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#657 Karate Tiger 3 -Blood Brothers-

©Punch Productions
©Punch Productions

Schauspielerisch ausbaufähig, aber die Action ist ein Knaller!

Karate Tiger 3 (8/10)


Story:

Casey (Keith Vitali) und Will (Loren Avedon) sind wie Feuer und Flamme -sie kommen einfach nicht miteinander aus. Als ihr Vater von Franco, einem Terroristen, brutal ermordet wird, vergrößert sich die Kluft zwischen den Brüdern noch mehr. Will beschließt die Sache in die eigenen Hände zu nehmen. Unverzüglich reist Casey ihm nach und jagt nun seinen eigenen Bruder. Während Casey seine CIA-Kontakte benutzt, schleust Will sich in die Terroristengruppe ein. Als Franco herausfindet, dass Casey ihm auf der Spur ist, schickt er Will um den eigenen Bruder zu töten.

 

Wer kennt Sie nicht in Deutschland, die Karate Tiger Reihe. Immerhin bis Karate Tiger 2 stimmt Sie hier auch mit der No Retreat No Surrender Reihe (wie die ersten Teile im Original hießen) noch überein. Teil 3 ist dann wieder speziell, inzwischen ist No Retreat, No Surrender 3 als Karate Tiger 3 bekannt, in Deutschland wurde aber zuerst Kickboxer mit Van Damme als Karate Tiger 3 vermarktet.

Nachdem in Teil 1 noch Kurt McKinney und Van Damme noch die Hauptrollen übernahmen, kam Loren Avedon in Teil 2 ans Ruder. Auch im dritten Teil durfte er die Hauptrolle übernehmen, dieses mal mit Keith Vitali (auch ein Martial Artist) an seiner Seite. Das war ja eh in der Hochphase der Videotheken eh Gang und Gebe das Kampfsportfilme mit echten Martial Arts Menschen besetzt wurden. Ein Boom der dann irgendwann abebbte, siehe mein Interview mit Keith Vitali hier.

Bei den Kämpfen hat das seine Vorteile. Was Avedon und Vitali hier bei den Fights zeigen ist schon extrem stark. Für die damalige Zeit schon extrem schnell, ist das wirklich beeindruckend was die beiden bieten. Da zeigt sich auch das die Szenen von einem Hongkong Kampfteam inszeniert wurden.

Natürlich hat der Ansatz aber auch seine Nachteile, richtige geübte Schauspieler waren das nicht. Obwohl hier, Avedon den im Vergleich unerfahreneren Vitali doch etwas in den Schatten stellt. Sein Charakter (der von Vitali) ist auch nicht wirklich sympathisch und die Szenen mit dem Kamm sind doch recht affig. Die Szene als beide um ihren Vater trauern ist aber wirklich harte Kost, da hat man keinem einen Gefallen getan. Teilweise gibt es da richtiges Gesichtsfasching, aber auf der anderen Seite ist das wieder unfassbar lustig.

Die Mimik ist aber ab und an wieder so überdreht, man hat das Gefühl so 100% ernst konnten die das alle nicht nehmen, den die Story ist natürlich mit dem ganzen Plot und den Entwicklungen mehr als hahnebüchend.

Geschrieben wurde das Drehbuch von Keith W. Strandberg der in den 80ern/90ern der Mann für Martial Arts Filme war: No Retreat No Surrender 1-3, King of the Kickboxers, American Shaolin usw. Ihn und Vitali verbindet auch eine enge Freundschaft. 

Vitali und Avedon sind auch ein Team wider Willen und können sich überhaupt nicht ab. Anscheinand sind ihre Persönlichkeiten auch in Wirklichkeit zu Beginn des Drehs etwas geclashed. Die Szene ganz ganz zum Ende in der beide sich annähern war übrigens wohl so nicht im Skript sondern wurde am Set  improvisiert, eine wirklich gute Entscheidung.

Schauspielerisch wertvoll wird es immer dann wenn Schauspielveteran Joseph Campanella zu sehen ist. Toller Mann, toller Schauspieler, hebt den Film die ersten 15 Minuten alleine auf ein anderes Level. Rion Hunter als Bösewichtalbinoterrorist Franco ist auf seine ganz eigene Art definitiv erinnerungswürdig. Der Albino Terrorist Franco (Rion Hunter) ist echt einmalig.

Alle Kämpfe, vom Beginn in der Bank, über die Bar bis zum Ende im Flughangar sind auf einem hohen Niveau und extrem unterhaltsam. Schnell, hart und gut konzipiert. Der Kampf im Flugzeughanger am Ende des Films ist aber natürlich das absolute Highlight, das macht extrem Spaß und ist alleine die Sichtung wert. Hart, schnell, dicht inszeniert und unfassbar unterhaltsam.

Der Film nimmt sich an manchen Stellen nicht richtig ernst (erinnerungswürdige Szene: Der Dialog von Vitali mit seinem PC!), hatt tolle Action zu bieten und ist dabei einfach super sympathisch, definitiv ein sehr guter Vertreter der Kampfsportvideothekenfilme. Das Duo Vitali/Avedon macht Laune und lässt es richtig krachen!

Übrigens trägt Vitali im Film einen Gips weil er sich tatsächlich vor Beginn der Dreharbeiten das Handgelenk brach, alleine das er mit dieser Verletzung die Dreharbeiten durchhielt hat er sich den größtmöglichen Respekt verdient!

 

Fazit: Die Reihe (No Retreat, No Surrender) hält das starke Niveau! Schauspielerisch sicherlich ausbaufähig, aber die Action ist Top. Für alle Martial Arts Fans der 80er/90er ein Muss!

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