Momente.
Das wirkt nicht immer 100% rund.

Natürlich ist die Geschichte des Killers der aussteigen will jetzt nichts wirklich neues, aber der Film schafft es den ein oder anderen interessanten Einschub einzubauen. Die Story hat die eine oder andere Logiklücke und es ist nicht immer ganz 100% nachvollziehbar was da passiert und wie sich die Charaktere verhalten. Zu dieser Zeit hatte der Regisseur und gleichzeitig Autor des Films, Jesse V. Johnson, noch nicht so 100% seinen eigenen Stil gefunden, aber das geht schon in die richtige Richtung.

Beeindruckend ist definitiv der Cast der versammelt wurde. Mit Bokeem Woodbine, Dominique Varenberg (wenn auch nur sehr kurz), Timothy V. Murphy, Jerry Trimble und Keith David (der Mann überzeugt einfach immer) hat Johnson wieder ein paar seiner Lieblingsmitstreiter eingesetzt.

Schön ist es auch Michael Ironside und Vernon Wells zu sehen, auch wenn es leider nur sehr kurz ist, das ist sehr schade. Da hat man von Geoffrey Lewis doch etwas mehr und ich liebe den Mann. Der hat in allen seinen Rollen überzeugt und verleiht dem Film eine gewisse Bedeutung, einer der besten Nebendarsteller aller Zeiten.

Als Bösewicht ist DER Bösewicht der 80er und 90er zu sehen, Robert Davi. Sein Look prädestiniert ihn einfach auf Schurkenrollen, leider bekommt er nicht so viel zu tun.
Im Gegensatz zu Eric Robert als die zentrale Figur des Films!

Der Mann hätte eine viel größere Karriere verdient gehabt! Ein toller Schauspieler der egal wie mies der Film war immer eine überzeugende Darstellung bot. Hier kommt als Auftragskiller Merl sein ganzes Charisma zur Geltung und der Film bekommt durch seine Darstellung einen echten Boost.

 

Wenn es im Film knallt, dann aber richtig. Bis zu den Actionszenen lässt sich der Film aber richtig Zeit, der Aufbau ist schon eher zürückhaltend, aber wenn dann fließt ordentliches Filmblut (Gott Sei Dank kein CGI) und wird geballert was das Zeug hält. Für sich alleine gesehen sind diese Szenen die Sichtung bereits wert.

Eine etwas stringentere Story, bzw. ein einheitlicher Ton hätten den Film noch besser werden lassen, aber trotzdem ist das sehr ordentlich was Johnson hier als Genrebeitrag abliefert.

 

Fazit: Ein ordentlicher Gangsterfilm mit einem beeindruckenden Cast. Der Film kann sich nicht immer entscheiden welchen Ton er treffen will, aber insgesamt bekommt man einen unterhaltsamen Eintrag ins Genre spendiert.