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#161 Death Wish

©Universum Film
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Hat kaum etwas mit dem Original zu tun.

 

Death Wish (6/10)

 

Story:

Der Chirurg Dr. Paul Kersey (Bruce Willis) erlebt die Folgen der Gewalt auf den Straßen Chicagos jeden Tag in der Notaufnahme – bis seine Frau (Elisabeth Shue) und seine Tochter (Camila Morrone) in den eigenen vier Wänden brutal attackiert werden. Da die örtliche Polizei die Ermittlungen nicht vorantreibt und generell von der Verbrechensflut in der Stadt überfordert scheint, beschließt Paul das Gesetz kurzerhand selbst in die Hand zu nehmen. Er begibt sich auf nächtliche Streifzüge und bringt gnadenlos einen Kriminellen nach dem anderen zur Strecke – bis er eines Tages in den Fokus der Medien gerät und sich die Öffentlichkeit zu fragen beginnt, wer eigentlich hinter dem unbekannten Racheengel steckt …

 

Hier also das Remake des Charles Bronson Klassikers: Ein Mann sieht rot / Death Wish.
Hier übernimmt also Bruce Willis die berühmte Rolle die Bronson in fünf Teilen verkörperte.
Um es gleich vorweg zu nehmen, der Film kommt definitiv nicht an die Klasse des Originals heran ist auf seine ganz eigene Art aber unterhaltsam.

 

Der Film übernimmt die Prämisse und den grundsätzlichen Ansatz, variiert diesen aber etwas: Kersey ist hier Arzt statt Architekt (nutzt diese Skills auch später), sein Bruder wird eingeführt, der Film spielt in Chicago statt in New York, aber dann kommen die Abweichungen.

Der Film nimmt sich definitiv nicht so ernst wie das Original. Wo im Original die Verbrecher die Kersey etwas angetan haben nicht gefunden werden und der Fokus viel mehr auf der Selbstjustiz an sich liegt, steht hier das Rachemotiv definitiv im Mittelpunkt und ist der Film viel mehr auf Unterhaltung ausgelegt. Auch die Attacke auf die Familie wird deutlich milder inszeniert als im Original wo diese Szene deutlich schrecklicher und intensiver rüberkam.

 

Nicht nur das, auch agiert Kersey hier sehr schnell als abgebrühter Killer während er im Original doch länger mit sich kämpfen muss und erst mit der Zeit zum geübten Vigilante wird, scheint hier Kersey nach der Entscheidung für die Selbstjustiz sofort sehr professionell aufzutreten und sich selbst auch sofort ziemlich zu feiern.

Der Film bietet ein paar harte Gewaltspitzen aber wirklich abschreckend wirkt das nicht, der Film ist total auf Unterhaltung getrimmt. Im Vergleich zum Remake ist das Original deutlich kritischer als dieser Film zu jeder Sekunde. 

 

Bruce Willis ist hier motivierter als in mehreren Filmen der letzten Jahre zusammen, nur leider schafft Eli Roth als Regisseur, nicht das wirklich auszunutzen. Bruce ist aber sicherlich insgesamt ganz gut besetzt. Vincent D'Onofrio ist eigentlich immer ein toller Schauspieler nur hier er ziemlich verschenkt und hat kaum was zu tun. 

 

Elisabeth Shue mag ich sehr und auch Dean Norris ist immer eine Bank, nur leider leidet er etwas unter seinem Charakter, der sich zum Teil leider wirklich nicht als schlau präsentiert.

Der Film baut langsam Spannung auf und lässt sich vor allem in den ersten 45 Minuten recht viel Zeit. Die Action wird dann im zweiten Teil deutlich mehr und bietet wie erwähnt die ein oder andere härtere Szene, aber entweder agiert Willis als Rächer zu cool oder er kommt unfassbar glücklich aus einer gefährlichen Szene. Das ist manchmal herrlich doof wenn man sich einfach so auf den Film als Unterhaltungsfilm einlassen kann.

Fazit: Nicht wirklich ein Remake. Zwar unterhaltsam, aber auch recht doof und hat bei weitem nicht die emotionale Heftigkeit und sozialkritische Komponente des Originals. Alles etwas oberflächlicher.