Deutlich besser als befürchtet!
Precious Cargo (6/10)
Story:
Gauner Jack (Mark-Paul Gosselaar) hat gerade mit Mühe und Not einen Waffendeal über die Bühne gebracht da steht schon seine schwangere Ex Karen (Claire Forlani) auf der Matte. Sie braucht seine
Hilfe hat sie dem Gangsterboss Eddie (Bruce Willis) einen Deal vermasselt.
Eddie verlangt das sie einen Transporter mit Diamanten überfallen und bei ihm abliefern. Das schaffen sie nur mit der Hilfe eines eingespielten Teams, aber Eddie will sich nicht an Absprachen
halten.....
Bruce Willis auf dem Cover zu sehen ist wirklich kein Qualitätsmerkmal mehr.
Der Mann würde für ein paar Dollar (naja er verlangt wohl noch immer ordentlich Kohle) sich wohl auch minutenlang beim Nasenhaare rasieren zusehen lassen.
Was er hier zeigt, ist auch nicht wirklich interessanter. Ich würde mal schätzen das maximal ein Drehtag für seine Szenen drauf gegangen sind. Bei einigen Szenen, die ihn von hinten zeigen, da
ist er 100% gedoubelt.
Ein Produzent hat sich auch hinreißen lassen die Zusammenarbeit mit Willis als Katastrophe zu bezeichnen und das er nicht gerade der motivierteste war.
Aber nun ja erstens weiß ich inzwischen was mich bei einem “Bruce Willis” Film erwartet und zum anderen funktioniert der Film trotz Willis.
Mark-Paul Gosselaar überzeugt mich als cooler und nicht auf den Mund gefallener Ganove, ich fand ihn sofort sympathisch. Auch seine ganze Crew (vor allem sein Verhältnis zu Logan kommt sehr
natürlich rüber) ist sympathisch gezeichnet. Oft etwas drüber, aber mit einer gehörigen Portion Ironie. Zwar haut der ein oder andere Gag mal massiv daneben, aber irgendwie hat das bei mir nur
den Charme des Films erhöht.
Claire Forlani (Rendevouz mit Joe Black, Hooligans) darf eine für sie untypische Rolle spielen, als manipulative und betrügende Karen. Sie ist inzwischen auch 41 und obwohl immer noch hübsch,
sieht man ihr das Alter doch an. Der Film war dann doch eine Win Win Situation für alle. Sie bekommt solche Rollen sicherlich nicht häufig angeboten, gleichzeitig ist sie ein Name (wenn auch kein
großer mehr) und war sicherlich nicht allzu teuer und sie spielt die Rolle auch noch überzeugend, also ein Glücksfall für Sie und die Produzenten.
Am bekanntesten dürfte dann noch B-Action Star Daniel Bernhardt sein, der in den letzten Jahren durch Parker oder John Wick doch wieder einen Karriereaufschwung hat. Schön ihn in der Rolle des
Henchman Nr.1 von Bruce Willis zu sehen, er darf auch mehr sagen als in der Vergangenheit und dafür hat er den miesesten und vllt. geilsten Dialog des ganzen Filmes spendiert bekommen.
Ein total sinnloses Gespräch mit ein paar großbusigen Blondinen, wobei eine von denen Torrie Wilson (Ex WWE und Playpboy Star) ist.
Insgesamt kann ich gar nicht so 100% erklären warum mir den Film von Regisseur Max Adams (hat zuvor die Drehbücher zu Marauders und Entführung Bus 657 geschrieben) gefallen hat.
Es ist irgendwie die Mischung aus den sympathischen Charakteren, dem flapsigen Humor, der Musik, dem Setting (wenn das auch sehr begrenzt und wiederholend ist, aber hey es ist die USA und nicht
Osteuropa!), des Kurzweils und dem zum Teil herrlichen Schwachsinn. Der Film erinnert mich irgendwie an die Filme Ende der 80/Anfang der 90 und das ist definitiv nichts Schlechtes!
Die Beteiligten, sei es Produzenten, Autoren oder Darsteller sind an einer Reihe von Filmen verbunden, in denen sich Bruce häufig seinen Gehaltscheck abholen darf, sei es Marauders, Extraction,
Bus 657 usw.
Darstellerin Lydia Hull hat z.B. Ein beeindruckendes B Movie Resumee: Marauders, Extraction, Bus 657, Escape Plan 2, Fire with Fire, Frozen Ground, Vice usw.
Man bekommt hier in gewisser weise Fließbandarbeit vorgesetzt, aber das bedeutet in dem vorliegenden Fall nichts negatives.
Fazit: Der Film macht Spaß. Natürlich ist er vorhersehbar, nicht jeder Witz zündet, Bruce Willis ist nur noch ein reiner Marketinggag und man hat das alles schon einmal gesehen, trotzdem
bietet der Film gute Unterhaltung, sympathische Charaktere und nimmt sich nicht zu ernst. Ein netter Nachmittagsfilm!