· 

#359 John Wick Kapitel 3

©Concorde
©Concorde

Abnutzungserscheinungen lassen sich nicht leugnen! 

 

John Wick 3 (7/10)

 

Story:

Auftragskiller und Sportwagen-Liebhaber John Wick (Keanu Reeves) macht sich bereit für den Krieg. Nach seinem Regelbruch in JOHN WICK: KAPITEL 2 ist ein Kopfgeld von 14 Millionen Dollar auf ihn ausgesetzt. Wick ist zum Abschuss freigegeben, was gnadenlose Kopfgeldjäger (u.a. Mark Dacascos) auf den Plan ruft. Er verlor zwar jegliche Privilegien der Geheimgesellschaft, hat als Ausgestoßener aber einen entscheidenden Vorteil: Es gibt keine Regeln!

 

Der erste John Wick ist damals eingeschlagen wie eine Bombe! Das hatte wohl keiner erwartet und am Ende ist das ein waschechter Kultfilm und zukünftiger Klassiker geworden.


Der zweite Teil hat Die Welt schön ausgebaut und auch wenn der Überraschungseffekt verloren ging war der extrem unterhaltsam.


Jetzt haben wir also Kapitel 3 vorgesetzt bekommen. Treibende Kräfte sind weiterhin Regisseur Chad Stahelski (im ersten Teil noch zusammen mit David Leitsch, im zweiten Teil alleine zuständig) und Franchise Star Keanu Reeves. Für ersteren bedeutete das Franchise den Durchbruch und für letzteren das ganz große Comeback.


Ich kann gleich mal vorweggreifen das der Film bei weitem immer noch den gängigen Actiondurchschnitt übertrifft, im Vergleich zu den Vorgängern aber nicht mehr ganz so überzeugen kann.


Ich fang mal mit den Dingen an die mir nicht gefallen haben. Die welt des John Wick und des Continental wurde im zweiten Teil wirklich interessant ausgebaut (ich sag nur Waffen-Somelier), hier haben mich die neuen Elemente nicht wirklich überzeugt. Vor allem der Älteste (der total farblos daherkommt und irgendwo in der Wüste hockt) der über dem Rat steht, das wirkt wie ein verzweifelter Kniff um paar Lücken zu überdecken.


Man hat immer ein wenig das Gefühl man denkt hier von Teil zu Teil und ist sich selbst nicht 100% sicher wo die ganze Geschichte hingehen soll.


Natürlich ist die Story bei John Wick immer nebensächlich, aber das fühlt sich insgesamt nicht so rund an. Auch die Richterin überzeugt mich nicht und die Darstellerin finde ich einfach unpassend und anstrengend. Beim Casting überzeugen mich nicht alle Entscheidungen.


Der ganze Mittelteil zieht sich etwas, auch wenn ich Halle Berry unfassbar gerne sehe und die ganze Sequenz mit den Schäferhunden echt Spaß gemacht hat. Von mir aus gerne mehr von sexy Berry, nur das ganze in der Wüste und Casablanca an sich war unnötig.


Aber wie gesagt war die Actionsequenz mit den Schäferhunden innovativ, den langsam wird es schwer die Dinge neu zu konzipieren oder zu überraschen. Vieles hat man schon häufig gesehen und wirkt repititiv, da hat man sich schon etwas satt gesehen. Beim 100sten kill inklusive judowurf und Kopfschuss da kommt Routine auf.


Highlights sind für mich die Verdolgungsjagd mit den Asiaten zu Beginn (die Messersequenz ist großartig) und das Ende mit Dacascos und seinen Handlangern. Das hat richtig Spaß gemacht.


Dagegen hätte ich auf die ganze Pferdesequenz (extrem übertrieben und künstlich) und die Stürmung des Continentals verzichten können (langweilig). Am meisten enttäuscht hat mich der Kampf mit dem serbischen NBA Spieler Boban Marijanovic. Kaum impact, langweilig und austauschbar. Auf solches Stunt Casting sollte man verzichten.


Dagegen ist Dacascos eine tolle Wahl. Wie Bernhardt im ersten ist es schön die alten Actionhelden in solchen Rollen zu sehen und man merkt ihm die Freude richtig an. Kann er doch seine Skills und seinen Humor einfließen lassen der in dem Film gut funktioniert.


Keanu ist der perfekte John Wick wird aber auch nicht mehr jünger, er sollte sich nicht zu viel Zeit mit Teil 4 lassen. Der definitiv kommen wird und schon angekündigt wurde. Ob ich mich drauf freue? Kommt drauf an ob man dem Film neue spannende Facetten hinzufügen kann oder die ganze Story wieder bissl kleiner, wie beim ersten Teil macht, dann könnte das spaßig werden.


Hauptsache neben Keanu sind auch noch Ian McShane und Lance Reddick zu sehen. Die beiden gehören zu dem Franchise dazu und sind so etwas wie die guten Seelen. Eine Freude den beiden zuzusehen.


Fazit: John Wick 3 bietet immer noch krachende Action über dem Genre Durchschnitt. Abnutzungserscheinungen der Formel lassen sich aber nicht leugnen. Die im zweiten Teil so schön erweiterte Welt stößt hier an gewisse Grenzen. Auch wiederholt sich Action inzwischen, trotzdem ein unterhaltsamer Film. Teil 4 muss aber etwas frischer daherkommen.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0