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#552 Tesla

©Leonine
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Zu viel Artsy Fartsy

 

Tesla (5/10)

 

Story:

Der junge Ingenieur Nikola Tesla (Ethan Hawke) ist ein vielversprechender Angestellter in Thomas Edisons (Kyle MacLachlan) Electric Light Company. Doch schon bald zeichnet sich ein Bruch zwischen den beiden sehr gegensätzlichen Männern ab, der sie zu lebenslangen Rivalen machen wird. Der brillante aber sozial unbeholfene Immigrant Tesla wendet sich an den Industriemagnaten George Westinghouse (Jim Gaffigan), der fortan Teslas Arbeit an seinem bahnbrechenden Stromsystem finanziert. Gleichzeitig arbeitet der genialische Erfinder bereits ungeduldig an einem neuen ambitionierten, vom Bankier J.P. Morgan (Donnie Keshawarz) finanzierten, Projekt. Dabei begegnet Tesla Morgans Tochter Anne (Eve Hewson) und steht vor der Entscheidung, sich weiter seiner Arbeit oder der Liebe hinzugeben.

 

Nikola Tesla ist eine unheimlich interessante Gestalt der Geschichte. Durch Musk und seine Firma hat sein Name und sein Leben ein ganz neues Interesse entfacht. Er stand immer etwas im Schatten von Edison, aber seine Art und seine Persönlichkeit bieten genug Stoff für eine Legende und einen eigenen Film. Schließlich war er schon immer irgendwie der heimliche Held in der Geschichte der Welt.

Da dem Team nicht das Budget von Edison hatte (der Film ist eh eine Enttäuschung, wird Tesla doch total falsch dargestellt. total übergangen und Edison einfach viel zu gut gezeichnet. Edison hat sich nicht für Geld interessiert, was ein Schwachsinn) ist man eine ganz andere Route gegangen und hat einen Arthouse abgeliefert.

Interessanterweise konnte der Film nur gemacht werden weil Avi Lerner den mit finanziert und sich auch um die Distribution gekümmert hat. Der Mann und Millenium Films sind sicherlich eher bekannt für Action Filme, also ist das schon überraschend.

Der Film nimmt sich seine Freiheiten (aber nicht so Geschichtverfälschende wie Edison) und arbeitet mit Theaterhaften Mitteln, da werden Städte oder auch Züge mal auf eine Leinwand im Hintergrund proiiziert. Das wirkt häufig schon eher wie ein Theaterstück.

Das wäre nicht schlimm für mich, wenn der Film eine Struktur hätte bzw. wenn ich wüsste was mit der Film sagen will, außer das Tesla ein komischer Kauz war, zwar ein Genie, aber wenig business savy und einfach schräg. Mehr nimmt man da nicht mit, leider.

Hawke macht das gar nicht schlecht, aber spätestens wenn er am Ende das Mikro nimmt und singt, hat man das Gefühl er hat die Rolle angenommen das er einfach machen kann was er will. Kyle MacLachlan ist ok und Eve Hewson finde ich bildhübsch obwohl sie keine klassische Schönheit ist.

Vielleicht bzw. ganz sicher bin ich einfach nicht die Zielgruppe für den Film. Das ist zu unzusammenhängend, einfach eine Ansammlung an Szenen, alles bissl zu sehr artsy fartsy. Die Experimente die der Regisseur da macht, passen für mich nur selten.

 

Paar nette Ideen hier und da, aber Tesla hätte einen Film wie Edison verdient, mit ordentlichem Budget der ihm einen ordentlichen Tribut zollt. Oder macht eine Netflix Geschichte draus....Elon öffne deinen Geldbeutel und schenke diesem Genie ein anständiges Biopic.

 

Fazit: Das ist mir zu viel Arthouse und zu wenig konventionelle Biografie. Ein Tesla hätte einen "größeren" Film verdient gehabt, ab und an einfach drüber und vor allem zu wirr. Hawke passt hingegen sehr gut zum verschobenen Tesla.