· 

#737 Die drei Musketiere

©Studiocanal
©Studiocanal

Aufwendige, bunte und humorvolle Verfilmung!

 

Die drei Musketiere (7/10)

 

Story:

Paris im 17. Jahrhundert: Am französischen Königshof hat der unachtsame Regent Ludwig XIII. (Jean-Pierre Cassel) einen Großteil seiner Macht an den intriganten Kardinal Richelieu (Charlton Heston) verloren. Der junge Draufgänger D’Artagnan (Michael York) reist in die Hauptstadt mit dem Ziel sich der königlichen Garde anzuschließen. Doch schon bei seiner Ankunft trifft er auf die drei Musketiere Athos, Porthos und Aramis (Oliver Reed, Frank Finlay und Richard Chamberlain), die ihn nach einem keinen Duell bei sich aufnehmen. Gemeinsam versuchen sie den König und die Königin von Frankreich vor den hinterhältigen Plänen des Kardinals zu beschützen.

 

Drei Musketiere Verfilmungen gibt es einige. Von Schwarz Weiß, über Gene Kelley, Mickey Mouse bis zur Version von Paul W.S. Anderson hat man die Geschichte doch einige male bereits gesehen. Mein liebster ist die Disney Verfilmung Anfang der 90er mit Kiefer Sutherland, Charlie Sheen, Oliver Platt und Tim Curry.

Wenn man aber über die bekannteste Verfilmung sprechen will dann kommt man an der Starbesetzten Fassung von 1973 nicht vorbei. Was für eine Parade der Stars! Regisseur Richard Lester war vor allem für seine Beatles Filme bekannt und einige Stars wollten unbedingt mit ihm arbeiten. 

Der Film und seine Fortsetzung sind sehr werkgetreue Verfilmungen des klassischen Abenteuer Romans von Alexandre Dumas. Die wichtigsten Rollen sind natürlich wie immer die der drei Musketiere sowie D'Artagnans. Dieser wird von Michael York dargestellt, der ihn teilweise naiv, teilweise klamaukig darstellt. Der Film hat insgesamt einen sehr leichten Ton. Der Spaß steht definitiv im Vordergrund und zu dieser Ausrichtung passt York perfekt.

Richard Chamberlain spielt den selbstverliebten Aramis, Frank Finlay Porthos (für mich die einzige Schwachstelle des Cast) und Oliver Reed Athos. Reed war eine Naturgwalt als Darsteller und bringt dem Film eine ganz eigene Note. Er passt irgendwie gar nicht in diesen Klamauk, aber ich liebe es ihm zuzusehen. 

Wenn das nicht an Stars reichen würde kommt noch der legendäre Christopher Lee in der Rolle des Rocheforts hinzu (dessen Darstellung so ikonisch wurde das viele Rochforts nach ihm eine Augenklappe bekamen) und eine der größten Filmikonen aller Zeiten (Ben Hur, die 10 Gebote) spielt den Kardinal Richelieu. Charlton Heston in einer seiner ungewöhnlichen Rollen. 

Dazu Faye Dunaway als integrante Lady DeWinter der aber die Show gestohlen wird von Raquel Welch. Welch ist ja vor ein paar Monaten von uns gegangen war aber in den 70ern ein Weltstar und der Traum vieler Männer. Wer verstehen will warum soll sich nur diesen Film ansehen, was eine Ausstrahlung, was ein Sex Appeal und was ein Charme.

 

Auch sie passt perfekt zum ulkigen Charme des Films und ihre Chemie mit Michael York ist durchaus vorhanden. Trotz des ganzen Ulks ist der Film sehr hochwertig inszeniert. Da wurde einiges an Geld in die Hand genommen, die Sets und Kostüme sehen auch nach 50 Jahren immer noch fantastisch aus.

Die Kämpfe und Degengefechte sind durchaus gut inszeniert (und die Darsteller verletzten sich durchaus immer wieder) auch wenn sie nach heutigen Sehngewohnheiten niemanden mehr aus den Sitzen reißen, aber der Fokus des Films sind die Schauwerte und die Spielfreude aller Beteiligten.

 

Genauso interessant wie der Film ist seine Entstehungsgeschichte bzw. die Story der Fortsetzung. So war es den Darstellern nicht bewusst das so viel Material gedreht wurde das es somit zu zwei Filmen kam. Die drei Musketiere und der vier Musketiere Film ergeben zusammen sehr nah den Roman wieder.

Aktuell würde man sagen die Filme wurden back to back gedreht, aber hier nur ohne Wissen der Darsteller, die fest davon ausgingen das es nur einen Film geben würde. Was einige rechtliche Auseinandersetzungen nach sich zog. Dazu aber mehr in der Besprechung des zweiten Teils.

 

Fazit: Unheimlich spaßige Verfilmung die sich nicht unheimlich ernst nimmt, teilweise klamaukig ist und auch kindgerecht daherkommt. Umgesetzt mit hohem Aufwand und mit viel Spielfreude. Was für ein Staraufgebot!