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#632 Suicide Squad

©Warner Bros
©Warner Bros

James Gunn überdreht für mich!

 

The Suicide Squad (6/10)

 

Story:

Willkommen in Belle Reve, dem Gefängnis mit der höchsten Sterblichkeitsrate der USA. Hier werden die übelsten Superschurken eingesperrt und versuchen wirklich alles, um wieder rauszukommen sogar der supergeheimen, superdubiosen Task Force X beitreten. Ihr Auftrag? Eine Bande Sträflinge werden bis an die Zähne bewaffnet und auf der entlegenen Insel Corto Maltese abgesetzt, wo es von Feinden nur so wimmelt. Hier muss sich das Squad einen Weg durch den Dschungel voller Militärs und Guerillakämpfer bahnen, um eine Zielperson auszuschalten. Nur Colonel Rick Flag ist vor Ort, um ihnen auf die Finger zu schauen und Amanda Wallers Regierungstechniker im Ohr, die jede Bewegung überwachen. 

 

Ich liebte den ersten Guardians of the Galaxy, die Fortsetzung macht immer noch Laune fällt aber im Vergleich ab (auch wenn ich mich extrem über Kurt Russell und den Auftritt von Sly gefreut habe). Und so geht es auch hier weiter, bei dem nächsten Superhelden (wenn auch DC) Film von James Gunn. Auch unterhaltsam, aber wieder eine Ecke schwächer.

James Gunn hat sicherlich ein Auge für die Inszenierung und seine Filme sprudeln nur so vor verrückter und unterhaltsamer Ideen, aber er neigt auch dazu zu übertreiben (immer aus meiner rein subjektiven Sicht natürlich) und es scheint das er mit immer mehr Erfolg auch immer weniger korrektiv hat. Er darf halt machen was er will und das ist mir inzwischen einfach too much. Ausgewogen ist das ganze nicht mehr wirklich für mich.

Der Film versucht immer wieder mal ernste Szenen einzuweben (die meisten Szenen mit Viola Davis als Amanda Waller), aber das verpufft für mich total, weil drumherum einfach zu viel Wahnsinn abgeht. Es scheint das Gunn einfach alle seine Ideen und Freunde ins Drehbuch gepackt hat ohne wirklich zu schauen ob das passt. Das wirkt hier und da wie ein Overflow.

Auch bei den Charakteren, man kommt kaum dazu so richtig alle wertzuschätzen. Es gibt einige, nette, kürzere Auftritte: Michael Rooker (seit den 80ern einer der besten Nebendarsteller Hollywoods, ich sehe ihn unfassbar gerne), Nathan Fillion, Jai Courtney (der mit Kinnamann, Davis und Robbie die Brücke zum ersten Teil schließt). Nicht jeder Auftritt der Charaktere macht Sinn, das wirkt eher wie ein Service von Gunn an seine Buddys und weniger im Sinne des Films.

Polka Dot Man ist für mich total deplatziert und gibt mir überhaupt keinen Mehrwert, auch nicht sein Mutterkomplex. Ratchatcher 2 hat ein paar schöne Charaktermomente, die aber irgendwie nicht in den Rest passen, das ist bei Rick Flag ähnlich der deplatziert wirkt. Harley Quinn macht Spaß wie immer, aber spielt in ihren eigenen kleinen Sequenzen und funktioniert unabhängig vom Rest.

Idris Elba als Bloodsport macht das gut, wirkt aber verschenkt, von King Shark hab ich mir definitiv mehr erwartet (auch wenn ich Sly den Erfolg gönne, für die paar Worte die er einsprechen durfte), aber mein Highlight ist Peacemaker. Ich bin bisher kein Fan von John Cenas Schauspielausflügen, aber hier hat er eine Rolle gefunden die wie die Faust aufs Auge passt. Er wirkt total corny und daneben, hat paar gute Sprüche und das Wetteifern zwischen ihm und Bloodsport ist eine der Szenen die am am meisten Spaß macht.

 

Die Story, wenn man das so nennen will, ist halt total daneben, aber sie dient als Staffage. Wie gesagt die ernsten Momente passen nicht rein und auch der Wahnsinn wird überdreht. Wenn dieser gigantische Killeralien Seestern da durch die Stadt stampft dann wird es mir einfach viel zu viel. Dazu kommt das auch alle anderen Bad Guys total zu vernachlässigen sind.

Mir ist es auch ehrlich gesagt egal wie viele der Charaktere oder Elemente aus dem Film aus Comics kommen. Nicht alle Comics eignen sich für eine gute Filmvorlage. Das sind unterschiedliche Medien. Es gibt Sachen die überall funktionieren, aber nicht alles.

Bei den Effekten sieht man dem Film das große Budget definitiv an, das sieht alles schon sehr gut aus, das was man von einem aktuellen Superhelden oder Antihelden Blockbuster erwarten darf.

Bei der Gewalt wird nicht gerade zimperlich gehandelt, da fließt das Blut ordentlich und die ein oder splatterhafte Szene gibt es zu bestaunen. Alles im FSK 16 Denkmantel, weil ja Comic und Fantasiefilm. 

Ich würde schlussendlich nicht so weit gehen das der erste Suicide Squad ein besserer Film war, aber für mich sind die beide auf einem ähnlichen Niveau, beide haben gute Sachen aber auch einiges geht daneben. Aus beiden hätte man definitiv mehr machen können und sollen. Ich brauche keinen weiteren Suicide Squad Film.

Leute die auf absurden Spaß stehen, die werden ihr Freude an dem Film haben, mir ist das einfach zu absurd und abgedreht und wie ein Kindergeburtstag den sich Gunn als Kind gewünscht hätte. Der Film scheidet offensichtlich die Geister.

 

Fazit: The Suicide Squad hat seine Momente in denen er gut unterhält, aber insgesamt ist mir das zu überdreht. Die ernsten Momente passen nicht ins Gesamtkonstrukt, Gunn braucht jemanden der ihm auf die Finger schaut.