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#434 The Insurrection

©Rene Perez
©Rene Perez

Ein einzig großer Mittelfinger an das liberale Hollywood!

 

The Insurrection (5/10)

Story:

Die Geschäftsführerin eines der größten Telekommunikationsunternehmen der Welt ist im Begriff ein paar schockierende Wahrheiten zu veröffentlichen. Diese Wahrheiten drehen sich um die liberalen, linken Medien, die Filme und andere Kanäle benutzen um die Massen zu kontrollieren. Während Sie ihre Geschichte live ins Internet streamt versuchen Söldner sie auf Geheiß der Mächtigen auszuschalten. Sie verpflichtet einen Ex-Commando (Michael Pare) der Sie so lange schützen soll so lange es nötig ist um ihre Geschichte zu veröffentlichen!

 

Rene Perez ist bei mir zum ersten mal auf dem Radar aufgetaucht (Interview findet sich hier) als er mit dem Charles Bronson lookalike Robert Bronzi eine Hommage an die Death Wish Reihe mit dem Namen Death Kiss drehte.


Er ist ein sehr unabhängiger Filmemacher der eine recht konservative Einstellung hat was auch schon bei Death Kiss durchkommt. Neben Death Kiss hat er bereits Filme der verschiedensten Genres abgedreht: Western oder Horror, der Mann probiert sich gerne aus.


Er agiert auch als Regisseur, Drehbuchautor, Kameramann und Mädchen für alles in seinen Produktionen. Bei aller inhaltlicher Auseinandersetzung kann man ihm aber eine Sache nicht vorwerfen, das die Filme schlecht aussehen er hat ein gutes Auge und die Filme sehen trotz minimalen Budgets richtig gut aus.


Dieser Film ist eher Statement als Film. Das ist ein großer Mittelfinger ans liberale Hollywood und das Establishment. Die Involvierung von Pare und die Actionenszenen sind Mittel zum Zweck und dadurch lässt sich der Film halt einfach besser verkaufen.


Wie gesagt diese Szenen sind aber tatsächlich nur da um zwischendrin aufzulockern und um den Film zu verkaufen. Die Szenen sind gut choreographiert, aber auch etwas langatmig und in die Länge gezogen. Die Militärs schießen echt mehr als bescheiden und die Menge an Militärs hätte bedeutend höher sein müssen, da kommt das bescheidene Budget halt durch.


Pare spielt die Rolle routiniert, man kann dem Film viel vorwerfen, aber der Mann ist ein guter Schauspieler vor allem sehr erfahren. Ich finde im Alter wird er sogar besser. Die Rolle ist jetzt nicht sehr fordernd, aber sein Name ist viel wert.


Es gibt zwar noch ein paar andere Schauspieler zu sehen, aber die Hauptlast liegt auf Wilma Elles, mein Interview mit ihr ist hier zu lesen. In der Türkei ein Megastar (vor allem als Femme Fatale) und auf dem Wege in Deutschland auch bekannter zu werden darf sie hier die Hauptrolle spielen.


Eigentlich geht es nur um ihre Monologe (ihre tragische Geschichte wirkt auch etwas erzwungen) und das darf man nicht unterschätzen. Sie muss eigentlich 60 min des Films nur durch Monologe tragen und das bei einem Low to No Budget Film und das macht sie sehr sehr ordentlich. Ach nicht ordentlich, sondern wirklich gut auf sie sollte man in Zukunft achten!


Ob sie die Monologe vertritt die sie da vorführt weiß ich nicht, aber das ist schon harter Stoff. Das ist überhöht und sehr plakativ und ich habe persönlich ne ziemlich andere Meinung, aber was ich einem Film immer zugute halte ist wenn er Eier hat.


Die hat der Film definitiv und vor allem Perez, nach diesem Film wird ihm kein Studio ein größeres Budget an die Hand geben oder ihn überhaupt verpflichten, aber das nimmt er billigend in Kauf und dafür bekommt er meine Props.


Das liberale Hollywood ist hier der Bad Guy, manipuliert die Menschen, macht Männern zu Weicheiern und Frauen zu einsamen frustrierten Hennen. Auch metoo bekommt hier sehr mutig einen mit. Das ist teilweise schon harter Tobak im Skript!


Das ist kein Film der in die Geschichte eingehen wird, aber der sehr mutig eine, sagen wir mal, unique Sichtweise vertritt. Perez macht viel aus dem nicht vorhandenen Budget, Pare routiniert und Elles ist eine Entdeckung!


Fazit: Wenn man den Film kontrovers nennt dann ist das eine riesige Untertreibung! Der Film bauscht auf, übertreibt hat einen sicherlich ganz eigenen Standpunkt (den ich übrigens nicht teile), aber ist unfassbar mutig. Er wird sicherlich nicht dazu beitragen das Rene Perez größere Budget erhält. Pare ist solide wie immer und Wilma Elles eine echte Entdeckung!