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#665 Resident Evil: Welcome to Raccoon City

©Constantin Film
©Constantin Film

Ziemlich traurig! Eine riesengroße verpasste Chance!

 

Resident Evil (5/10)

 

Story:

Die "Resident Evil"-Ursprungsgeschichte spielt im Jahr 1998 und erklärt die Geheimnisse der Spencer Mansion und von Raccoon City. Raccoon City, einst die florierende Heimat des Pharmariesen Umbrella Corporation, ist heute eine sterbende Stadt im Mittleren Westen. Der Exodus des Unternehmens hat die Stadt in ein Ödland verwandelt, unter dessen Oberfläche sich ein großes Übel zusammenbraut. Als dieses Böse entfesselt wird, verändert sich die Stadt für immer.Es gibt nur eine kleine Gruppe von Überlebenden, die sich nun zusammenraufen muss, um die Wahrheit hinter Umbrella aufzudecken und die Nacht zu überstehen.

 

Es gibt sicherlich Gamer und vor allem Fans der Reihe die sich besser mit Resident Evil auskennen als ich. Tatsächlich hab ich alter Mann aber damals Resi 1 und 2 (auf dem PC) tatsächlich durchgespielt und wie ich sie geliebt habe. 

Ich erinnere mich sogar an einen Artikel (ich glaube in der Limit) wo damals angeteasert wurde das George Romero den ersten Teil recht nah an der Vorlage verfilmen würde. Damals war ich heiß wie Frittenfett. Als ich dann den ersten Jovovich Film in Kino sah war ich verwirrt, enttäuscht, habe mich aber recht schnell abgefunden das das nix mit den Spielen zu tun hat. Der zweite hat mich dann positiv überrascht wegen der Einbindung von Nemesis und Jill Valentine und der dritte ist einfach ein richtig guter Zombie Film.

Trotzdem habe ich jahrelang gehofft das es eine Spielgetreue Verfilmung geben würde. Jetzt haben wir Sie, also irgendwie und ich bin seltsam emotionslos. Das Gezeigte entspricht halt nicht wirklich dem was ich mir vorgestellt habe.

Kommen wir mal zum positiven, die Story finde ich gar nicht so mies verwoben wie ich bei einigen gehört habe. Es ist gar nicht so einfach die beiden Spiele zeitlinientechnisch zu verbinden, das ist vom Rahmen ganz gut gelungen, der Fehler liegt hier eher im Feinschliff, dazu aber später mehr.

Bei ein paar der Szenen hab ich die auch nach mehr als 20 Jahren! (so lange ist es her das ich sie gespielt habe)  sofort wieder erkannt. Da sieht man zum einen was das damals für einen Eindruck auf mich hinterlassen hat und zum anderen aber auch das einige Szenen funktionieren. 

Die Eintrittshalle des Polizeigebäudes, das Innere des Herrenhauses, die Mondscheinsonate, da gab es einige Dinge die ich sofort im Kopf hatte, auch das ein oder andere Detail: die Blumen, die Schreibmaschinen, da ging mein Herz auf. Da merkt man schon das Leute daran gearbeitet haben die was mit den Spielen anfangen können.

Jetzt kommt aber das aber, im Feinschliff und auch am Budget hapert es einfach massiv. Die Zombis, da gucke ich noch hinweg und auch die Monster hätte man besser machen können, aber insgesamt fehlt der Produktion einfach das Geld, sei es bei den Darstellern (wo man bis auf Ausnahmen, recht unbekannte Darsteller wählte) oder auch bei der Story.

Wenn man schon so nah an den Spielen sein will, dann macht es halt richtig! Lasst nicht Figuren wie Barry Burton weg, hetzt nicht so durch den Film. Der Film schafft es immer mal wieder, aber leider nur vereinzelt Atmosphäre aufzubauen. Das Grundgerüst der Story mit den Charakteren, Backstorys usw. das hätte super zu einer 6 teiligen Netflex Miniserie gepasst. Vor allem hätte Netflix auch (denke ich mal) ein ordentliches Budget reinjagen können.

Da hat man dann Ansätze wie die Attacken der Zombies im Haus, die mit dem Messer abgewehrt werden, aber es hat keinen Impact, weil sich da nicht die Zeit genommen wird. So zieht es sich halt durch den Film, immer wieder leuchtet da mal auf was hätte sein können und dann ist das aber ganz schnell wieder aus.

Beim Casting hat man auch nicht geklotzt. Die bekanntesten Namen sind sicherlich Neal McDonough und Donald Logue. Bekannte Nebendarsteller die das auch hier wieder solide machen. Dem restlichen Cast fehlt das Charisma. 

Ich weiß zwar das sich einige über das Casting zu Claire Redfield aufgeregt haben, ich finde sie aber tatsächlich noch am Besten. Robbie Amell (Cousin von Arrow Stephen Amell) ist zu glatt für Chris Redfield und das sie Albert Wesker so anders dargestellt haben, naja Schwamm drüber. Ist immer noch besser als die Katastrophe in den Jovovich Filmen.

Die Casting Entscheidungen die richtig daneben gingen sind die von Jill und Leon. Kann man die Leute nicht einfach danach besetzen das sie der Vorlage wenigstens einigermaßen ähnlich sehen. Jill war immer ein Favorite der Gamer und die Dame hat gar keine Ähnlichkeit, weder vom Aussehen noch vom Charakter den sie da spielt. Leon ist noch schlimmer, wird er hier doch quasi als Nichtsnutz und Comic Relief eingesetzt. Ich sag mal so, mutige Entscheidung mit so einem beliebten Charakter.

Das wirkt dann halt immer halbgar, viele richtige Tendenzen machen halt keinen guten Film. Es fehlt die Urgency, die Dramatik diese unmittelbare Gefahr, die vor allem die alten Spiele ausgestrahlt haben. Da helfen auch 1-2 Jump Scares nicht.

Etwas mehr Budget, mehr Zeit, ein paar andere Casting Entscheidungen und das hätte was richtig tolles werden können so wirkt das Ganze schlussendlich wie ne riesige Auftragsarbeit, trotzt der Liebe die hier und da in einzelnen Szenen, Sets oder Easter Eggs gepackt wurde, wirkt das ganze einfach runtergekurbelt. Ich wiederhole mich: Einfach Schade!


Der letzte Teil mit Jovovich (Resident Evil: The Final Chapter) finde ich zwar immer noch schlechter (was eine Frechheit der Film), aber die anderen Teile vor allem 1-3 sind besser als das hier gesehene und das ist eigentlich die traurigste Aussage.

 

Fazit: Einfach schade, da bekommt man endlich einen Film der sich näher an die grandiosen Spiele bewegt und dann wird das so hingeschludert. Das ist eigentlich das bittere. Seit Jahren warte ich auf eine Verfilmung der ersten Teile und jetzt habe ich Sie und es ist total belanglos. Unfassbar schade!

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