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#556 Michael Mann

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Ein tolles Buch über das Schaffen eines Genies!

 

Michael Mann Buch (10/10)

 

Inhalt:

Eine Erfolgsgeschichte, wie man sie selten erlebt hat. Michael Mann war über die Jahrzehnte als Drehbuchautor an zahlreichen Erfolgsformaten beteiligt. Zu seiner Arbeit zählen Serienkracher wie "Miami Vice", "Starsky und Hutch" und "Police Story". Jüngeren Zuschauern ist vor allem seine in "Blutmond" eingeführte Figur des Hannibal Lektor ein Begriff, bis heute Objekt zahlreicher Umsetzungen in Film- und Serienformaten. Dieser Band beleuchtet sein Leben und Schaffen.

 

Gleich mal vorweg: Michael Mann ist für mich ein Genie und einer der besten Regisseure aller Zeiten, vielleicht sogar mein liebster of Alltime, sein Schaffen zwischen Der Einzelgänger und Collaterall ist grandios, Miami Vice (2006) und Blackhat waren für mich enttäuschend. Public Enemies hätte besser ausfallen können.

 

Er ist ein extrem einflussreicher Regisseur, der total detail versessen, vllt. sogar besessen seine Filme vorbereitet und inszeniert. Visuell ist das alles perfekt abgestimmt und jede Einstellung/Komposition soll etwas aussagen. Das führte in der Vergangenheit aber auch dazu das er etwas missverstanden bzw. seine Werke nicht richtig bewertet wurden. Den nicht nur bei den Bildern, auch bei allem anderen ist er super akribisch.


Um uns nicht falsch zu verstehen, ich liebe das Visuelle bei Michael Mann, das sticht sprichwörtlich nicht nur ins Auge, es war auch das was mich an seiner Arbeit bereits als Jugendlicher gefesselt hat.

Das Buch zeigt aber auch auf wie sehr und wichtig ihm die Vorbereitung insgesamt war. Sei es, dass er die Schauspieler zu Experten schickte (sei es Waffentraining, der Polizei oder auch zum Essen mit Berufskriminellen), nein er macht sich bereits im Vorlauf ständig Notizen über Bildkompositionen, Kameraeinstellungen, Musikeinsatz und so weiter. Wirklich nichts wird dem Zufall überlassen.

Das Taschen Buch geht von seinen Anfängen bis zu Miami Vice (2006) obwohl letzterer nur angeschnitten wird, da er damals noch in Produktion war. Der letzte ausführlich besprochene Film ist Collaterall. Das Buch schafft es schön die Zusammenhänge und Unterschiede der Filme herauszuarbeiten ohne wirklich wertend zu sein.

Michael Mann kommt auch immer wieder zu Wort. Wichtig ist ihm das seine Filme nah an der Realität sind. Es geht ihm dabei nicht unbedingt um die Realität der Geschichte sondern eher um die Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit und vor allem Nachvollziehbarkeit der Charaktere. Das ist das tolle bei Mann, man kann von seinen Filmen alles mögliche sagen, aber nicht das die Figuren eindimensional sind. Jede Figur, auch die Helden sind gebrochen, haben Schwächen oder sind sehr grau schattiert.

 

Nur bei The Keep wird relativ klar gesagt das der Film nicht ganz so geworden ist wie sich der Regisseur das erhofft hat und das der Film im Werk von Michael Mann, auch von seinem Genre her, eine Sonderstellung einnimmt.

 

Ansonsten strotzt das Buch von tollen Bildern und interessanten Infos zu einiger meiner Lieblingsfilme: Der Einzelgänger (Thief), Blutmond (Manhunter) und natürlich Heat, übrigens für mich der beste Film aller Zeiten. Auch die Serien werden besprochen: Crime Story und vor allem Miami Vice, übrigens für mich die beste Serie aller Zeiten. Die Serie war wegweisend und vor allem natürlich durch den grandiosen Einsatz und die Verbindung zwischen Bildern und der Musik.


Die Bilder sind großformatig und stellen eine tolle Mischung da aus Fotos aus den Filmen, vom Set, Behind the Scenes oder Produktionsskizzen. Ein tolles Sammelsurium.

Man merkt kaum das ich Michael Mann liebe oder? :D Ein Genie, der mir häufig viel zu schlecht wegkommt bzw. viel zu selten erwähnt wird wenn es um die besten Regisseure aller Zeiten geht. Deswegen ist dieses Buch alleine schon so wichtig und grandios, ist es doch Würdigung und interessantes Hintergrundbuch in einem.

 

Fazit: Ein tolles Buch, nicht nur aufgrund des Formats und der Bilder, sondern auch weil es in die Tiefe geht! Es hat mir tatsächlich einen neuen Blickwinkel auf die Arbeit von Michael Mann gegeben und man fühlt sich dumm wenn man sieht wieviel Arbeit er in jedes Detail steckt. Wahnsinn!