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#699 Accident Man 2 -Hitman's Holiday

Sehr launige Fortsetzung

 

Accident Man 2 - Hitman's Holiday (7/10)

 

Story:

Der Auftragskiller Mike Fallon (Scott Adkins) ist zurück, und diesmal muss er die besten Killer der Welt besiegen, um den undankbaren Sohn eines Mafiabosses zu beschützen, das Leben seines einzigen Freundes zu retten und seine Beziehung zu seiner wahnsinnigen Vaterfigur (Ray Stevenson) wieder aufleben zu lassen und das alles unter der Sonne von Malta.

 

Accident Man hat mich damals (kam 2018 raus) massiv überrascht, das ist inzwischen einer meiner liebsten Adkins Filme. Toll choreografiert, klasse Regie durch Jesse V. Johnson, toller Cast, grandioser schwarzer Humor und tolle Locations in England, das war einfach eine verdammt runde Geschichte.

4 Jahre später kommen wir also in den Genuss der Fortsetzung, denen man losgelöst vom ersten Teil sehen kann da er nur durch zwei weitere Charaktere (neben Adkins) die Brücke zum ersten Teil schlägt. Der Film ist im Ton doch ähnlich und dann doch wieder anders, der Fokus auf den Humor ist deutlich größer und das Setting in Malta (wunderschön eingefangen) ist natürlich deutlich anders als das düstere Britannien. 

 

Der Film kommt für mir nicht an die Klasse des ersten Teils heran, der besticht noch einmal durch den besseren Cast, die stärkere Story und den Look. Hier versucht man bewusst den bestehenden Ton mitzunehmen, aber einen eigenen Schwerpunkt zu finden.

Die Story ist ehrlich gesagt, reine Staffage, auch wenn Perry Brenson als Finicky Fred einen wirklichen kauzigen Charakter und Sympathieträger spielt, ist das ziemlich Banane. Er ist in Teil 1 eher Randfigur, hier ist er einer der wichtigsten Darsteller.

Die ganze Story, mit ihm, dem Mafiaclan und dem beschützen des debilen (und ekelhaften) Jünglings ist nur die Ausrede dafür einen Killerkampf nach dem anderen abzuhalten. Verrückte Charaktere sind hier deutlich mehr im Fokus als bei Teil 1, wo größere Stars als Killer im Fokus waren.

Dafür gibt es hier eine Killerin zu Beginn, einen riesen afrikanischen Killer mit Axt, einen Killerclown der keine schmerzen spürt (mein Highlight, den der Kampf zwischen ihm und Adkins ist unglaublich wacky und unterhaltsam!), einen Würger und den Endgegner, einen superschnellen asiatischen Kampfkünstler.

 

Man sieht schon, hier wird bewusst auf Abwechslung gesetzt und durch diese Charaktere und diese Kämpfe, sowie den Humor (der Film nimmt sich nicht wirklich ernst, auch wenn hier ordentlich Lebenssaft fließt) ist der Film sehr kurzweilig.

 

Man muss ehrlicherweise sagen das nicht jeder Gag sitzt und die Dialoge manchmal schon (um mal ein bissl jugendlich zu wirken) cringe sind, aber man merkt allen Beteiligten den Spaß an. Das ganze hat einfach Charme.

Adkins merkt man am meisten an, wieviel Spaß er hier hatte. Muss mal nicht die ganze Zeit grimmig schauen sondern er darf ordentlich rumalbern und genießt das. Sein Zusammenspiel mit Finicky Fred aber vor allem auch mit Sarah Chang (als Wong Siu-ling) ist launig.

Sarah Chang schießt für mich eh den Vogel ab, ihre Rolle als Trainerin von Adkins ist total übertrieben, aber das macht so herrlich Spaß, ich musste da wirklich mehrfach lachen. Sie hat nicht nur die Moves, sondern auch ein tolles komödiantisches Timing und Potenzial, für mich der Showstealer!

Bekanntester Name neben Adkins ist sicherlich Ray Stevenson. Auch ihm merkt man den Spaß an diesem Film an, auch wenn er nicht so viel zu tun bekommt wie im ersten Teil.

Das Setting in Malta bietet eine tolle Abwechslung und lässt den Film frisch wirken und auch größer als das Budget tatsächlich war. Da spürt man die Knappheit, zum einen an den Namen im Film, aber auch an den CGI Effekten, die sind eher von der günstigen Sorte bzw. sehen sehr billig aus. Da der Fokus aber vor allem auf den Fights liegt, kann man (bzw. ich) das gut verschmerzen.

Diese sind, wie bereits erwähnt, schön knackig und hier und da auch derbe, aber dann auch wieder so überzeichnet das das Ganze sehr comichaft daherkommt. Da Accident Man grundsätzlich auf einem eher unbekannten Comic basiert, macht das Ganze dann aber schlussendlich wieder richtig Sinn.

Regie führte dieses mal nicht Jesse V. Johnson sondern die Kirby Brüder. Schaut euch die IMDB Profile an, dann erkennt ihr recht schnell das die beiden unglaublich viel Erfahrung im Stunt Gewerbe haben. Dieser Film lässt sich als ihre Visitenkarte mehr als sehen lassen.

 

Schlussendlich ist das hier eine mehr als gelungene Fortsetzung (auch wenn sie nicht ganz an den ersten Teil heranreicht) die ordentlich Spaß macht, hier und da überzieht, aber einem doch immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Die Action macht Laune und man sollte Adkins in Watte packen, kaum einer liefert so ab wie er! Gerne her mit einem weiteren Sequel.

 

Fazit: Der zweite Teil erreicht zwar nicht Ganz die Klasse des ersten Teils, aber ist unfassbar launig. Nicht alles kann man ernst nehmen und nicht jeder Gag sitzt, aber die Fights sind geil und Adkins und die Killer haben unglaublich Spaß und übertragen diesen. Sehr unterhaltsame Martial-Arts Comedy!

Not so Fun Fact: 

Im Mai 2022 wurde Schauspielerin (sie spielt eine Killerin) Zara Phythian sowie ihr Mann wegen mehrfachen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger für schuldig befunden. Ihr Mann muss für 14 Jahre, sie für 8 Jahre ins Gefängnis.