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#727 Cage Fighter

©Cargo Records
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Total bekloppt, aber macht mega Laune!

 

Cage Fighter (6.5/10)

 

Story:
Bei einer Schlägerei werden zwielichtige Boxpromoter auf den Vietnam-Kämpfer BILLY (Lou Ferrigno) aufmerksam. Er streckt gleich acht Gegner aufeinmal nieder. Um seinem Freund und Lebensretter SCOTT (Reb Brown) aus dessen finanziellen Schwierigkeiten zu helfen, überreden sie BILLY als Cage Fighter zu kämpfen.

 

Cage Fighter ist direkt vorab ein unglaublich unterhaltsamer Film, herrlich wild. Er versucht verschiedenste Elemente zu verbinden, scheitert dabei aber grandios und liefert dadurch etwas unheimlich spaßiges.

Das Ganze beginnt mit einer Flucht in Vietnam bei der eine Gruppe von amerikanischen Kämpfern unter der Führung von Reb Brown vor den Vietcong flüchtet. Dabei rettet Billy, also Lou Ferrigno seinem Vorgesetzten Scott, aso Lou Ferrigno das Leben wird dabei aber angeschossen und am Kopf getroffen. 

Daraufhin muss Ferrigno alles wieder lernen und ist quasi ein großes Kind. Diese Sequenz zu Beginn wird mit einem unheimlich kitschigen Song unterlegt. Das hat was von Dallas, man muss es sehen um es zu glauben. Zwischen Vietnam und der Genesung vergehen angeblich 20 Jahre ohne das die beiden Schauspieler nur eine Sekunde gealtert wären, mehr als grandios.

Spannend ist, das es Ferrigno wohl liegt einen etwas zurückgeblieben zu spielen. Ich meine das ernst, das habe ich schon schlechter gesehen, auch wenn es hier und da nervig ist, das hätte deutlich schlechter sein können. Trotzdem hätte es das nicht sein müssen, er hätte auch so als Käfigkämpfer funktioniert. Sein Body ist natürlich exorbitant.

Brown, ehemaliger College Footballer, Fernsehfilm Captain America (hey damit gibt es Hulk und Captain America in einem Film zu sehen, lange vor den Avengers) und Italo Star in den 80ern spielt wie immer seinen All American Boy Stiefel herunter. Das Zusammenspiel mit Ferrigno ist gar nich so übel. Nur wenn sie schauspielerisch gefordert werden wird es eng.

 

In der Szene in der Brown und Ferrigno über den Tod der Kellnerin trauern da sind die beiden an den Grenzen ihrer Schauspielerei angelangt, da wird krampfhaft grimassiert. Man kann sich als Zuseher das Lachen kaum verkneifen.

In dem Film steckt so viel drin, illegale Käfigkämpfe hätten normalerweise ja gereicht, aber es gibt noch eine Reporterin die die Machenschaften aufdecken will, einen Undercover Cop und vor allem einige Gangster die sich gegenseitig an die Gurgel wollen. Da wären die Japaner (um James Shigeta), die italienischen Mafiosis, ein paar Cowboys und und und.

Mit Mario und Tony hat der Film sogat zwei Bad Guys zu bieten die doch (vor allem für so eine Produktion) überraschend vielschichtig daherkommen. Ihr Plot Billy emotional auszunutzen funktioniert zuerst, am Ende zahlt es sich nicht aus.

Der Film hat ein wildes Ende, der Kampf zwischen Billy und dem Champion ist nämlich gar nicht das Ende, was alleine schon wieder grandios ist, dieser Kampf wird eigentlich die ganze Zeit aufgebaut nur um das quasi nur das Vorspiel zu sein.

Daraufhin darf Scott noch einen Kampf gegen einen bis dahin überhaupt nicht genannten Kämpfer bestreiten und am Ende gibt es eine total wilde Schießerei in der (beinahe) alle Bad Guys draufgehen. Wild!

Lustig ist auch das Scott Billy davon abhalten will jemanden zu töten während er im Ganzen Film sich scheinbar eher wenig um Menschenleben schert. Die Action ist ordentlich, die Fights sind jetzt nicht extrem abwechslungsreich, aber halten einen bei Laune, dazu gibt es ein paar Schießereien und die obligatorische Verfolgungsjagd.

 

Der Film hat einen ordentlichen Cast und bietet einige klassische Actiondarsteller der 80er/90er auf. Zum Beispiel Brascombe Richmond, bekannt aus Renegade (der Serie mit Lorenzo Lamas) aber vor allem bekannt weil er in unzähligen Actionern das Kanonenfutter für unsere Helden darbieten durfte. Auch hier darf er am Ende das zeitliche segnen, darf für seine Verhältnisse aber überraschend häufig vor die Kamera.

 

Al Leong darf ausnahmsweise mal einen Good Guy spielen, eine sehr willkommene Überraschung den so sah man den guten Al wirklich selten. Eine absolute Legende der Actionfilme der 80er kommt somit hier zu Ehren.


Unser geliebter Matthias Hues (übrigens hier mein Interview mit ihm) hat einen kleinen Auftritt als italienischer Fighter der irgendwie immer wieder Dropkicks versucht. Dazu kommt noch Rion Hunter der in Karate Tiger 3- Blutsbrüder den auffäligen Terroristen spielen durfte.

Man fragt sich manchmal wie es solche Filmen in den 80ern geschafft haben gedreht zu werden, auf der anderen Seite kann man den 80ern dafür eigentlich nur dankbar sein, den schließlich gab und gibt es Filme selten in denen es um einen mental gehandicapten Action Helden geht.

Fazit: Der Film bietet herrlichen Schwachsinn! Die Drama Elemente sind so daneben, das sie im Zusammenspiel mit den Fights, dem over the top Ende und dem Revenge Subplot einen richtigen infantilen Spaß ergeben. Muss man einfach gesehen haben.

Fun Fact:
Danny Trejo hat einen Auftritt als Bodyguard, aber ohne ein einziges Wort sagen zu dürfen.