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#471 Pfad der Rache

©Splendid
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Florentines emotionalster Film!

 

Pfad der Rache (7,5/10)

 

Story:

Als seine Frau und die gemeinsame Tochter brutal ermordet werden, ist der erfolgreiche Strafverteidiger Frank Valera (Antonio Banderas) verzweifelt. Die Ermittlungen von Polizei und Justiz treten auf der Stelle, und so macht Frank sich alleine auf, den Täter zu finden.
Aus der Wut und der Trauer wächst Disziplin: Er legt ein Schweigegelübde ab und fängt an bis zur äußersten Erschöpfung zu trainieren, um seinen Körper in eine stahlharte Waffe zu verwandeln. Auf der Suche nach Rache bringt er nicht nur die lokale russische Mafia gegen sich auf…

 

Pfad der Rache ist sicherlich kein typischer Isaac Florentine Film. Sind seine Filme ansonsten richtig spektakuläre Martial Arts Kracher die aber ansonsten wenig düster sind, sondern eine tolle Form von Escapism, sieht es hier anders aus.


Vielleicht liegt es an mir und das ich Vater und Ehemann bin und auch manchmal ein schlechtes Gewissen habe weil ich lange arbeite, aber ich kann mich total mit dem Charakter von Banderas identifizieren.


Banderas hebt den Film auf ein anderes Level, vor allem wenn er seine Art Schweigegelübde ablegt zeigt er seine Klasse. Ein schlechterer Schauspieler und das würde vorne und hinten nicht funktionieren. Das Motiv das er vorher als Anwalt Verbrecher rausboxte indem er einfach unglaublich gut reden kann und jetzt schweigt wird angerissen, aber hätte noch mehr Fokus bekommen können.


Der Film ist für einen Florentine arg düster und moody. Ich finde Ninja 2 und Undisputed 2 sind immer noch seine stärksten Filme, aber Pfad der Rache ist sein emotionalster und berührst mich am meisten.


Das liegt sicherlich auch daran das seine Frau während den Dreharbeiten sehr krank war und auch nach den Dreharbeiten starb. (Das besprechen wir auch im Interview, das ich bald auf dieser Seite veröffentliche).


Die Story, muss ich ja zugeben, deht schon stark die Grenzen der Realität und wenn er sich selber in Form und zum Kämpfer ausbildet, das ist schon arg unrealistisch.


Wenn es nach Florentine gegangen wäre dann hätte der Film Stoic heißen sollen, was genau zu der Charakterentwicklung und dem Motiv des Buches von Marcus Aurelius gepasst hätte.


Da der Rest so gut funktioniert, habe ich aber gar kein Problem über das unrealistische hinwegzusehen. Die Action ist, wie man das bei einem Florentine Film erwarten darf, sehr gut choreografiert. Revenge Filme funktionieren einfach immer und werden das auch immer, weil Sie Urinstinkte in uns ansprechen.


Auch der Supporting Cast (definitiv ist das aber ein Banderas Film als Dreh und Angelpunkt) ist hochwertig. Paz Vega ist eine tolle, total natürliche Darstellerin, die dem Film eine gute Portion Realismus verteilt. Karl Urban ist die Verlässlichkeit in Person.


Der Film funktioniert für mich weil er mich auf einer emotionalen Ebene abholt, mit knapp 90 Minuten auf das wesentliche reduziert ist und auch die Action überzeugt. Man kann seinen Abend definitiv schlechter verbringen als mit diesem Film!

 

Fazit: Ein düsterer, ein emotionaler Film der mich emotional berührt hat. Auch wenn er nicht sehr realistisch daherkommt, hat der Film mich gepackt, was vor allem an Banderas liegt der den Film auf ein anderes Level katapultiert.